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Was der Kellner lernte

Aus der Oktober 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie oft haben Sie sich unter dem Druck Ihrer Arbeit oder durch Ihre häuslichen Aufgaben oder die Notwendigkeit, Fremden gegenüber freundlich zu sein, gehemmt oder vielleicht gereizt oder geradezu verkrampft gefühlt? Können wir uns in derartigen Situationen so verhalten, daß die Harmonie in unserem täglichen Leben wiederhergestellt wird? Ja, es ist möglich. Vielleicht zeigt uns die Erfahrung eines Studenten, der halbtags als Kellner in einer Eisdiele arbeitete, wie dies getan werden kann.

Eines Abends, als in der Eisdiele besonders viel Betrieb war, stellte der Kellner fest, daß er viel hin und her lief und sich verkrampft und gehetzt fühlte, weil er so viele Gäste bedienen mußte. Besonders eine Gesellschaft von zwölf Leuten an einem Tisch wollte schnell bedient werden, und sie hatten ungewöhnlich große Bestellungen aufgegeben. Er wußte nicht, wie er dieses ziemlich schnelle Tempo den ganzen Abend durchhalten konnte — und der Tisch mit den zwölf Gästen stellte besonders hohe Anforderungen an ihn!

Er hatte sich jedoch mit der Christlichen Wissenschaft befaßt und wußte, daß sie ihm bei seinem akademischen Studium geholfen und ihn von Krankheit geheilt hatte. Er war sicher, daß sie ihm auch jetzt helfen konnte. Aber wie? In dem Moment, wo er sich besonders gehetzt fühlte, erfüllten zwei Zeilen aus einem Lied Mrs. Eddys sein empfängliches Denken:

Herz, harre aus: für Haß lieb um so mehr!
Gott ist ja gut, Verlust oft segenschwer. Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207;

In dem kurzen Augenblick, wo ihm dieser Gedanke kam, war ihm, als ob er klar erkennen konnte, daß er jeden bedient und zufriedengestellt hatte und daß alle Tische abgeräumt und sauber waren. Erfrischt ging er seiner Arbeit nach und tat alles, was erforderlich war, aber ohne sich gehetzt, ungeduldig oder gereizt zu fühlen. Die Gesellschaft an dem großen Tisch gab ihm sogar ein großzügiges Trinkgeld!

Dieser junge Mann erkannte, daß er bei seiner Arbeit mehr Liebe zum Ausdruck bringen und freundlich und höflich bedienen konnte, ohne sich durch die Annahme bedrücken zu lassen, daß zu viele Leute da seien und er zu wenig Zeit und zu viel Arbeit habe. Dies befreite ihn von jedem Gefühl, beherrscht zu werden, gehetzt oder müde zu sein.

Wir alle können diese Lektion der Liebe lernen. Mrs. Eddy schreibt: „Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe — auflösen, das gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und Todes ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 242; Wenn wir ausharren und mehr Liebe zum Ausdruck bringen, können Druck, Spannung und Gereiztheit, die auf Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe beruhen, in unserem Leben keinen Platz finden.

Wir mögen beruflich sehr beschäftigt sein, den ganzen Tag mit der Öffentlichkeit oder unseren Mitarbeitern in Berührung kommen, aber wir können jeden Augenblick die leitende Hand Gottes in allen unseren Tätigkeiten anerkennen. Wenn wir geduldig Seiner Führung folgen und mehr von Seiner Liebe zum Ausdruck bringen, stellen wir fest, daß kein „hartes Gestein des Irrtums“ die harmonische Entfaltung rechter Tätigkeit blockieren kann.

Christus Jesus war sich der Führung Gottes bewußt und folgte ihr in allem, was er tat, und er fordert uns liebevoll auf: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir;. .. so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Matth. 11:28–30.

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