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Fühlst du dich begrenzt?

Aus der November 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Begrenzt in bezug auf Fähigkeiten und Gelegenheiten? Begrenzt in bezug auf Freundschaften, auf Glück, auf Gesundheit und Kraft, auf eine befriedigende und erfolgreiche Zukunft? Es besteht kaum ein Zweifel, daß viele Menschen zumindest einige dieser Fragen bejahen würden. Aber warum?

Warum erwartet z. B. jemand so wenig von seiner Zukunft? Seine Antwort wird wahrscheinlich auf das menschliche Gefühl persönlicher Unzulänglichkeit hinauslaufen. Er teilt vielleicht unbewußt die Annahme, daß schon die Intelligenz selbst, die für eine erfolgreiche Laufbahn nötig ist, durch die Bildung des Gehirns begrenzt oder durch Vererbung vorherbestimmt ist. Er mag auch aus einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit heraus oder nur zur Entschuldigung seiner mittelmäßigen Leistungen sagen: „Wir können nicht alle gescheit sein.“ So würde er wahrscheinlich auch den Mangel an wahrer Freundschaft mit einigen seiner Mitmenschen auf gewisse ererbte Charaktereigenschaften seinerseits zurückführen, die oft mit denen anderer in Konflikt stehen. Und schwache Gesundheit mit all ihren verschiedenen Begrenzungen wird natürlich ebenfalls für die physische Wirkung einer physischen Ursache gehalten.

Kurz, das menschliche sterbliche Gemüt, das von nichts Höherem als seinen uralten — und falschen — materiellen Begriffen belehrt ist, nimmt jede Form von Begrenzung als natürlich und manchmal als unvermeidlich hin. Für das menschliche Gemüt scheinen diese Begriffe auf einer materiellen Basis zu beruhen — auf der Voraussetzung, daß die Materie Leben in sich schließt und es erhält, daß sie Intelligenz in sich selbst besitzt sowie die Macht, etwas hervorzubringen, und die Fähigkeit, auf äußere materielle Einflüsse zu reagieren.

Da dieser illusorische Begriff von Leben, Gesundheit, Substanz und Intelligenz stets in irgendeiner Weise mit Materie verknüpft ist, ist er immer begrenzt, denn wieviel auch immer von der Materie da zu sein scheint, es ist immer nur gerade so viel. Daher ist Begrenzung auf den materiellen Sinn beschränkt und untrennbar von ihm.

In bezug hierauf schreibt unsere Führerin, Mrs. Eddy: „Was für ein Vorbild steht vor dem sterblichen Gemüt? Ist es Unvollkommenheit, Freude, Kummer, Sünde, Leiden? Hast du dir das Sterbliche zum Vorbild genommen? Bildest du es nach?“ Und von diesem Vorbild sagt sie weiter: „Die Welt hält es dir beständig vor Augen. Die Folge davon ist, daß du geneigt bist, diesen niederen Mustern zu folgen, deine Lebensarbeit zu begrenzen und die eckigen Linien und Mißgestaltungen materieller Vorbilder in dein Leben aufzunehmen. Um dem abzuhelfen, müssen wir zuerst unseren Blick nach der rechten Richtung lenken und dann in dieser Richtung gehen.“  Wissenschaft und Gesundheit, S. 248;

Nur in dieser Weise kann der begrenzte Begriff von unserem Leben, unseren Fähigkeiten und Hoffnungen überwunden werden. Er muß überwunden werden, wenn wir von quälenden Befürchtungen und zweifelnder Erwartung des Guten frei werden wollen. Ein jeder kann lernen, sich der niederdrückenden Illusion der Materialität zu entledigen, ob sie sich ihm nun in Form von Hindernissen für seinen aufsteigenden Pfad, als eine Pechsträhne oder ein ungünstiger Faktor zeigt, von dem er fälschlicherweise glaubt, daß er oder andere davon besonders betroffen seien oder daß er in der physischen und mentalen Welt um ihn her begründet sei.

Aber dieser Sieg über die grundlegenden Ursachen jeden Gefühls von Begrenzung und über ihre Wirkungen besteht nicht in einem bloßen Wechsel von einer pessimistischen zu einer optimistischen menschlichen Einstellung noch darin, daß man alles ignoriert, was im eigenen Charakter, in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen oder unseren Verhältnissen gesehen und berichtigt werden sollte.

Jedes Gefühl von Begrenzung zu überwinden bedeutet nichts weniger, als unsere gesamte menschliche Auffassung von der Wirklichkeit, von Ursächlichkeit, von der tatsächlichen Natur von Substanz und Macht radikal zu ändern. Unsere Auffassung muß von der materiellen zu der völlig geistigen Basis erhoben werden, d. h. von der Materie zum Geist. Die Christliche Wissenschaft allein kann diese Veränderung bewirken, denn sie enthüllt die völlig illusorische Natur der Materie und die Unwirklichkeit des sogenannten materiellen Gemüts und alles dessen, was dieses Gemüt für sich beansprucht. Die Christliche Wissenschaft erklärt in wissenschaftlicher Weise die alleinige Wirklichkeit und Allmacht des Geistes, oder der Wahrheit, des einen unendlichen Gemüts des Universums.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß die Materie durch ihre sich selbst angemaßte Natur begrenzt ist. Die gesamte materielle Auffassung von der Schöpfung, von Substanz, vom Menschen, von seiner Gegenwart und seiner Zukunft kann daher nicht von dem Gefühl der Begrenzung und der Furcht davor getrennt werden. Die Christliche Wissenschaft befähigt uns, dies zu beweisen. Sie enthüllt die ewige Tatsache, daß es nur eine Wahrheit oder ein Gemüt gibt, weil Wahrheit in ihrer umfassenderen Bedeutung universal oder unendlich ist. Und Gemüt ist Gott, die Quelle des unendlichen Guten. Es ist göttliche Liebe, der Vater-Mutter Gott, die Intelligenz, die einzige ursächliche und motivierende Kraft des geistigen Universums von Ideen, das von dem unendlichen Wohlwollen und der unendlichen Weisheit der göttlichen Liebe regiert wird. Weil der Mensch in Wirklichkeit ein individuelles Bewußtsein, ein geistiges Wesen ist, ist er ein Glied dieses Universums. Er kennt Gott als das göttliche Prinzip, den unendlichen Urquell und Geber alles wahren Wissens und Vorherwissens. Gott führt und segnet ihn und versorgt ihn mit allem, was er für ein wirklich nützliches und befriedigendes Leben überhaupt nur brauchen kann.

In dem Verhältnis, wie wir unsere eigene rein geistige Natur und Wesenheit und unsere Beziehung zu Gott zu verstehen beginnen, werden wir uns von der nur um das eigene Ich kreisenden, falschen materiellen Auffassung abwenden und wegen Führung und Hoffnung auf das alliebende, allwissende Gemüt schauen. Dort werden wir all die Eigenschaften finden, die wir in jeder Situation brauchen, sowie die Gewißheit der unbegrenzten Fortdauer alles Guten. Wer dies tut, wird sehen, wie sich seine Gegenwart verbessert und seine Zukunft unter dem Impuls der göttlichen Weisheit entfaltet. Mrs. Eddy versichert uns: „Begrenzungen werden in dem Maße abgelegt, wie die fleischliche Natur verschwindet und der Mensch als die Widerspiegelung des Geistes erkannt wird.“  Rückblick und Einblick, S. 73;

Christus Jesus, der mehr als jeder andere in der menschlichen Geschichte bewußt im Reiche Gottes weilte, konnte seinen Nachfolgern folgenden zeitlosen Rat geben, einen Rat, der, da er auf die Wahrheit des Seins gegründet ist, heute ebenso gültig ist wie damals: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“  Matth. 6:31–33;

Schleppt sich jemand mit dem quälenden Gefühl begrenzter Gelegenheiten oder unzureichender Fähigkeiten für ein erfolgreiches Leben herum? Er sollte verständnisvoll die tief wissenschaftliche Zusicherung für sich akzeptieren, die der Apostel Paulus den Christen in Korinth gab: „Gott aber kann machen, daß alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allewege volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk.“  2. Kor. 9:8; Dann wird er seine Zukunft mit vollem Vertrauen auf Gottes beständige Hilfe gestalten, einem Vertrauen, das der Apostel zum Ausdruck brachte, als er erklärte: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“  Phil. 4:13.

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