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Welchen Wert messen wir Geld und Dingen bei?

Aus der November 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine junge Frau sagte: „Ich habe meinen Posten, der mir zehntausend Dollar im Jahr einbrachte, und meine Wohnung aufgegeben und meine ganze Einrichtung verkauft. Ich glaubte, anderen dadurch zu helfen, daß ich alles, was ich hatte, aufgab. Aber jetzt bin ich nicht sicher, daß es viel geholfen hat.

Ich wohne jetzt in einem winzigen gemieteten Zimmer und habe kaum genug zum Leben. Und ich frage mich, wie es mit mir weitergehen soll. Sagte nicht Mrs. Eddy, daß wir materielle Dinge opfern müssen, wenn wir geistiges Verständnis erlangen wollen? Stimmt das nicht?“

Die junge Frau bezog sich auf eine Erklärung im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Ein großes Opfer materieller Dinge muß diesem vorgeschrittenen geistigen Verständnis vorausgehen.“  Wissenschaft und Gesundheit, S. 16;

Welche materiellen Dinge müssen wir opfern? Betrachten wir einmal, was die junge Frau zuerst erwähnte — ihre Arbeit. Wer im Dienstleistungsbereich tätig ist, muß mehr Ordnung oder Schönheit ins menschliche Leben bringen oder etwas bieten, was Schutz gewährt, lehrreich oder sonst irgendwie von Nutzen ist.

Wenn hauptsächlich Stellung, Geld und Macht uns motivieren, was unserem Dienen einen falschen Anstrich gibt, dann muß an die Stelle solcher materiellen Gesinnung ein reinerer Beweggrund und der Wunsch treten, die uns von Gott verliehenen Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen. Diese guten Eigenschaften allein bringen bleibende Zufriedenheit.

Auch während wir erwerbstätig sind, können wir über persönlichen Ehrgeiz, über Stolz und Habgier triumphieren, und wir haben die Genugtuung, zu wissen, daß wir die von Gott verliehenen Begabungen in Anspruch nehmen und nutzen. Wenn sich jemand seines geistigen Verständnisses bewußt ist und es erfolgreich anwendet, kann er anderen ein inspirierendes Vorbild sein. Er kann dort als gesegneter Friedenstifter wirken, wo allzuoft eine undurchsichtige und skrupellose Tätigkeit an der Tagesordnung gewesen sein mag.

Wer sich klarmacht, daß die Unendlichkeit des Geistes bedeutet, daß seine Kraft und Fähigkeit geistig sein müssen, der heißt die an ihn gestellten Anforderungen willkommen. Anstatt danach zu streben, Schwierigkeiten zu meiden, sieht er ein, daß diese ihm Gelegenheit geben, die Menschheit durch treues Arbeiten mit Gott und für Gott und den Menschen zu segnen. Er wird der Menschheit einen wertvollen Dienst erweisen.

Wenn wir bewußt geistige Eigenschaften als Teil unserer wahren Natur beanspruchen und solche, die nicht gut sind, zurückweisen, wissen wir, daß wir Gott dienen. Dieses Dienen umfaßt unser menschliches Dienen, und unsere Nützlichkeit nimmt in fortschreitendem Maße höhere und lohnendere Formen an. Die von uns zum Ausdruck gebrachten Eigenschaften Gottes müssen uns segnen, den Weg für andere leichter und harmonischer machen und ihnen ein inspirierendes Vorbild sein. Wir verherrlichen Gott, wenn wir Seine Liebe bekunden.

Durch ihre Gebete in der Christlichen Wissenschaft wurde die junge Frau zu der Erkenntnis geführt, daß sie, als sie ihren Beruf ausgeübt hatte, eine wirksamere Spenderin gewesen war als jetzt, wo sie ohne Arbeit war. Sie sah ein, daß sie als Berufstätige großzügiger sein und eine Sache, an die sie glaubte, leichter unterstützen konnte und daß ihr Leben mehr Disziplin, Sinn und Zweck hatte.

Der falsch zitierte Ausspruch, daß Geld die Wurzel alles Übels sei, hat einige Menschen dazu geführt, Geld abwertend zu betrachten. Das Zitat lautet richtig: „Die Liebe zum Geld ist die Wurzel alles Übels.“  1. Tim. 6:10 [n. der engl. Bibel]; Den Geist und nicht die Materie zu lieben und als erstes nach dem Reich des Geistes zu trachten, das bringt uns alles, was wir brauchen. Viele haben nicht das Geld, das sie gut gebrauchen könnten, weil sie es oft entweder fürchten oder hassen. Gefürchtet wird es als etwas, was uns von der Geistigkeit abhält, als ein heimtückischer Einfluß, der uns selbstgefällig machen und uns zu Stolz und Habsucht verleiten könnte. Gehaßt wird es manchmal, weil es Neid und Eifersucht und eine Kluft zwischen den Besitzenden und den Nichtbesitzenden hervorruft. Aber Geld repräsentiert unter anderem unsere Nützlichkeit und kann akzeptiert und geschätzt werden.

Nehmen wir einmal für einen Augenblick an, wir würden plötzlich entdecken, daß sich ein Bankguthaben von zehn Dollar in eins von zehn Millionen Dollar verwandelt hat. Wenn wir den Wunsch haben, das Leben anderer harmonischer zu gestalten — wenn der Wunsch vorhanden ist, einzelne Menschen, Gruppen und Organisationen, die neue Perspektiven für unsere Mitmenschen eröffnen können, zu unterstützen —, dann könnten wir die große Summe Geldes dankbar und ohne Schuldgefühl oder Unbehagen besitzen. Wir würden nicht das Geld lieben, sondern die Ideen fördern und lieben, die uns zur richtigen Verwendung des Geldes führen.

Wenn Gott Alles ist und Er Gemüt und Geist ist, empfangen wir von Ihm nur gute und nützliche Eigenschaften und Ideen. In dem Maße, wie wir solche Eigenschaften wie Ehrlichkeit und Intelligenz dankbar zum Ausdruck bringen, leben und geben wir erfolgreich. Wir leisten erfolgreiche Beiträge zum Fortschritt der Menschheit. Wenn wir wissen, was wir brauchen und was wir geistig besitzen, sind wir besser dazu imstande, anderen zu geben und ihnen zu zeigen, was sie wirklich besitzen. Gott liebt alle Menschen gleichermaßen. Er zeigt uns, wie wir unsere geistigen Gaben nutzen können, und dieses Wissen führt uns bei der Verwendung menschlichen Besitzes.

Die oben erwähnte junge Frau opferte ihre Wohnung mitsamt der Einrichtung. Denken wir einmal darüber nach, warum wir ein Heim gründen und was ein Heim ist. Ein Heim kann als ein Ort betrachtet werden, der uns, unseren Angehörigen, Freunden und Nachbarn ein Privatleben, Schutz, Gastfreundschaft, Erfrischung, Ruhe und Behaglichkeit gewährt. Ein Heim kann auch ein Beweis für die alle menschlichen Bedürfnisse stillende Liebe Gottes sein, und als solches kann es geliebt werden.

Wer von dem Wunsch motiviert wird, andere Leute zu beeindrucken und jene anzuziehen, die zu Selbstgefälligkeit neigen, hat eine falsche Vorstellung von Heim. Wenn wir durch die Wahl unseres persönlichen Eigentums unseren Erwerbstrieb befriedigen oder uns wichtig tun wollen, dann muß der Materialismus geopfert, aufgegeben werden.

Ein höherer Begriff von Heim läßt auf einen bewußten Sinn für Ordnung und Vollständigkeit schließen und weist auf das geordnete und schöne Reich des Geistes hin. Ein Heim kann die private Sphäre schaffen und schützen, die für das Gebet und die stille Gemeinschaft mit Gott erforderlich ist, damit Er sich uns besser kundtun kann. Ein trautes Heim ist in der Tat ein äußeres Zeichen innerer Werte.

Mrs. Eddys Antwort auf die Frage: „Ist es richtig, von materiellen Dingen zu sagen, daß sie nichts seien und nur in der Einbildung bestünden?“ lautet zum Teil: „Selbst die menschliche Anschauung von Schönheit, Größe und Nützlichkeit bietet dem Spott die Stirn. Sie ist mehr als Einbildung. Sie ist der göttlichen Schönheit und der Größe des Geistes verwandt. Sie begleitet unser Erdenleben und ist der subjektive Zustand hoher Gedanken.“  Vermischte Schriften, S. 86.

Verarmung, Einsamkeit, Erniedrigung sind nicht „der subjektive Zustand hoher Gedanken“. Viele in der Bibel wiedergegebene Fälle von Befreiung zeigen, daß Bedürfnisse durch Gebet voll befriedigt wurden. Wenn wir der Ermahnung Christi Jesu, unseres Wegweisers, folgen und als erstes um ein Verständnis von Gott bitten, wird die zusätzliche geistige Bereicherung uns vollauf mit den Dingen versorgen, die wir brauchen, und auch zur Befriedigung der Bedürfnisse anderer in einem ständig sich erweiternden Ausdruck der göttlichen Liebe beitragen. Um gütige und großzügige Geber zu werden, müssen wir große Opfer an materiellem, selbstsüchtigem Denken bringen. Wir müssen den Christus oder das vollkommene Menschentum ausdrücken. Dann wird der geistige Gewinn für uns und für die vielen Menschen, mit denen wir in Berührung kommen, unser tägliches Leben zu einem freudigen Abenteuer des Gebens machen.

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