Die Menschen machen sich heute viel Gedanken über die Verschlechterung der Erdatmosphäre und die Verschlechterung der Umwelt. Viele junge Leute fühlen sich durch diese Herausforderung angesprochen. Sie sehen darin eine Gelegenheit, zur Besserung der Menschheit beizutragen, indem sie nach Mitteln suchen, dieser Verschmutzung vorzubeugen und den bereits angerichteten Schaden zu beseitigen.
Unseren Planeten vor verheerender Verschmutzung zu bewahren ist allerdings eine zwingende Notwendigkeit, und der Christliche Wissenschafter hat etwas Besonderes dazu beizutragen. Er erkennt einen Zusammenhang zwischen der Umweltverschmutzung und dem Verfall der Moral und kann daher helfen, indem er geistige Wahrheiten auf die Probleme mentaler Verschmutzung anwendet.
Unsere Atmosphäre ist in Wahrheit unsere geistig-mentale Umwelt. In der Christlichen Wissenschaft ist der Himmel die Atmosphäre der Seele, oder Gottes. Wenn wir daher in der reinen Atmosphäre des Himmelreichs leben möchten, müssen wir die Miasmen des unreinen sterblichen Gemüts beseitigen.
Gott, Gemüt, umgibt schützend Seine eigenen geistigen Ideen, deren höchste der Mensch ist, und entfaltet sie. Der Apostel Paulus drückt es so aus: „Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch etliche Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.“ Apg. 17:28;
Im physischen Universum wird es immer deutlicher, daß wir wirklich keine andere Wahl haben, als dieses Problem der Verschmutzung in Angriff zu nehmen, wenn wir dafür Sorge tragen möchten, daß die Menschheit sie überlebt. Es sollte ebenso klar sein, daß wir auch im mentalen Bereich keine andere Wahl haben. Wir können uns den Forderungen Gottes nicht entziehen. Die göttliche Liebe verlangt, daß wir uns geistig als Seine reine Widerspiegelung erkennen.
Christus Jesus verheißt uns folgendes: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matth. 5:8; Es ist einleuchtend, daß es unmöglich wäre, Ihn durch den Nebel materiellen Denkens oder moralischer Unreinheit hindurch zu erschauen. Wie wichtig ist es also, daß wir uns der Läuterung unseres Herzens und Lebens widmen.
Mrs. Eddy verstand dies. Sie schreibt: „Laß keine Sündenwolken sich sammeln und als Nebel oder Regen aus der mentalen Atmosphäre deines eigenen Innern herabfallen.“ Vermischte Schriften, S. 355; Sie bestand darauf, daß Reinheit des Denkens auf der Kanzel, im Klassenzimmer und zu Hause unbedingt notwendig ist. Sie erwartete, daß die Leser in den Kirchen Christi, Wissenschafter, ihr Denken rein und unbefleckt halten. Sie wußte, daß deren Reinheit wesentlich zur geistigen Atmosphäre beitragen würde, die in der Welt vonnöten ist. Warum sollte ein Christlicher Wissenschafter ein geringeres Ziel haben?
Niemand, der sich für seine Mitmenschen interessiert, niemand, der auf andere Rücksicht nimmt, wird das Wasser und die Luft verschmutzen oder die Landstraßen mit Abfällen verunreinigen. Wie verhält es sich aber mit dem mentalen Unrat? Dulden oder entschuldigen wir obszöne Reden, Bücher und Filme? Sie verderben hohe geistige Ideale. Sie können in unserer Umwelt mehr Schaden anrichten als Abwässer und schwefelhaltige Gase; um dies zu verstehen, bedarf es jedoch eines geistigen Wahrnehmungsvermögens.
Schwaden von Tabakrauch, ein alkoholischer Dunstschleier oder die Halluzinationen durch Rauschmittel umnebeln natürlich unseren geistigen Blick ebenso gewiß wie unser physisches Sehvermögen. Der folgende Vers aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft kann hier hilfreich sein:
Was deinen Wahrheitssinn verwirrt,
Was trübt die Reinheit dein,
Und schien es hell wie Sonnenlicht:
Es kann nur Sünde sein. Lied Nr. 383;
Als ich über diese Worte nachdachte, wurde ich von der Gewohnheit des Rauchens frei, obgleich ich damals nicht einsehen konnte, warum das Rauchen ein Übel sein sollte. Ich sah aber, daß mich diese Gewohnheit davon abhielt, Kirchenmitglied zu werden; und wenn ich ganz ehrlich sein wollte, mußte ich zugeben, daß ich beim Rauchen das Gefühl hatte, von Gott getrennt zu sein. Mein Bewußtsein von der Wahrheit wurde also getrübt.
Ich entschloß mich daher, den Forderungen der Christlichen Wissenschaft nachzukommen. Wenn es auch größere Irrtümer geben mag, die der Heilung bedürfen, hier war ein Irrtum, dessen ich mir bewußt war. Hier konnte ich beginnen. Dieser Entschluß bewirkte, daß ich von der Gewohnheit des Rauchens augenblicklich und für immer geheilt war. Meine mentale Umwelt begann sich zu klären. Veränderungen traten ein, die meinem Leben eine neue Richtung gaben und großen Segen mit sich brachten.
Über die Wahl unserer Gefährten sollten wir ebenfalls im Gebet nachdenken. Wer für sich selbst an einem hohen Standard festhält, kann aufmerksam über die Reinheit seiner mentalen Umwelt wachen. Aus dieser Erkenntnis heraus schreibt Mrs. Eddy: „Atme niemals die Atmosphäre der Unsittlichkeit, es sei denn in dem Bemühen, sie zu reinigen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 452;
Der Verfall der Umwelt kann oft auf Denkgewohnheiten zurückgeführt werden, die im allgemeinen zwar nicht als sündhaft, keineswegs jedoch als Ergebnis der Widerspiegelung der göttlichen Intelligenz angesehen werden. Die Bibel sagt uns: „Durch Faulheit sinken die Balken, und durch lässige Hände tropft es im Haus.“ Pred. 10:18;
Die Verschmutzung unserer physischen Umwelt wird größtenteils durch Eigennutz, Unwissenheit und Habgier verursacht. Regierungen, Gesellschaften und einzelne Menschen werden Schritte zu ihrer Beseitigung unternehmen, wenn sie die moralischen und geistigen Eigenschaften der Intelligenz, Selbstlosigkeit und Liebe zu anderen betätigen.
Junge Leute nahmen im Jahre 1969 an der Konferenz der Nationalen Kommission der Vereinigten Staaten für die UNESCO teil. Das Thema lautete: „Der Mensch und seine Umwelt: Eine Untersuchung der Überlebenschancen“. Die Vertreter der Jugend verwarfen „die Prämisse, daß die Rettung der Menschheit von der Kontrolle des Landes, der Luft und der Meere abhinge“. Sie stellten statt dessen fest, „daß die Rettung der Menschheit von der Kontrolle über den Menschen abhängt, damit sich die Naturprozesse auf dem Lande, in der Luft und im Meer wieder normal abwickeln können; damit das Ökosystem — der Mensch inbegriffen — geschlossen werden und das Leben auf Gleichheit, Würde, Frieden, Schönheit und Anteilnahme an Mensch und Natur gegründet werden kann.“
Hier wurde erkannt, daß jene von Gott verliehenen Eigenschaften im Universum zum Ausdruck kommen werden, wenn der Mensch sein eigenes Denken beherrscht.
Junge Leute mögen in Berufen, die sich mit der Ökologie der Welt beschäftigen, Erfüllung finden. Sie werden feststellen, daß ihre berufliche Laufbahn noch größere Befriedigung mit sich bringt, wenn sie sie auf das göttliche Prinzip und eine Kenntnis von Gott und Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, gründen.
Mrs. Eddy schreibt: „Wir sollten unsere Liebe zu Gott an unserer Liebe zum Menschen messen; und unser Verständnis von der Wissenschaft wird gemessen an unserem Gehorsam Gott gegenüber, indem wir das Gesetz der Liebe erfüllen, allen Gutes tun, allen innerhalb unseres Gedankenbereiches Wahrheit, Leben und Liebe mitteilen, soweit wir selbst sie widerspiegeln.“ Verm., S. 12.
Wenn jeder von uns bereit ist, aufzugeben, was sein eigenes Denken nachteilig beeinflußt, wird er zur Reinigung der gesamten Umwelt beitragen. Die reine Atmosphäre des Geistes macht in der Tat das Himmelreich aus, in dem der Mensch lebt.
