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Bessere zwischenmenschliche Beziehungen

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Oktober 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gott, das allmächtige Gute, ist der Schöpfer und Erhalter von allem, was wirklich existiert. Da Gott vollkommener Geist ist, kann der zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffene wahre Mensch nicht materiell oder unharmonisch sein. Der Mensch ist der geistige, unsterbliche Ausdruck des göttlichen Lebens.

Jeder gegenteilige Augenschein, unharmonische zwischenmenschliche Beziehungen eingeschlossen, beruht einzig und allein auf der vergänglichen, sterblichen Annahme von einem Leben und Bewußtsein in der Materie. Der Christus — die göttliche Offenbarwerdung Gottes —, den Jesus menschlich verkörperte, zerstört diese Illusion.

Wollen wir uns doch Christus Jesus zum Vorbild nehmen, indem wir die Werke der Unwissenheit und des Bösen ablegen, wie Zank, Groll und Gewalt, Eigenliebe, Hartherzigkeit und Selbstgerechtigkeit, Herrschsucht, Neid und Lügen. Zu diesem Zweck sollten wir täglich studieren und für uns beten und unsere Gedandken über unsere Mitmenschen sowie unser Verhalten ihnen gegenüber ständig prüfen und überwachen.

Wir können uns die absolute Wahrheit vor Augen führen, daß eine Wesenheit nicht mit einer anderen in Streit liegen oder ihr Schaden zufügen kann, da alle Menschen ihren Ursprung in Gott haben — in der göttlichen Liebe eins sind. Alle geistigen Ideen des göttlichen Gemüts sind in Liebe miteinander verbunden. Sie arbeiten niemals gegeneinander, sondern miteinander am Werke Gottes, und sie gehorchen allein Seinem Willen.

Daß wir von unserer wahren Natur unwissentlich abgewichen und uns nicht der Wirkung unseres falschen Verhaltens bewußt sind, läßt sich durch ein Beispiel erklären. Manch einer ist in der Annahme befangen, daß er ein schlechtes Personengedächtnis habe, mit anderen Worten, daß er Personen, die er kennengelernt hat, nicht wiedererkenne und sie daher unbeabsichtigt übersehe. Diese fühlen sich dann durch die scheinbare Nichtbeachtung gekränkt, während der Schuldige völlig ahnungslos ist, daß er ihre Gefühle verletzt hat.

Ähnlich könnte uns Mangel an Selbsterkenntnis zu dem Gedanken verleiten, die Schuld müsse bei unserem Mitmenschen liegen, wenn wir uns lieblos behandelt fühlen. Vielleicht verletzen wir unbewußt mit unserer impulsiven Art, zu reden und zu handeln, unserer Neigung, zu kritisieren oder herrschen zu wollen, unsere Freunde. In einem deutschen Gedicht lautet ein Vers:

Und hüte deine Zunge wohl!
Bald ist ein böses Wort gesagt.
O Gott, es war nicht bös gemeint!
Der andre aber geht und klagt. O lieb', solang du lieben kannst von F. Freiligrath;

Die Bibel fordert von uns, daß wir unseren Nächsten lieben. Tun wir dies ehrlich, uneigennützig und ohne Ausnahme? Alle unsere Mitmenschen sind unsere Schwestern und Brüder, denn wir sind alle Gottes Kinder. Sollte uns das Verhalten eines Menschen nicht gefallen, so steht es uns nicht zu, ihn streng zu richten oder zu verurteilen. „Gott [sieht] die Person nicht an.“ Apg. 10:34; Die göttliche Liebe schließt niemanden aus. Mit welchem Recht tun wir es?

Wir können nicht erwarten, unseren Nächsten nach unseren Vorstellungen zu ändern. Wir können jedoch unsere Gedanken über ihn ändern und versuchen, ihn als die makellose göttliche Idee zu sehen, die er in Wirklichkeit ist und die die Vielfalt Gottes individuell zum Ausdruck bringt. Hüten wir uns auch davor, unseren Nächsten bei jeder Gelegenheit belehren und berichtigen zu wollen, was zwar gut gemeint sein mag, aber oft als überheblich und verletzend empfunden wird. Auf seinem Wege zur Vollkommenheit steht jeder auf einer anderen Stufe des Verständnisses. Seien wir anderen ein nachstrebenswertes wertes Beispiel! Durch Güte dienen wir unserem Nächsten mehr als durch Besserwisserei.

Stehen wir niemals gekränkt und grollend beiseite, wenn uns etwas nicht paßt. Kapseln wir uns nicht von unserem Nächsten ab, sondern seien wir ihm gegenüber immer freundlich und rücksichtsvoll, liebevoll und versöhnlich. Laßt uns dies auch sichtbar und wahrnehmbar durch unser Handeln und unseren Gesichtsausdruck zeigen. Eingedenk unserer eigenen Schwächen, wollen wir die kleinen Schwächen unseres Nächsten mit Herzenstakt zudecken.

Durch Selbsterkenntnis überwinden wir Lieblosigkeit, Selbstgerechtigkeit und Antipathie gegen eine Person, und wir fühlen die gegenseitige Zuneigung der Kinder Gottes, die in christlicher Liebe untrennbar miteinander verbunden sind. Wenn wir unser Wohlergehen im Glück anderer suchen, weicht die falsche Wertschätzung unseres eigenen Ichs der Erkenntnis von der allumfassenden Liebe unseres Vater-Mutter Gottes zu allen Seinen Kindern ohne Unterschied, und echte Demut wird unser Denken immer mehr erfüllen.

Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch Vermischte Schriften: „Liebt die Demut, ,wachet‘ und, betet ohne Unterlaß‘, sonst werdet ihr den Weg der Wahrheit und Liebe verfehlen. Die Demut ist nicht aufdringlich: sie hat keine Zeit, sich in anderer Leute Angelegenheiten zu mischen, keinen Raum für Neid, keine Zeit für müßige Worte, eitle Vergnügungen und all das, was zu den Mitteln und Wegen des persönlichen Sinnes gehört.“ Verm., S. 356;

Seien wir wachsam, daß wir uns in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen nicht von irgendeiner Form des Bösen handhaben oder beeinflussen lassen. Laßt uns dagegen alle Eigenschaften des Guten annehmen, die im Gehorsam gegen Gottes Gebote, in Sanftmut und Nächstenliebe, in Ehrlichkeit, Reinheit, Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft zum Ausdruck kommen. Dann werden wir „frei werden von der Knechtschaft des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ Röm. 8:21;.

Im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit gibt uns Mrs. Eddy eine kurze Darlegung der wichtigsten Punkte, der religiösen Glaubenssätze, der Christlichen Wissenschaft. Sie schließt mit folgendem Bekenntnis: „Und wir geloben feierlich zu wachen, und zu beten, daß das Gemüt in uns sei, das auch in Christus Jesus war; anderen zu tun, was wir wollen, daß sie uns tun sollen, und barmherzig, gerecht und rein zu sein.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 497.

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