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Ich wohne nicht in Boston

Aus der Oktober 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus machte seine Jünger beständig darauf aufmerksam, daß ihr geistiger Fortschritt individueller und kollektiver Natur war. Er machte es klar, daß die Erlösung jedes einzelnen von dessen Gehorsam und Treue abhing. Aber er sagte ihnen auch: „Weiter sage ich euch: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich [der Christus, die Wahrheit] mitten unter ihnen.“ Matth. 18:19, 20;

In zweierlei Form bot Mrs. Eddy den Christlichen Wissenschaftern die Mittel für die kollektive Seite der ständigen Entwicklung der Menschheit zum Christus hin: durch Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und — da nicht jeder in Boston wohnt — Mitgliedschaft in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter.

Mitunter stellt ein Christlicher Wissenschafter fest, daß er scheinbar die Zielscheibe für alle möglichen mesmerischen Suggestionen ist, warum er seiner Zweigkirche am Ort nicht beitreten sollte. Diese irrigen Argumente mögen in folgenden Worten Gestalt annehmen:

„Ich bin noch nicht so weit.“

„Ich habe zu viele andere Verpflichtungen und kann mir keine zusätzlichen Lasten aufladen.“

„Ich habe alles, was ich brauche, wenn ich für mich allein studiere.“

„Die Christliche Wissenschaft ist schon in Ordnung, doch ich möchte nichts mit den Heuchlern in dieser Kirche zu tun haben.“

Wer das Argument „Ich bin noch nicht so weit“ halb und halb als einen Dauerzustand akzeptiert, verliert etwas. Auf welch bessere Weise als durch aktive Mitgliedschaft kann er seine Dankbarkeit für die heilenden Wahrheiten seiner Religion ausdrücken? Er kann sich Mrs. Eddys Definition von „Kirche“ in Wissenschaft und Gesundheit vornehmen. Sie lautet auszugsweise: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583; Er könnte sich fragen, ob er denn nicht bereit sei, sich zu vergegenwärtigen und zu beweisen, daß er in seinem wirklichen, geistigen Sein als ein Kind Gottes zu dem „Bau der Wahrheit und Liebe“ gehört, zu dem, „was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“.

Er kann in voller Erwartung des Guten darüber beten, daß sein Vater-Mutter Gott, das Prinzip, ihn für diesen Segen vorbereiten wird. Er wird gewissenhaft daran arbeiten, bereit zu sein und die Lüge umzukehren, daß jemand, der erkennt, daß der wirkliche Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, geschaffen ist, nicht für die Verheißung bereit sei, die in der Zweigkirchenmitgliedschaft inbegriffen ist.

Ist das zweite Argument überzeugender? Kann ein Christlicher Wissenschafter zu viele andere Verpflichtungen haben und allzu beschäftigt sein, um Mitglied einer Zweigkirche zu werden? Die aggressive mentale Suggestion möchte uns dies gern glauben machen, ja uns glauben machen, daß jede außerkirchliche Tätigkeit wichtiger sei. Sollten wir uns jedoch durch solch ein Scheinargument von unserer rechtmäßigen Beteiligung abhalten lassen?

Als Mrs. Eddy von der Christlichen Wissenschaft als einer Wissenschaft sprach, die sich auf die herrschenden Gesetze Gottes bezieht, erklärte sie: „Das mit diesem geistigen Verständnis ausgestattete menschliche Gemüt wird elastischer, ist größerer Ausdauer fähig, kommt in etwas von sich selbst los und bedarf weniger der Ruhe.“ S. 128;

Wenn der Christus, die geistige Idee des Seins, uns mehr Ausdauer verleihen und unsere Fähigkeiten steigern kann — vorausgesetzt, daß wir sie in unserem Bewußtsein rege erhalten —, so folgt daraus, daß die Zweigkirchentätigkeit keine Bürde ist. Sie macht es uns vielmehr möglich, ein verantwortungsvolleres, aufgeschlosseneres und befriedigenderes Leben zu führen.

Wie steht es mit dem Argument, daß der Christliche Wissenschafter sich alles, was er braucht, allein erarbeiten könne? Wenn er an einem Ort wohnt, wo es keine Zweigkirche oder anderen Christlichen Wissenschafter gibt, kann er daran festhalten, daß ein liebender, allmächtiger Gott seinen Bedürfnissen abhelfen wird. Es kommt jedoch verhältnismäßig selten vor, daß jemand in solch einer Lage ist.

Die Kirche verlangt individuelle Demonstration, aber auf ganz besondere Art. Es ist ein Gemeinschaftserlebnis; und wieviel Gutes ein Mitglied dabei erlebt, hängt vollständig von dem Denken und der Vorbereitung ab, die der einzelne dazu mitbringt. Jeder befindet sich auf einer anderen Ebene des Wachstums im Studium der Christlichen Wissenschaft. Die göttliche Liebe beginnt uns sofort dort zu helfen, wo sie uns findet. Dasselbe tut unsere Zweigkirche; und unsere individuelle Demonstration wird durch den Kontakt mit anderen gestärkt — auf Wegen, die sehr schwer vorauszusehen sind.

Wie stärkt diese Mitgliedschaft die Anhänger der Christlichen Wissenschaft, und wie beschleunigt sie ihren Fortschritt zum Christus hin? Einer der Wege führt uns zu dem Einwand, daß wir mit den „Heuchlern“ in gewissen Zweigkirchen nichts zu tun haben wollen. Wenn wir zur Kirche gehen und nach dem unvollkommenen Menschen ausschauen, werden wir ihn zweifellos finden. Wenn wir in unser Denken die schlangenhafte Suggestion des Irrtums einlassen, daß die verschiedenen Wachstumsstadien innerhalb der Mitgliedschaft auf Heuchelei hindeuteten, dann werden wir für Jesu Erklärung blind sein, daß er ja schließlich kam, um die Sünder zu erretten.

Die Christlichen Wissenschafter sind keine außergewöhnlichen Menschen; wir sollten nicht erwarten, daß sie bereits menschlich vollkommen sind. Sie sind wie jeder andere, mit dem einen Unterschied, daß sie, mehr oder weniger, die Christliche Wissenschaft als eine Hilfe auf ihrem Weg angenommen haben.

Wie in jeder harmonischen und belebenden zwischenmenschlichen Beziehung bringt eine ernsthafte Zweigkirchenmitgliedschaft die Erkenntnis, daß sowohl wir als auch die anderen erhoben und gestützt werden. Wir hören nicht auf die Aufforderung des Irrtums, zu sitzen, „wo die Spötter sitzen“ Ps. 1:1.; wir entschließen uns, mit dem geistigen Sinn den Menschen der Schöpfung Gottes zu sehen. Es ist viel einfacher, „Heuchler“ zu sehen. Aber Fortschritt kommt mit der Selbstdisziplin, in unseren Kirchen ein Gemüt am Werk zu sehen, einen Gott und Seine Widerspiegelung, den Menschen. Wenn wir uns auf diese Weise zunutze machen, was wir von der Wahrheit wissen, wird unser Leben in zunehmendem Maße frei werden von Charakterfehlern, von Krankheit, Mangel und anderen Disharmonien, die im Gegensatz zu dem wahren Begriff vom vollkommenen, unkörperlichen, zum Ebenbild der Liebe geschaffenen Menschen stehen.

Durch göttliche Offenbarung wurde Mrs. Eddy dazu geführt, uns die Mittel für ein vollkommenes religiöses Erlebnis in die Hand zu geben, das dazu bestimmt ist, uns und die ganze Menschheit aus dem Tal zu den Höhen der Wahrheit, Gesundheit und Heiligkeit zu führen. Kann der Christliche Wissenschafter etwas anderes tun, als in gebührender Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft an allen Tätigkeiten willig teilzunehmen, die dieses erhebende, erlösende Erlebnis mit sich bringt?

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