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WARUM ICH CHRISTLICHE WISSENSCHAFTERIN WURDE

„So viele gute Sänger — so wenige christliche Heiler“

Aus der Oktober 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich 13 Jahre alt war, fand ich eine deutsche Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft. Das war in Aachen, Deutschland, nahe der belgisch-niederländischen Grenze. Ich verstand die Artikel nicht, als ich sie las; aber die Zeugnisse waren für mich wirklich interessant, weil eine meiner Lehrerinnen gerade einen sehr schweren Autounfall erlitten hatte. Die Ärzte sagten, sie würde nicht mit dem Leben davonkommen. Aber in einem Zeugnis befand sich die Stelle: „Bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Matth. 19:26;

So dachte ich: „Alle Dinge sind möglich, warum sollte sie dann nicht leben?“ Ich nahm jeden Morgen diesen Herold mit, wenn ich in meine Kirche ging, um zu beten. Soweit mir bekannt war, gab es in der Stadt keine Christlichen Wissenschafter und keine Zweigkirche.

Ich sagte mir: „Wenn dies wirklich die Wahrheit ist, dann wird sie leben und nicht sterben.“ Ich gelobte, sechs Monate lang jeden Morgen in der Kirche zu beten, wenn Gott sie leben lassen würde. Und dann kam der Tag, an dem ich von ganzem Herzen betete, daß ich zu dieser Lehrerin gehen und ihr sagen könnte, daß sie nicht zu sterben brauche.

Bald danach wählte mich der Direktor meiner Schule unter allen Schülerinnen aus, zu der Lehrerin zu gehen und ihr auf Wiedersehen zu sagen. Anstatt mich bei ihr zu verabschieden, erzählte ich ihr, was ich in dem Herold gelesen hatte. Sie sagte: „Du hast mir Licht gebracht.“ Es begann besser mit ihr zu werden, und innerhalb von sechs Monaten war sie geheilt. Das netteste dabei ist, daß wir immer noch in Verbindung stehen; sie blieb am Leben und lebt noch heute, und das war es eigentlich, was mich dazu bewog, Christliche Wissenschafterin zu werden. Ich muß gestehen, daß ich einige Jahre lang die Christliche Wissenschaft nicht studierte, weil ich niemanden hatte, der mir dabei half. Der Same war aber gesät.

Viele Jahre später nahm ich das Studium wirklich ernsthaft auf, und es war wirklich wunderbar für mich. Endlich fand ich heraus, was Gott ist und was der Mensch ist; und das war für mich sehr wichtig — weil ich mein ganzes Leben hindurch viel hatte kämpfen müssen. Wenn Eltern geschieden sind, ergibt sich daraus für die Kinder immer eine unglückliche Situation. Ich fand heraus, wie praktisch die Christliche Wissenschaft tatsächlich ist und wie man mit ihr sein Leben harmonisch gestalten kann; das gab mir Mut und gab mir alles. Es erschloß meine ganze Karriere.

Ich wollte Opernsängerin werden. Man muß dabei immer zuerst an einem kleinen Theater beginnen und sein ganzes Leben diesem Ziel widmen — und ich glaube, das Ziel eines jeden Sängers ist, an die Staatsoper in Wien, Hamburg oder München zu kommen.

Ich arbeitete nach meinem besten Verständnis mit der Christlichen Wissenschaft. Weil ich so jung war, beschäftigte man mich in der Operette. Ich wurde schnell ein Star. Das ist ein wenig gefährlich, weil es eine große Versuchung ist. Man kann sehr stolz werden. Glücklicherweise war ich in der Lage, das zu überwinden, als ich die Bekanntschaft einer Ausüberin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft machte.

Ich hatte wirklich den Wunsch, Klassenunterricht zu nehmen. Aber ich dachte: „Ach, du hast keine Zeit für Klassenunterricht. Du mußt singen, und Singen ist viel wichtiger. Du kannst später Klassenunterricht nehmen, wenn du mehr über die Christliche Wissenschaft wissen mußt. Jetzt brauchst du nicht so viel über sie zu wissen.“

Aber diese Lehrerin war an allem, was ich beruflich tat, sehr interessiert. Sie sagte zu mir: „Nun, glauben Sie nicht, daß es sehr hilfreich wäre, wenn Sie zuerst etwas über Gott lernen würden?“

Sie hatte recht. Von dem Augenblick an, wo ich begann, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten, entfaltete sich in meiner Karriere alles ganz natürlich. Ich gab das Operettenfach auf und nahm mein Gesangsstudium wieder auf — denn, wenn man Operette singt, begeht man stimmlich viele Fehler, weil man Dinge tun muß, die man in der Oper nie tun würde. Ich studierte also, um alle diese unsauberen Techniken wieder auszumerzen.

Schließlich sagte meine Schwester zu mir: „Du liebe Güte! Glaubst du, daß du jetzt eine Opernkarriere beginnen kannst? Du bist zu alt!“ Ich wußte es besser. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch als das Gleichnis Gottes immer in bester Form ist. Wenn die Fähigkeiten durch Gott, Gemüt, zu uns kommen, dann können wir wirklich alles mit Gott tun.

So mußte ich an kleinen Provinztheatern gegen eine sehr geringe Gage noch einmal von vorn anfangen. Manchmal war es entmutigend, besonders wenn Freunde zu mir kamen und sagten: „Was? Du warst ein Star! Und jetzt gehst du zurück und beginnst ganz von vorn?“ Aber ich dachte: „Mit Gott kannst du alles tun.“

Ich erinnere mich, daß ich einmal an einem Montag vorsingen sollte. Am Freitag hatte ich einen schrecklichen Anfall besonderer Art. Mein Gesicht schwoll an. Ich dachte: „Nun, Jesus sagte:, Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.‘ Joh. 2:19; Und ich habe genau drei Tage, um dies zu heilen!“

Ein befreundeter Arzt sah mich und sagte:

„Ach, du meine Güte! Sie sollten ins Krankenhaus gehen.“ Ich antwortete: „Ich will es mit der Christlichen Wissenschaft ausarbeiten.“ Meine Mutter war sehr besorgt, aber ich sagte: „Bring mir nur etwas zu essen und stell es vor die Tür; ich werde in meinem Zimmer bleiben.“ Mrs. Eddy sagt uns: „Um recht zu beten, müssen wir in das Kämmerlein gehen und die Tür schließen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 15. Ich tat dies buchstäblich.

Und am Montag war diese Sache immer noch in vollem Ausmaß da. Aber ich ging zum Vorsingen. Der Intendant sagte: „Sie können nicht singen.“ Ich erwiderte: „Doch, ich kann. Meine Stimme ist in Ordnung.“

So sang ich eine Arie. Dann fragte er: „Können Sie noch eine singen?“

„Sicher“, sagte ich. Dann begann ich die zweite, und ganz plötzlich wußte der Begleiter nicht mehr, wo er war, und spielte falsch; aber schließlich schafften wir es. Danach kam er eilig auf mich zu und sagte: „Es ist weg, es ist weg!“ Der ganze Zustand war während des Singens verschwunden. Und ich wurde von dem Intendanten sofort engagiert. Der Arzt, mein Bekannter, sah mich wieder und sagte, die Heilung sei ein Wunder.

Ich war zehn Jahre lang Solistin an der Wiener Staatsoper. Neben meiner Arbeit an der Oper sang ich auch in meiner Zweigkirche. Das half mir sehr, jeden Sonntag zur Kirche zu gehen, wenn auch oft die Versuchung kam: „Ach, du bist so spät aus der Oper nach Hause gekommen! Du solltest wirklich am Sonntagmorgen ausschlafen.“

Und noch während meiner Opernkarriere begann ich, für andere hin und wieder Heilarbeit zu tun. Ich konnte nur wenige Patienten annehmen, nicht sehr viele. Aber das ebnete mir den Weg, später in die öffentliche Praxis zu gehen — das war mein nächstes Ziel, nachdem ich mein berufliches Ziel erreicht hatte.

Ich hatte mit der Staatsoper einen unkündbaren Vertrag, der es mir gestattet hätte, so lange dort zu singen, wie es mir gefiel. Ich hatte einen unkündbaren Vertrag, und ich gab ihn auf.

Als ich die Oper verließ, um zu heiraten und Ausüberin der Christlichen Wissenschaft zu werden, fragten mich meine Kollegen, warum ich dies täte. Und ich sagte: „Es gibt so viele gute Sänger, aber so wenige christliche Heiler.“ Sie konnten es nicht verstehen.

Ich glaube, es lohnt sich wirklich, Christlicher Wissenschafter zu sein. Ich wünschte, jeder würde die Christliche Wissenschaft finden, weil sie das Leben so reich macht — zu einem geistigen Abenteuer. Ich bin so glücklich.

Immer wenn ich mich in meiner Karriere wirklich an die Christliche Wissenschaft hielt und ihr gehorsam war, ging es in meinem Leben Schritt für Schritt voran. Man muß auch ein wenig Geduld haben. Aber das lernt man ebenfalls durch die Christliche Wissenschaft, und sie brachte auf jede Weise Heilung — für mich und andere Menschen.

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