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Fehler berichtigen

Aus der Oktober 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist gesagt worden, daß Irren menschlich sei. Ein jeder von uns hat Fehler der einen oder anderen Art gemacht. Die Erfahrung mag uns gelehrt haben, daß wir entweder aus unseren Fehlern lernen und sie dadurch zu einem gewissen Grade wiedergutmachen können oder dafür leiden müssen. Die meisten klugen Menschen werden darin übereinstimmen, daß wir, wenn wir willig genug sind, nützliche Lehren aus unseren früheren Missetaten ziehen und dadurch künftige Fehler auf ein Minimum beschränken können.

Aber die Christliche Wissenschaft lehrt eine viel umfassendere Lektion. Mary Baker Eddy erklärt: „Das allmächtige und unendliche Gemüt hat alles gemacht und schließt alles in sich. Dieses Gemüt macht keine Fehler und verbessert sie dann nachträglich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 206;

Gott ist göttliches Gemüt, und der Mensch ist Seine makellose Widerspiegelung. Die Tätigkeit des Menschen, der vollen Darstellung Gottes, ist immer untadelig. Der Mensch des göttlichen Gemüts läßt sich niemals moralisch etwas zuschulden kommen, ist niemals grausam oder selbstsüchtig, gewalttätig oder verbrecherisch. Er irrt sich nie. In Wirklichkeit gibt es keinen anderen Menschen als den, der der unwandelbare Ausdruck des fehlerlosen Gemüts ist. Der Mensch, der seinen Ursprung widerspiegelt, „macht keine Fehler und verbessert sie dann nachträglich“.

Dies ist die vernunftgemäße Basis, auf der wir offensichtliche Fehler gewissenhaft und gründlich verbessern können. Die sündlose Natur des Menschen ist unsere wahre Natur. Die Christliche Wissenschaft gibt uns die geistige Grundlage, auf der wir dies in unserem täglichen Leben veranschaulichen können. Der Mensch, wie die Christliche Wissenschaft ihn erklärt, ist vollständig und vollkommen, unkörperlich und geistig. Er ist niemals der Gegenstand tierischer Triebe, die zu Handlungen führen, die später bereut und getilgt werden müssen. Noch ist er das Opfer nagender Unvollständigkeit, die zu Unehrlichkeit und Habgier führt.

Ein großer Fehler, den wir machen, ist der, daß wir nicht die Wahrheit unseres wahren Selbst beanspruchen und danach leben. Wir lassen uns von einem materiellen, persönlichen Begriff vom Menschen beherrschen. Ein allgemeines Argument aus dieser Quelle ist, daß wir Sterbliche seien, von zahllosen anderen Sterblichen herumgestoßen, die mit uns in einer auf Wettbewerb beruhenden Gesellschaft leben, in der Unrecht getan — und erlitten — werden muß, da ein jeder einem fast anarchistischen Impuls folgt, um zu überleben und materiell vorwärtszukommen. Wissenschaftliches Christentum hilft uns, den Schaden, der von diesem falschen Argument herrührt, zu erkennen und zu beheben.

Wenn wir die Dinge so zu sehen beginnen, wie sie von Gott her sind und immer waren, dann fangen wir an, frühere Fehler zu berichtigen und künftige zu verhüten. Wir müssen unsere Fehler einsehen, bevor wir sie wiedergutmachen können. Aber wenn wir uns krankhaft mit unseren Missetaten beschäftigen, so zeigt dies, daß wir unsere Vergangenheit durch den irreführenden Nebel des persönlichen Sinnes betrachten anstatt durch die klare Atmosphäre der Wissenschaft.

Der Christus ist die wahre Idee Gottes. In dieser wahren Idee finden wir das wirkliche Selbst des Menschen und sein wahres Leben. Wenn unser Denken durch den Christus geläutert wird, sehen wir unser Leben auf eine geistig realistischere Weise. In diesem Leben hat sich tatsächlich nichts anderes zugetragen als die Entfaltung des reinen Guten durch das Wirken des Gemüts. Wenn wir den wahren Menschen erkennen, können wir ohne Zögern eingestehen, daß unser Leben niemals durch den sterblichen Sinn beschmutzt noch unser Wesen durch Materialität entstellt war. Unser wahres Sein schließt keine Vergangenheit, keine Phase des Leidens noch irgendeine Handlung ein, die Leiden als Strafe verdient.

Wenn wir diese Wahrheiten über unsere wahre Identität wissen, lernen wir verstehen, daß es keine Fehler gibt, die nicht wiedergutgemacht werden können. Wir können die vergangenen Fehler berichtigen, denn was in der christlichen Metaphysik bezüglich unserer Vergangenheit höchst bedeutsam ist — ja, was sie ausmacht —, ist unser jetziges Denken darüber. Mrs. Eddy erklärt nachdrücklich: „Uns gehört keine Vergangenheit und keine Zukunft: wir besitzen nur das Jetzt.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 12;

Daher können die Fehler unserer Vergangenheit niemals der Möglichkeit entrinnen, heute durch den heilenden Ausgleich der Wahrheit wiedergutgemacht zu werden. Wenn wir jetzt in unserem Denken zugeben, daß es eine Zeit gab, wo wir in Sünde verstrickt waren, dann haben wir die Fehler der Vergangenheit nicht wirksam berichtigt und lassen unnötigerweise Raum für weitere Versehen. Ja, wir setzen den Fehler fort, verschaffen unserer eigenen Strafe Fortdauer und vielleicht auch dem Leid, das unser Fehler einem anderen zu bringen scheint. Erst wenn wir die göttliche Tatsache verstehen und akzeptieren, daß wir in unserem wahren Sein stets in der sündlosen Seele, in Gott, gelebt und auf sie reagiert haben — erst dann schützen wir uns vor falschen zukünftigen Schritten.

Als Christus Jesus sich weigerte, die Frau zu verdammen, die Ehebruch begangen hatte, erhob er sein Denken über die irreführende Beschreibung von ihr, und er verneinte diesen besonderen Aspekt der Annahme, daß der Mensch ein Sterblicher mit einer von Fehlern angefüllten Vergangenheit sei. Dann sagte er: „Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Joh. 8:11. Diese Forderung war zweifellos von Jesu Überzeugung getragen, daß die Frau in ihrem wahren Wesen nie eine Sünderin gewesen war, und von seiner Gewißheit, daß diese reine Selbstheit, wenn sie erst einmal erkannt war, ihr nicht erlauben würde, weiterhin zu sündigen.

Die Christliche Wissenschaft versichert einem jeden von uns, daß Fehler durch die Erkenntnis des Christus berichtigt werden können, wie dunkel unsere Vergangenheit auch gewesen zu sein scheint. Wir müssen unsere jetzige Vorstellung von uns als menschlichen Wesen mit einer Vergangenheit läutern, indem wir uns die wahre Idee Gottes vergegenwärtigen. Dann vermögen wir zu erkennen, daß unser unsterbliches Sein nie aufgehört hat, die sündlose Idee Gottes, der Seele, zu sein. Der Mensch Gottes ist keine zu Sünde neigende sterbliche Persönlichkeit, sondern eine geistige Individualität, deren wahre Identität unantastbar ist, da sie von Gott erhalten wird.

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