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Der Wert höherer Werte

Aus der November 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Ausdruck „Wertsystem“ ist ziemlich bekannt. Er bezieht sich auf den Vorrang, den Menschen oder Gruppen von Menschen gewissen Dingen einräumen. Durch zunehmendes Verständnis von der Christlichen Wissenschaft erkennen wir immer mehr, welch großen Einfluß unser „Wertsystem“ auf unser Leben hat. Und wenn wir ständig die richtigen Werte an erste Stelle setzen, können wir glücklicher und gesünder sein und eine erfolgreichere Rolle im Leben spielen.

Als ich jung und neu in der Christlichen Wissenschaft war, sparte ich mühsam für eine Reise um die halbe Welt. Als ich einmal den einen meiner zwei Anzüge hatte reinigen lassen, ließ ich ihn unachtsam im Gepäcknetz meines Vorortzuges liegen. Damals bedeutete dieser Verlust einen beträchtlichen Rückschlag für mein Sparunternehmen, da der Anzug durch einen neuen ersetzt werden mußte. Ich hatte aber von ermutigenden Fällen gehört, wo sich verlorengegangene Gegenstände durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft wieder angefunden hatten. Ich betete meinem neuen Verständnis von der Christlichen Wissenschaft gemäß und tat diese geistige Arbeit mit großem Glauben und hohen Erwartungen. Aber ich sah den Anzug nicht wieder.

Ich war enttäuscht. Als ich jedoch später darüber nachdachte, lernte ich etwas Wertvolles über höhere Werte. Das Auffinden dieses Anzugs war mir beinahe wichtiger erschienen als alles andere. Dies kam zum Teil daher, daß ich glaubte, die Christliche Wissenschaft müsse in dem Fall auf diese besondere Weise demonstriert werden. Ich bin überzeugt, daß ich viel mehr an den verlorenen Anzug dachte als an die Wahrheit, daß der Mensch vollständig ist und ausnahmslos alles besitzt, was er wirklich benötigt. Mein Wertsystem, meine Prioritätenliste, bedurfte der Berichtigung.

In unserem weiteren Studium der Christlichen Wissenschaft mögen wir manchmal noch immer versucht sein, den Dingen in unserem Denken, die wirklich am wichtigsten sind, nicht die erste Stelle einzuräumen. Wenn wir uns krank fühlen, denken wir nur zu leicht in erster Linie an unser Wohlbefinden, anstatt einen düsteren Winkel von Materialismus in unserem Denken durch geistiges Licht zu ersetzen. Wenn wir stellungslos oder einsam sind, räumen wir leicht einer Arbeit oder Kameradschaft den Vorrang vor mehr Demut oder selbstloser Liebe ein. Wenn wir uns in einer unangenehmen Situation befinden, mögen wir — wenn wir nicht wachsam sind — leicht glauben, daß es wichtiger sei, aus ihr herauszukommen, als die Gegenwart Gottes zu erkennen. Dies hindert unsere Demonstration der Christlichen Wissenschaft.

Mary Baker Eddy, die stets Gott und die geistigen Faktoren an erste Stelle setzte, schreibt in Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Wieviel mehr sollten wir danach trachten, die geistigen Ideen Gottes zu erfassen, anstatt bei den Dingen der Sinne zu verweilen!“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 510;

Die geistige Wahrnehmung der Ideen Gottes ist es, die von größter Bedeutung für uns ist. Sie ist viel wichtiger als menschliche Verbesserung (in Form von Arbeitsmöglichkeiten, von Gesundheit, Versorgung oder dergleichen), die die natürliche Kundwerdung geistigen Wachstums ist. Ja, je weniger wir unser Denken auf den materiellen Augenschein richten und je mehr unser Denken in der göttlichen Wirklichkeit weilt, um so besser wird der materielle Augenschein sein.

Dies hängt damit zusammen, daß der materielle Augenschein nicht etwas für sich allein ist, sondern daß er die Vergegenständlichung unseres Denkens ist. Der äußere Anschein ist nicht von unserem Denken getrennt, etwas, was unabhängig über seinen eigenen Zustand bestimmen kann. Mrs. Eddy sagt es ganz klar: „Alles ist so wirklich, wie du es machst, und nicht wirklicher. Was du siehst, hörst und fühlst, ist eine Erscheinungsform des Bewußtseins und kann keine andere Wirklichkeit haben als die, die du annimmst.“ Die Einheit des Guten, S. 8;

Je mehr Geistiges und Harmonisches also in unserem Bewußtsein ist, um so mehr wird von dem, was wahrlich gut ist, in unserem Leben Gestalt annehmen. Je geistiger unser Wertbegriff, um so reicher ist unser Leben.

Die Bibel veranschaulicht eindrucksvoll, wie wertvoll es ist, höhere und weniger materielle Werte zu suchen. Salomo bat z. B. um Weisheit, als Gott ihn fragte, was Er ihm geben solle. Dem Bericht zufolge erwiderte Gott: „Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben noch um Reichtum. . ., sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten, siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz.“ 1. Kön. 3:11, 12.

Wir können den Stand unserer eigenen Werte prüfen, wenn wir uns einmal vorstellen, daß Gott uns fragt, was Er uns geben solle. Wenn wir um etwas bäten, was weniger ist als eine völlig geistige Gabe, dann mag dies die Notwendigkeit aufdecken, darüber nachzudenken, was uns in unserem Leben am wichtigsten erscheint, und unsere Werte neu einzuordnen. Mit anderen Worten, als ich meinen Anzug im Zug liegen gelassen hatte und Gott mich fragte, was ich mir wünschte, antwortete ich, ich wolle meinen Anzug zurückhaben. Eine erfolgreichere Bitte — und eine, die mir sofort erfüllt worden wäre — wäre jedoch gewesen, wenn ich um ein höheres Verständnis von Substanz und Vollständigkeit gebeten hätte.

Es gehört zur Aufgabe des Christus, des intelligenten, heilenden Wirkens Gottes, uns dazu anzuhalten, unsere Werte zu überprüfen. Und es ist der Christus, der uns eine Grundlage für die Umgruppierung unserer Werte gibt. Wenn wir unsere Werte stärken wollen, können wir auf die Führung des Christus lauschen und ihn unser Denken vergeistigen lassen. Auf diese Weise zeigt er uns Gottes Liebe zu uns, denn höhere, geistigere Werte zu haben bedeutet, Verbesserung und Fortschritt von der Art zu finden, die unseren Begriff vom Leben am meisten segnet.

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