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Schutz vor Guerillakämpfern

[Urtext in spanischer Sprache]

Aus der November 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nachdem ich verschiedene Male von beunruhigenden Ereignissen in dem Land, wo meine Verwandten lebten, gehört hatte — von Entführungen, Mord und Mangel an lebensnotwendigen Sachen —, waren meine Gedanken von Furcht erfüllt. Ich war auch unzufrieden mit denen, die die Ordnung wiederherstellen sollten und nicht dazu imstande waren, und haßte die Terroristen, die so viel Leid verursachten.

Als Christliche Wissenschafterin wußte ich, daß diese äußerst negativen Gedanken den Menschen, denen ich helfen wollte, keineswegs nützten und berichtigt werden mußten.

Als ich von der furchterregenden Situation hörte, in der sich meine Angehörigen befanden — den Feindseligkeiten der Guerillakämpfer und ihrer Anhänger ausgesetzt —, faßte ich den Entschluß, mich in meiner Suche nach Hilfe an Gott zu wenden, anstatt der Furcht und dem Haß nachzugeben. Die Bibel und Mary Baker Eddys Schriften wurden mir zur Quelle des Friedens, der Kraft und der Liebe zu jedem Menschen in dem von Unruhen heimgesuchten Land.

In dem Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy fand ich folgende Stelle: „Die christlich-wissenschaftliche Praxis beginnt mit Christi Grundton der Harmonie: ,Fürchtet euch nicht!' “  Wissenschaft und Gesundheit, S. 410; Zuerst erschien es mir unmöglich, von der Furcht frei zu werden. Aber es war mir klar, wenn ich nicht am Anfang begann, konnte ich nicht den inneren Frieden erlangen, der auf dem Wissen beruht, daß es in Wirklichkeit um alle und alles wohl steht.

Christus Jesus verlangte von seinen Jüngern oder Patienten niemals etwas, was sie nicht tun konnten. Was ich tun konnte, so folgerte ich, war, das Erste Gebot beharrlich und ehrlich zu befolgen: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“  2. Mose 20:3;

Zum erstenmal verstand ich ganz klar, was die Worte dieses Gebotes bedeuten. Wenn ich behauptete, daß ich keine anderen Götter neben Gott hatte, erklärte ich, daß ich keine andere Gegenwart und Macht als die Seine anerkannte. Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß Gott Einer ist, allmächtig und allgegenwärtig; deshalb können wir keine andere Wirklichkeit wählen und an keine andere glauben; deshalb kann es keine dem Wesen Gottes entgegengesetzte Macht geben, die mit Ihm im Wettstreit liegt.

Da ich mir der Allheit Gottes bewußt war, fürchtete ich die sogenannten Mächte des Bösen nicht mehr, denn mir war klar, daß sie keine Kraft, Intelligenz, Organisation noch persönliche Vertreter hatten, die Gott, Seine Schöpfung (in diesem Fall meine Angehörigen) oder Sein Gesetz zerstören oder verletzen konnten.

Ein andermal brachten mir die Worte des Paulus: „In ihm leben, weben und sind wir“  Apg. 17:28; großen Frieden. Er hatte nicht hinzugefügt: „Aber nur, wenn wir zur rechten Zeit im rechten Land sind“. Sterbliche Theorien möchten Menschen und Ereignisse geographisch lokalisieren. Aber der wirkliche Mensch ist nicht sterblich, noch lebt er in der Materialität.

Mrs. Eddy gibt uns in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ in Wissenschaft und Gesundheit hierzu eine beweisbare Erläuterung. Sie lautet auszugsweise: „Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.“  Wissenschaft und Gesundheit, S. 468;

Diest Erklärung half mir verstehen, daß Paulus zweifellos meinte, wir leben in Geist, Gott, dem Guten, ganz gleich, wo wir in der Welt zu Hause sein mögen. Da ich wußte, daß Gott allmächtig und all-harmonisch ist und der Mensch Sein genaues Bild und Gleichnis ist, konnte ich sicher sein, daß das, was tatsächlich von Gott und mir wahr war, auf jedes Kind, jede Frau und jeden Mann in Vietnam, Irland oder Südamerika zutraf. Und ich wußte, daß Gottes Führung und Schutz stets allumfassend und unparteiisch ist.

Die Schwierigkeiten, die die Behörden haben, um Unruhen unter Kontrolle zu bringen und das Elend in gewissen Gebieten zu mildern, erwecken den Eindruck, daß die Situation sehr wirklich, beunruhigend oder sogar hoffnungslos sei. Als ich erkannte, daß ich dieses Bild bezüglich meiner Angehörigen akzeptierte, dachte ich an die Geschichte im ersten Buch Mose, wo sich Eva durch die Argumente der Schlange verleiten ließ, die verbotenen Früchte von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Diese Argumente waren für sie offenbar logisch, und so war sie ungehorsam gegen Gott.

Ich brach das Erste Gebot, weil ich an die Existenz einer Situation glaubte, die durch eine andere Macht als Gott hervorgerufen worden war, und weil ich annahm, daß das Böse an die Stelle Gottes getreten sei und im Augenblick die Lage beherrsche. Die materiellen Sinne, die nur Materialität und Falsches wahrnehmen können, hatten dieses mentale Bild gemalt. Ich konnte verstehen, daß ich nicht berechtigt war, zu klagen oder von der Polizei, der Armee oder den Guerillakämpfern zu erwarten, daß sie sich änderten, wenn ich nicht zuerst meine Auffassung über die Situation berichtigte.

Es mag sich jemand fragen: „Wie kann Gebet jemand anderem Schutz bringen oder zur Lösung eines schwierigen, gewaltigen Problems beitragen?“ Um der Vernichtung zu entgehen, möchte sich uns das Böse in der Verkleidung unserer eigenen Zweifel aufdrängen. Da Gott Wahrheit ist und Er allmächtig ist, muß unsere verständnisvolle, von Vertrauen getragene Erklärung der Wahrheit große Macht besitzen.

Der Augenblick kam, wo ich mir der Gegenwart Gottes und Seiner Macht stark bewußt war. Ich wußte, daß ich und die anderen stets beschützt waren. Aber plötzlich dachte ich an die, die ich nie als „die Meinen“ betrachtet hatte, nämlich an die Guerillakämpfer, die für so viel Leid verantwortlich waren. Es fiel mir sehr schwer, sie in mein Gebet einzuschließen und somit reine und aufrichtige Liebe für die Menschheit zum Ausdruck zu bringen.

Wenn aber Gott Seine Kinder gleichermaßen liebt, wie kann ich dann annehmen, so folgerte ich, daß einige Menschen von ihrer Gotteskindschaft ausgeschlossen seien? Ich mußte unbedingt meinen Groll berichtigen. Und ich fand die Lösung im Gebet des Herrn, besonders in folgender Stelle: „Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel.“  Matth. 6:12, 13; Die große Versuchung bestand für mich darin, daß ich nicht vergeben wollte und Verbrecher sah anstatt geistige, vollkommene Kinder Gottes. Ich betete, daß ich von diesem Irrtum erlöst werden möge und daß auch die Terroristen von ihrem Drang erlöst werden mögen, Gewalt anzuwenden, anstatt Vernunft walten zu lassen.

Das Ergebnis meines Gebets und Studiums war, daß ich größeren Frieden fand, und es half meinen Angehörigen, die ebenfalls aktive Christliche Wissenschafter sind, unter widrigen und gefährlichen Bedingungen Schutz und Fortschritt zu demonstrieren. Ferner habe ich aus diesem Erlebnis gelernt, wie wichtig es ist, ständig wachsam zu sein und den richtigen Begriff von Gott und dem Menschen zu bewahren, wie schlimm die Nachrichten auch sein mögen, die ich vielleicht zu hören bekomme.

Durch Vertrauen auf Gott und wissenschaftliches, liebevolles Gebet können wir alle dazu beitragen, daß sich die Menschheit schneller dem in Wissenschaft und Gesundheit beschriebenen Augenblick nähert: „, Seines Königreichs wird kein Ende sein‘, denn Christus, die Idee Gottes, wird schließlich alle Nationen und Völker — gebieterisch, absolut, endgültig — mit der göttlichen Wissenschaft regieren.“  Wissenschaft und Gesundheit, S. 565.

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