Das Thema der zweitägigen Jahresversammlung 1974 lautete: „Geistigkeit: Das Bedürfnis unserer Zeit“, mit dem Untertitel: „Heilung des Widerstandes gegen die Geistigkeit — die Heilung, die bei uns beginnt“.
Die eigentliche Jahresversammlung wurde in Boston am Montag, dem 3. Juni, nachmittags abgehalten. Es folgten Sonderveranstaltungen am Montagabend und am Dienstag.
Tausende von Christlichen Wissenschaftern aus der ganzen Welt kamen zusammen. Die Kirchenbeamten verlasen Geschäftsberichte, und der Vorstand der Christlichen Wissenschaft übermittelte eine für die Mitglieder aufschlußreiche und inspirierende Botschaft.
Diese Botschaft befaßte sich mit mehreren der heutzutage wichtigen Bedürfnisse und damit, was zu deren Lösung getan werden kann: mit dem Bedürfnis nach moralischer Integrität, dem Bedürfnis nach einem mehr inspirierten Verständnis der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, dem Bedürfnis nach der Demonstration, daß dem göttlichen Gesetz gemäß das Angebot stets der Nachfrage entspricht, und dem Bedürfnis nach Vergeistigung des Denkens.
Ein ausführlicher Bericht über die Jahresversammlung 1974 folgt nachstehend:
Nach der Eröffnung der Versammlung mit dem Singen des Liedes Nr. 176 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft las der zurücktretende Präsident, Roy Garrett Watson, die folgenden Abschnitte aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy:
Die Bibel
Jes. 55:1, 2
Ps. 1:1–3
Wissenschaft und Gesundheit
136: 1–5
583:16–23
35:26–30
Die Gemeinde vereinigte sich im stillen Gebet und sprach dann das Gebet des Herrn.
Herr Watson gab die neuen Beamten Der Mutterkirche bekannt: Präsident: Georgina Tennant, London; Schriftführer: George W. Ledbetter, Boston; Schatzmeister: Marc Engeler, Boston; Erster Leser: Clem W. Collins, Boston; Zweiter Leser: Jane O. Robbins, Boulder, Colorado.
Als Herr Watson Frau Tennant den Hammer überreichte, erklärte er, daß Mrs. Eddy ihn im Jahre 1904 der Kirche gegeben hatte. „Er war für den Präsidenten gedacht.“
Dann übernahm die neue Präsidentin die Leitung der Versammlung.
BOTSCHAFT DES VORSTANDES DER CHRISTLICHEN WISSENSCHAFT, VERLESEN
Meine lieben Mitarbeiter!
Der Vorstand heißt Sie zu dieser Jahresversammlung herzlich und liebevoll willkommen.
Ein Bericht wie dieser hat einen doppelten Zweck — zu informieren und zu inspirieren.
Sie über Dinge zu informieren, die Sie als metaphysische Arbeiter nach Meinung des Vorstandes wissen müssen.
Uns alle zu inspirieren, den stärkeren Herausforderungen der heutigen Zeit mit größeren geistigen Leistungen entgegenzutreten.
Lassen Sie mich einiges von dem zusammenfassen, was heute ganz besonders not tut und was wir tun können, um diesem Bedürfnis abzuhelfen.
Das Bedürfnis nach moralischer Integrität ist eins der augenfälligsten in unserer heutigen Gesellschaft. Kein Land kann lange gedeihen, während es im öffentlichen und privaten Bereich in ein Miasma moralischer Blindheit hineintreibt.
Die folgende eindeutige Erklärung unserer großen Führerin Mary Baker Eddy muß im nationalen und internationalen Leben lauter als je zuvor erschallen: „Ehrlichkeit ist geistige Kraft. Unehrlichkeit ist menschliche Schwachheit, die die göttliche Hilfe verwirkt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 453;
Dies war von Anfang an die klare Lehre der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns.. Und sie ist es auch weiterhin bei all der Kompliziertheit der Ereignisse heutzutage. Nie war sie notwendiger als gerade jetzt.
Wir alle wissen, daß die Betätigung der Ehrlichkeit bei uns selbst beginnt — mit dem Denken und Tun jedes einzelnen, in unserem Geschäfts- und Berufsleben, bei der Leitung und Unterweisung unserer Kinder und in allen unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Ebendort entsteht das Gewebe unserer Gesellschaft. Wer wäre besser imstande, die Fäden der Integrität hineinzuweben, als diejenigen, die verstehen, daß Gott göttliches Prinzip ist — und die wissen, daß die Wissenschaft dieses Prinzips in den menschlichen Angelegenheiten beweisbar ist!
Das menschliche Bewußtsein leidet heute vielfach unter einer Betäubung des Gewissens. Und doch ist es für den Christlichen Wissenschafter ganz natürlich, auf die Stimme des Gewissens zu lauschen. Darüber hinaus zeigt uns die Wissenschaft, die wir lieben, wie wir tiefer eindringen, wie wir den Ursprung des Gewissens in der stillen sanften Stimme der Wahrheit finden können, die immerdar in unserem Herzen zu uns und zu allen Menschen spricht. Nichts kann diese Stimme zum Schweigen bringen. Wollen wir doch den geistigen Sinn pflegen, mit dessen Hilfe wir diese stille innere Stimme, die leitende Stimme des erlösenden Christus, hören und ihr folgen können! Das göttliche Prinzip ist der wirkliche Ursprung von Integrität und Gerechtigkeit für jedes Volk, und wenn jeder einzelne von uns am Prinzip festhält, hilft ihm dies sehr, Gottes Herrschaft unter den Menschen zu demonstrieren.
Unsere Sache leistet einen einzigartigen Beitrag zur Lösung aller Probleme der Menschheit. Dieser Beitrag — in der Tat, der ganze Einfluß der Christlichen Wissenschaft auf das menschliche Denken — hängt in hohem Maße von den Zeitschriften ab, die unsere Führerin uns gegeben hat. Eins der Bedürfnisse heute ist ein erleuchteteres Verständnis von diesen Zeitschriften — ein klarerer Blick für ihre heilende Mission und ihren heilenden Zweck; die gebeterfüllte Unterstützung, die die Zeitschriften verbessern wird, und eine so klare und verständnisvolle Wertschätzung des Guten, das sie vollbringen, daß wir über die gegenwärtigen Unvollkommenheiten hinausschauen können.
Der Christian Science Monitor hat in unserer Bewegung eine der schwierigsten Aufgaben zu erfüllen. Er sieht sich heute größeren Herausforderungen gegenüber als vielleicht je zuvor. Er muß sich mit Fragen auseinandersetzen, die jeden in unserem Land und in der ganzen Welt zutiefst berühren. Sie sind die Ursache großer Meinungsverschiedenheiten und starken Parteigängertums. Unter solchen Umständen fällt es keiner Publikation, die nationale und internationale Ereignisse behandelt, leicht, eine sehr unterschiedliche Leserschaft ganz und gar zufriedenzustellen.
Es gibt jedoch etwas viel Tieferes als diese Fragen, und das verbindet uns in unserer Liebe zu unserer Zeitung und in deren Unterstützung. Der Monitor ist ein Teil der inspirierten Vorkehrung unserer Führerin zur Verwirklichung des Werkes der Christlichen Wissenschaft unter den Menschen. Er hat eine von Gott verordnete Mission. Er macht bei der Verwirklichung dieser Mission Fortschritte. Er wird in weiten Kreisen denkender Menschen überall auf der Welt geachtet — wegen seines Idealismus, seines heilenden Einflusses und seines bemerkenswert hohen Maßes an Ausgewogenheit und Zuverlässigkeit bei der Behandlung komplizierter Fragen.
Ferner, der Monitor reagiert auf Gebet. Wir alle kennen die Macht des Gebets. Wenn wir alle, hier in Boston und überall in der Welt, täglich für den Monitor beten — demütig und aufrichtig beten, mit reiner geistiger Erkenntnis und ohne einen Anflug von menschlichen Meinungen —, kann dies nicht umhin, die Hände derer zu stärken, die ernstlich bestrebt sind, sein Werk voranzutragen.
Es gibt im sterblichen Denken Elemente, die unsere Zeitschriften zum Schweigen bringen möchten. Diese aggressiven Einflüsse scheinen ihre Anstrengungen zuerst auf den Monitor zu konzentrieren. Wollen wir sicherstellen, daß unsere Gedanken nicht zu diesem Zweck gebraucht werden. Unser geistig wissenschaftliches Festhalten an der Wahrheit — unsere unerschütterliche Wahrnehmung der geistigen Tatsachen — wird uns beschützen.
Daß unsere Zeitung ihre Mission verfolgt, ist eine Hilfe für die Völker. Es ist ein Segen für die Kirche und ein Schutz für unsere Bewegung. Es ist ein Beweis für die inspirierte geistige Schau unserer Führerin, für die Weisheit, mit der sie ihre Sache so ausrüstete, daß diese die weltumfassende Mission der Christlichen Wissenschaft zur Erleuchtung und Heilung vorantragen kann.
Eine andere große Notwendigkeit — und Gelegenheit —, der wir uns heute gegenübersehen, ist die Demonstration dessen, was Mrs. Eddy das göttliche Gesetz nennt, nach dem „jedes Bedürfnis ausnahmslos befriedigt wird“ Vermischte Schriften, S. 45; — mit anderen Worten, ein ausgewogener Begriff von Angebot und Nachfrage, der die Suggestionen von Mangel auslöscht und für die unerschöpfliche Fülle der göttlichen Liebe zeugt.
Wir leben in einer Epoche ungewöhnlicher Nöte in der Welt. Nie zuvor haben die Anstrengungen der Menschen Früchte in solcher Fülle hervorgebracht. Doch die Nachfrage ist so groß, daß das Angebot an vielen Dingen unzureichend zu sein scheint. Die Folge davon ist eine unkontrollierbare Inflation, die Erschöpfung der Naturschätze und Mißerfolg bei der Eindämmung eines zügellosen Verbrauchs.
Wie gewöhnlich zeigen sich die Annahmen der Welt vor den Toren unserer Bewegung — um durch die Wissenschaft geheilt zu werden. Dieselben Argumente von Mangel möchten sich Der Mutterkirche aufdrängen. Nie zuvor haben wir aus allen möglichen Quellen so großzügige Zuwendungen erhalten. Doch Gehaltserhöhungen und steigende Kosten für Waren und Dienstleistungen drohen die Einnahmen zu übertreffen.
Wir müssen also als Bewegung die Demonstration erbringen, daß das göttliche Gesetz tatsächlich Angebot und Nachfrage regiert. Wo könnte das besser bewiesen werden als gerade hier? Wenn wir gemeinsam arbeiten und beten, können wir beweisen, daß die unendlichen Reichtümer der göttlichen Liebe immer zur Hand sind. Wir können beweisen, daß sie sich in ausreichender Fülle kundtun, so daß es keine Zeichen von Erschöpfung oder Mangel geben kann. Es wird dazu beitragen, das wachsende Problem der weltweiten Kluft zwischen arm und reich zu lösen. Wenn wir diese Wahrheiten in unserem eigenen Leben und in den Angelegenheiten unserer Kirche demonstrieren, werden wir einen machtvollen Beitrag zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme der Menschheit leisten.
Der Vorstand möchte Ihnen versichern, daß Die Mutterkirche die praktischen Schritte unternimmt, die erforderlich erscheinen. Wir überprüfen alle Unternehmungen sorgfältig, um das, was wir möchten, von dem, was wir brauchen, zu trennen, um unnötige Vorhaben fallenzulassen, um die allgemeinen Unkosten zu verringern und das Feld zu ermuntern, in geeigneten Bereichen lokale Maßnahmen zu treffen, wie z. B. einen Pflegedienst für Christliche Wissenschafter einzurichten, die seiner bedürfen. Vermehrte Unterstützung wird jedoch zur Weiterführung der weltweiten Tätigkeiten Der Mutterkirche erforderlich sein.
Der Vorstand ist für die anhaltende Großzügigkeit der Christlichen Wissenschafter überall tief dankbar. Wir sind völlig davon überzeugt, daß das Ausströmen von Dankbarkeit, das stets für die Reaktion des Feldes auf die Bedürfnisse Der Mutterkirche typisch war, auch das heutige Bedürfnis stillen wird.
All den Nöten unserer Zeit, in der Gesellschaft wie auch in unserer Bewegung, liegt die Notwendigkeit nach einer Vergeistigung des Denkens zugrunde. Nicht-zerstörter Materialismus verhindert Heilung, läßt die Inspiration in den Kirchentätigkeiten versiegen und richtet in der Gesellschaft Verwirrung an. Vergeistigung des Denkens enthüllt einen neuen Himmel und eine neue Erde, schon hier und jetzt gegenwärtig, wo der Mensch mit geistiger Macht, Herrschaft und Intelligenz ausgerüstet ist.
So wichtig ist die Vergeistigung des Denkens, daß wir sie zum Thema dieser Jahresversammlung gemacht haben. Sie ist auch das Motto einer Reihe von Versammlungen in Zusammenhang mit dem Heilungsziel, die in vielen Gebieten veranstaltet werden. Diese Versammlungen sind äußerst wichtig, und sie bewirken viel Gutes.
Das Denken wird vergeistigt, wenn wir Gott mehr lieben. Diese Vergeistigung nimmt zu, wenn wir in unserem Denken, in unserer Einstellung und in unserem Tun nur einen unendlichen Gott anbeten und Gott an erster Stelle lieben. Sie ermöglicht es uns, die Gebote unseres Meisters, einander zu lieben und die Kranken zu heilen, zu befolgen. Sie befähigt uns, die Angriffe des aggressiven mentalen Bösen durch das Gesetz der Liebe zunichte zu machen. Sie vermittelt uns die für das Heilen so wichtige absolute Überzeugung von der Wirklichkeit des Geistes und der Nichtsheit der Materie.
Wir vergeistigen unser Denken und Trachten, indem wir uns die grenzenlosen geistigen Reichtümer zunutze machen, die uns durch das gründliche Studium und die Anwendung der Lehren in der Bibel, im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, und in den anderen Schriften unserer Führerin zur Verfügung stehen. Wir haben die Werkzeuge. Wir müssen sie nur mehr gebrauchen.
Die Zukunft ist verheißungsvoll. Wollen wir uns den Blick für die geistigen Tatsachen unserer Kirche erhalten — als des „Bau[es] der Wahrheit und Liebe“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583., um Mrs. Eddys Worte zu gebrauchen. Dann werden wir der Malpraxis des fleischlichen Gemüts mit geistiger Überzeugung entgegenwirken. Wir werden die Wahrheit erkennen — und wir werden vermehrte Anzeichen dafür sehen, daß unsere Kirche stark und wirksam ist. Sie erreicht die Menschheit und begegnet deren Nöten. Sie ist blühend, jung, freudig und frei — eine heilende Kirche, die den geistig Hungernden anzieht und befriedigt. Alle ihre Unternehmungen sind erfolgreich. Sie bekundet die göttliche Macht, die die Kranken schnell und völlig heilt. Auf diese Macht können wir uns verlassen, und auf diese unendliche Macht verlassen wir uns auch!
BERICHT DES SCHATZMEISTERS,
In Übereinstimmung mit Artikel XXIV Abschnitt 3 des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy werden z. Z. die Bücher Der Mutterkirche geprüft. Der Schatzmeister erklärte, daß Die Mutterkirche entgegen einer weitverbreiteten Ansicht keine Einrichtung sei (oder gewesen sei), die große Schenkungen erhalte. Er berichtete über die Höhe der investierten Gelder der Kirche und über die Höhe ihrer Verbindlichkeiten und ihrer Ausgaben für das am 30. April 1974 abgeschlossene Geschäftsjahr. Aus dem Bericht ging hervor, daß Die Mutterkirche außer den laufenden Rechnungen und aufgelaufenen Steuern keine Schulden hat.
Der übrige Bericht des Schatzmeisters lautete im wesentlichen wie folgt:
Unser erstes Tätigkeitsjahr im neuen Kirchenzentrum traf mit der größten wirtschaftlichen und finanziellen Umwälzung zusammen, die die Vereinigten Staaten und der größte Teil der Welt seit einem halben Jahrhundert kennengelernt haben.
Ist dies reiner Zufall? Oder besteht da eine Beziehung zwischen dem Zustand der Welt und der Tätigkeit Der Mutterkirche? Im tiefsten Innern wissen wir alle die Antwort: In dem Maße, wie sie sich dem Christus, der Wahrheit, gegenüber als treu erweist, muß die Kirche, die Mary Baker Eddy gründete, notwendigerweise die Welt führen; und ihr geistiger Antrieb wirkt als ein Gesetz der Vernichtung gegen jede entgegengesetzte menschliche Annahme. Der Widerstand der falschen Annahme gegen das Wirken der Wahrheit ruft die heftige Chemikalisation hervor, die wir heute erleben.
Die Tatsache, daß unsere Kirche hier in Boston sichtbarer wird, scheint neue Formen des Widerstandes gegen die Botschaft, die unsere Kirche verkünden soll, ausgelöst zu haben. Das bedeutet einfach, daß in bezug auf das geistige Wachstum Herausforderungen neuer Art und neuer Dimensionen an uns herantreten. Warum? Weil all die Suggestionen von Unbeständigkeit in der Welt, von Furcht, Mangel an Führerschaft, Mangel an Integrität, von geistiger Dürftigkeit so viele Gelegenheiten für unsere Kirche darstellen, unsere Welt zu heilen, zu erheben und zu führen — eine Welt, die mehr denn je eines Verständnisses wahrer geistiger Werte und geistiger Substanz bedarf.
Ist es nicht faszinierend zu beobachten, wie die gesamte Welt die völlige Unzuverlässigkeit materieller Hilfsquellen zu erkennen beginnt? Es besteht ein ungewöhnliches Durcheinander auf den einheimischen und internationalen Geld- und Kapitalmärkten, und das hat die herkömmlichen Begriffe von Aktiva, Ersparnissen und finanzieller Versorgung ernstlich erschüttert, ja zerrüttet. Bei diesem Erwachen muß Die Mutterkirche die Führung übernehmen; sie muß liebevoll, aber entschieden das Denken von der brüchigen Grundlage eines Vertrauens auf das Materielle zu der unerschütterlichen und ruhigen Überzeugung hinführen, daß die wahren Hilfsquellen geistig sind und immer sein werden.
Ungeachtet der materiellen Theorien hat unsere Kirche jetzt das Vorrecht, zu beweisen, daß das Gesetz, das den wunderbaren Berichten in der Bibel zugrunde liegt, wie dem von dem Ölkrug der Witwe, heute ebenso wirksam ist wie zu biblischen Zeiten. Es ist keine große Sache, über die geistige Natur von Versorgung zu sprechen, wenn die Bankkonten gefüllt sind. Die wirkliche Probe beginnt, wenn das materielle Bild die geistige Tatsache zu leugnen scheint.
Hier können wir außerordentliche Autorität und Kraft aus dem Beispiel des Meisters beziehen. Christus Jesus ging an die Herausforderungen bezüglich Versorgung, wie wir es heute nennen könnten, in zweierlei Weise heran. Derselbe Mann, der die Menschenmenge am Galiläischen Meer mit völlig unzulänglichen Mitteln speiste — deren göttlichen Gehalt er jedoch sogleich erkannte —, riet auch einem jeden, der ein Haus bauen wollte, die Kosten zu überdenken; er sollte sich versichern, daß er imstande sein würde, den Bau zu vollenden. Unsere Kirche hat diese Prüfung erfolgreich bestanden, aber jetzt kommt die nächste und noch größere Herausforderung: zu beweisen, daß unser eindrucksvolles Kirchenzentrum nur der äußere Ausdruck einer Verheißung ist, die sich ganz gewiß erfüllen wird — der Verheißung von einer Bewegung, die besser denn je dazu ausgerüstet ist, ihre Mission in der Welt zu erfüllen.
„Das Wunder der Gnade ist kein Wunder für die Liebe“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 494;, sagt Mrs. Eddy. Angesichts all der Liebe, die die Christliche Wissenschaft in dem Herzen eines jeden aufrichtigen Mitglieds Der Mutterkirche weckt, wird unsere Demonstration ausreichender Versorgung kein Wunder sein. Wir sind tief dankbar für Treuhandgelder und Vermächtnisse, aber wir brauchen mehr direkte Beiträge, um den täglichen Anforderungen an unseren allgemeinen Fonds gerecht zu werden. Gegenwärtig sind nur etwa 17% unserer laufenden Ausgaben durch solche direkten Beiträge unserer Mitglieder gedeckt.
Wir wären außerordentlich dankbar, wenn jedes einzelne Mitglied regelmäßiger und systematischer zu den Kosten unserer weltweiten Missionstätigkeit beitragen würde. Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft wird greifbarere Formen annehmen, wenn wir dankbarer für das werden, was die Christliche Wissenschaft ist, als für das, was sie tut — dankbarer dafür, daß die Christliche Wissenschaft der Welt die Wahrheit des Seins enthüllt, als dafür, daß sie uns persönlich heilt und segnet. Wies Jesus nicht darauf hin, daß wir uns mehr darüber freuen sollten, daß unsere Namen im Himmel geschrieben sind, als daß uns die Geister Untertan sind? Schärfte er uns nicht ein, zuerst zu verkünden, daß das Himmelreich nahe herbeigekommen ist, was wiederum unvermeidlich zu Heilung führt?
Es wird Sie interessieren zu hören, daß wir in einigen wichtigen Punkten verschiedene praktische Schritte unternommen haben.
1. Wir benutzen für unsere Kapitalanlagen eine breitere Grundlage, indem wir Märkte und Währungen anderer Länder in die Verwaltung unserer Kirchenfonds einbeziehen.
2. Wir bedienen uns bei der Entscheidung über die Anlagen eines beratenden Komitees von Personen, die unmittelbar und für die Dauer an den Angelegenheiten unserer Kirche interessiert sind, und wir machen auch guten Gebrauch von der Unterstützung seitens des im eigenen Hause vorhandenen Talents. Dadurch machen wir uns in vollem Maße bei unseren Entscheidungen die Einstellung zunutze, die uns die Christliche Wissenschaft lehrt.
3. Wir errichten ein Kostenkontrollsystem, um feststellen zu können, was jedes von Der Mutterkirche für das Feld geplante Programm kosten würde. Dann können wir es mit dem Wert vergleichen, den es für die Bewegung haben würde.
4. Wir sind jetzt in der letzten Phase der Aussöhnung mit unserem Computer. Aus einem Feind wird jetzt ein Freund, und wir sind sicher, Sie werden die Ergebnisse sehen, wenn Sie im nächsten Jahr Ihre Kopfsteuer-Formulare erhalten!
Liegt uns hier irgend etwas mehr am Herzen als das Wachstum unserer Bewegung? Ganz gewiß nicht! Unsere Führerin gibt uns den Schlüssel für unser individuelles Wachstum und für unser kollektives Wachstum — als Kirche —, wenn sie sagt: „Wer am meisten über die unendliche geistige Substanz und Intelligenz nachsinnt, kommt am schnellsten in der göttlichen Wissenschaft voran.“ Vermischte Schriften, S. 309;
Ist es nicht ein besonderes Vorrecht, unser Verständnis von unendlicher Substanz zu vertiefen, während wir gleichzeitig unseres individuellen Wachstums sicher sind — und auch des Fortschritts unserer Bewegung?
Wollen wir uns also nachdrücklicher als je zuvor gemeinsam daran machen, den heutigen Herausforderungen zu begegnen. Dann werden unsere Bemühungen ganz gewiß den Tag beschleunigen, wo „die Erde wird voll von Erkenntnis des Herrn, wie die Wasser decken das Meer“ Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 82..
BERICHT DES SCHRIFTFÜHRERS,
Sind Sie jemals durch die Wüste gefahren, und plötzlich sahen Sie ein buntes Farbengewirr vor sich — wilde Wüstenblumen, soweit das Auge reicht —, eine atemberaubende Schönheit, wo kurz vorher nur Wüstenstaub war? Wir können dies mit dem gegenwärtigen Zeitabschnitt der Christlichen Wissenschaft vergleichen — einem Zeitabschnitt, der im allgemeinen einer Wüste gleichen mag, soweit es unser Wachstum angeht, in dem aber der Sauerteig der Wahrheit am Wirken ist und in dem wir einen Schimmer von der grenzenlosen göttlichen Schönheit erlangen, die in Erscheinung tritt.
Mrs. Eddy spricht wiederholt von Christi Jesu Gleichnis von dem Sauerteig, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl vermengte, bis baß es ganz durchsäuert ward. In ihrer Botschaft Message to The Mother Church for 1902 sagt sie: „...die Christliche Wissenschaft, dieser wenige Sauerteig, mit drei Scheffel Mehl — Ethik, Medizin und Religion — vermengt, kommt schnell zur Gärung und erleuchtet die Welt mit der Herrlichkeit der fessellosen Wahrheit.“ '02., S. 2;
Dieser Gärungsprozeß geht ebenjetzt vor sich, in aller Stille, vom Denken der Welt unbemerkt, vielleicht sogar uns teilweise verborgen. Die Materialität, oder der Glaube der Welt, kann sich jedoch dem Sauerteig der Christlichen Wissenschaft ebensowenig widersetzen wie das Mehl dem Sauerteig. Es kann nichts dagegen einwenden, daß es einem Gärungsprozeß unterworfen wird. Das Verständnis von der Geistigkeit nimmt zu, und wenn unser Leben unseren Fortschritt in der Wahrheit bezeugt, wird sich die Welt, je mehr wir uns dem Ende dieses Jahrhunderts nähern, der Schönheit und Herrlichkeit dieses Gärungsprozesses immer mehr bewußt werden.
Die Abteilungen, die in der Schriftführer-Gruppe zusammengefaßt sind — die Abteilung für Zweige und Ausüber, der Pflegedienst, die Internationale Abteilung und das Büro des Schriftführers —, konzentrieren alle ihre Tätigkeit auf das Heilungsziel unserer Kirche. Und sie sind begeistert von ihrer Aufgabe, Zweigkirchen, Hochschulvereinigungen, inoffiziellen Gruppen und einzelnen Mitgliedern überall auf der Welt dabei zu helfen, „den Nöten der Menschheit mit geistigen Mitteln zu begegnen“ Der Herold der Christlichen Wissenschaft, Oktober 1973, S. 257;! Wir erhalten eine Fülle von Berichten über Liebe in Tätigkeit.
Die Abteilung für Zweige und Ausüber veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Internationalen Abteilung überall auf der Welt mit großem Erfolg Versammlungen über „Die Freude des Heilens“. Diese Versammlungen werden so lange stattfinden, bis alle Gebiete berücksichtigt sind. Das Heilungsziel findet also wahrlich weltweite Unterstützung.
In den vergangenen zwei Jahren wurden in den Vereinigten Staaten und in Übersee regionale Treffen für Jugendliche und Mitglieder von Christlich-Wissenschaftlichen Hochschulvereinigungen veranstaltet. Viele dieser jungen Christlichen Wissenschafter sind eifrig daran interessiert und bereit, sich an der Zweigkirchenarbeit zu beteiligen und die Christliche Wissenschaft an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Ihre Liebe zu der heilenden und erneuernden Wahrheit ist herzerfrischend und anregend. Hier ist ein typischer Bericht: „Ich bin mit dem lebhaften Wunsch heimgekehrt, mich bei der Förderung und Ausbreitung der Christlichen Wissenschaft in meinem Ort so nützlich wie möglich zu erweisen, und ich bemühe mich, den Gesetzen Gottes und den Anweisungen unseres Meisters Christus Jesus immer mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“
Eine Zweigkirche berichtet: „Unser Jugendkomitee erntet die Früchte, die das Regionale Jugendtreffen in unseren jungen Leuten hervorgebracht hat. Als unmittelbares Ergebnis des Treffens ist die Sonntagsschule bereichert worden, und wir haben zwei neue Mitglieder gewonnen, die sich aktiv an der Komiteearbeit beteiligen.“
Unsere Sektion für die Sonntagsschule hat in vielen Ländern Bibellehrkurse abgehalten, die die Lehrer und Mitarbeiter der Sonntagsschule und andere Mitglieder ermutigen, die Bibel noch gründlicher zu studieren. Dies, verbunden mit einem eingehenderen Studium der Schriften Mrs. Eddys, verbessert den Unterricht in der Sonntagsschule. Viele berichten, daß sie sich aufgrund der Arbeitstagungen bereit erklärt haben, als Sonntagsschullehrer zu dienen.
Eine Familie berichtet folgendes: „Vielen Dank für dieses kostbare Geschenk, das uns beim Unterrichten in der Sonntagsschule eine große Hilfe ist. Als unsere 12jährige Tochter uns das Gelernte üben hörte, sagte sie: ‚So wünschte ich mir den Sonntagsschulunterricht.‘ Nie zuvor haben wir so klar erkannt, was die folgenden Worte von Mrs. Eddy bedeuten: ‚Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserem geeigneten Führer zum ewigen Leben erwählt.‘ Wissenschaft und Gesundheit, S. 497; “
Eine Dame schrieb: „Als ich von den Bibellehrkursen erfuhr, kamen mir wunderbare Gedanken über Die Mutterkirche und ihre Aufgabe in der heutigen Welt. Ich wußte jetzt, daß der Norden und Süden, der Osten und Westen tatsächlich von der göttlichen Liebe umfangen sind, die in den weltweiten Unternehmungen Der Mutterkirche und ihrer Mitglieder zum Ausdruck kommt.“
Wir erhielten rührende Briefe von denen unter Ihnen, die die Christliche Wissenschaft auf der Grundlage des Programms „Von Mensch zu Mensch“ mit ihren Freunden und den Leuten, die sie täglich treffen, teilen. Wir wissen, daß dies Heilung bringt, denn das Büro des Schriftführers erhält deren Anträge auf Mitgliedschaft in Der Mutterkirche. Wir sind dankbar für diese Anträge und danken auch Ihnen dafür. Wir haben die Möglichkeit, noch mehr Arbeit in dieser Hinsicht zu tun und eine noch größere Ernte einzubringen.
Die Abteilung für den Pflegedienst berichtet von Fortschritten bei den Untersuchungen über neue Pflegeeinrichtungen in San Franzisko und Boston, die jeweils vom örtlichen Pflegedienst betrieben werden sollen. Ich möchte betonen, daß die gegenwärtigen Sanatorien so lange geöffnet bleiben, bis die neuen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Die Kurse zur Ausbildung von Pflegerinnen werden weiterhin durchgeführt, aber mehr Anmeldungen sind nötig.
Alle Einzelheiten meines Berichts sowie die in der Botschaft des Vorstands erwähnten Veranstaltungen in bezug auf das Heilungsziel fördern das langfristige Heilungsziel Der Mutterkirche und stehen in direktem Zusammenhang mit unserem Wunsch, die Christliche Wissenschaft, den von Christus Jesus verheißenen Tröster, mit der Welt zu teilen. Während wir mit der festen Überzeugung voranschreiten, daß der Sauerteig, die Christliche Wissenschaft, jetzt, in diesem Augenblick, am Wirken ist, können wir Gott preisen, wie es der Psalmist tat: „Danket dem Herrn; ...für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.“ Ps. 107:1, 8; „Danket dem Herrn.“ 106:1.
BERICHT DER VORSITZENDEN DES VORTRAGSRATES DER CHRISTLICHEN WISSENSCHAFT,
Der Meister, Christus Jesus, gebot seinen Jüngern: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.“ Mark. 16:15; Da sie diesem Befehl gehorchten, verbreitete sich das Christentum in der gesamten westlichen Welt.
Mrs. Eddy verfolgte mit der Gründung des Vortragsrates der Christlichen Wissenschaft einen ähnlichen Zweck: daß das Licht geistiger Erleuchtung, die Wissenschaft des christlichen Heilens, das Wort Gottes, sich über die ganze Welt ausbreiten möge.
Die Mitglieder des Vortragsrates der Christlichen Wissenschaft leisten diesem Ruf Folge und gehen tatsächlich „in alle Welt“. Sie bereisen Nordamerika, Südamerika, Europa, Asien, Afrika, Australien und die Inselländer. Sie predigen in der Tat „das Evangelium aller Kreatur“; sie tun es sogar in zehn verschiedenen Sprachen.
Im Augenblick können Mitglieder des Vortragsrates Vorträge in englisch, deutsch, französisch, spanisch, italienisch, norwegisch, holländisch, schwedisch, portugiesisch und afrikaans halten. Darüber hinaus werden Vorträge in 22 weitere Sprachen übersetzt, so daß Vorträge in insgesamt 32 Sprachen veranstaltet werden.
Das Reisen und die Sprachen sind jedoch natürlich nicht das wichtigste. Es ist die geistige Botschaft der Vorträge, die im Bewußtsein der Welt am Wirken ist und den teuflischen Einflüssen, die heute so offen zutage treten, entgegenwirkt. Johannes schrieb von seiner Zeit: „Selbst jetzt gibt es viele Widerchristen.“ 1. Joh. 2:18 [n. der engl. Bibel]. Das ist auch heute der Fall. Doch der Christus, der Geist Gottes, der im Denken der Welt am Wirken ist, ist ein Gegenmittel gegen die Annahmen des Widerchristen. Der Vortragsrat hat die wichtige Aufgabe, dem menschlichen Bewußtsein, das sich in den Fallstricken der sterblichen Annahme windet, die Wissenschaft des Christus darzubieten. Er soll dazu beitragen, das menschliche Bewußtsein zur Erkenntnis der geistigen Identität und Wirklichkeit, der gegenwärtigen geistigen Harmonie, Gesundheit, Schönheit und Freude zu erheben, die das Reich Gottes ausmachen.
Die Vortragenden tun dies. Heilungen aller Art — von Atheismus bis zu Arthritis — erfolgen bei den Vorträgen. So konnte z. B. ein junger Mann, dessen Sehvermögen seit seiner Geburt stark beeinträchtigt war, nach einem Vortrag zu seiner großen Freude die Brille beiseite legen und klar sehen.
Eine Frau, die nur mit großer Mühe in den Vortragssaal gelangte, gestützt auf zwei Krücken, ging nach dem Vortrag aufrecht und ohne Krücken hinaus; sie ließ die Krücken im Vortragssaal.
Ein Vortrag, der sich mit der Suggestion von Selbstmord auseinandersetzt, die heutzutage so aggressiv ist, hat Berichte von vielen Zuhörern zur Folge, die, nachdem sie den Vortrag gehört hatten, von nahezu ständigen Suggestionen der Selbstvernichtung befreit wurden.
Moralische Probleme wurden gelöst, und das moralische Niveau wurde gehoben. Viele Menschen, die nur wenig oder nichts über Gott wußten oder die nicht glauben konnten, was sie gelehrt worden waren, wurden durch die geistige Botschaft der Vorträge von Atheismus und Agnostizismus geheilt.
Aber die Argumente des boshaften tierischen Magnetismus möchten diese Erfolge verhindern. Er flüstert uns zu: „Die Vorträge sind nicht mehr so gut wie früher. Ich möchte sie nicht besuchen. Also werde ich auch niemand anders einladen. Ich habe keine Lust, weiterhin für die Vorträge zu arbeiten. Es ist doch immer dasselbe.“
Wenn wir diese aggressiven Suggestionen nicht, wie die Christliche Wissenschaft uns lehrt, zum Schweigen bringen, werden wir vielleicht blind für das Gute, das die Vorträge vollbringen. Wir selbst mögen vielleicht sogar zu dem Widerstand des Materialismus beitragen, der, wenn er könnte, die Christus-Botschaft, die das menschliche Denken vergeistigt, auslöschen und zum Schweigen bringen würde.
Anstatt auf solche Argumente zu lauschen, wollen wir lieber daran denken, welchen Anteil wir an der Verbreitung der geistigen Botschaft haben. Mrs. Eddy hat die Veranstaltung eines Vortrags zu einer Angelegenheit von Partnern gemacht, d. h. zu einer gemeinsamen Leistung einer Zweigkirche oder Vereinigung und eines Vortragenden. Wenn sich beide Partner völlig bewußt sind, worum es dabei geht, und ihre jeweiligen Pflichten erfüllen, wird der Erfolg groß sein. Ich kann berichten, daß, wann immer beide Partner mit geistigem Licht und geistiger Energie arbeiteten, die Besucherzahl anstieg und mehr Heilungen erfolgten. In manchen Fällen hat sich die Zahl der Besucher beim Vortrag seit dem Vorjahr verdoppelt, manchmal sogar mehr als verdoppelt, so daß sich viele Zuhörer während des ganzen Vortrags mit einem Stehplatz zufriedengaben. Vorträge in der Sommerzeit ziehen besonders viele Menschen an.
Wenn wir auch nur etwas von der geistigen Schau unserer Führerin in bezug auf die Mission des Vortragsrates erlangen, wenn wir freudig die Argumente des boshaften tierischen Magnetismus, die sich dieser Mission in den Weg stellen möchten, zum Schweigen bringen, wenn wir mit den göttlichen Energien des Geistes arbeiten, um diese Mission zu unterstützen und zu erfüllen, werden wir unseren Teil dazu beitragen, die Nöte unserer Zeit zu stillen. Wir werden eine Welt, die nach Geistigkeit hungert, mit dem Brot des Lebens speisen.
Die Gemeinde sang dann Lied Nr. 304.
BERICHT DES VERWALTUNGSRATS DER CHRISTLICH-WISSENSCHAFTLICHEN VERLAGSGESELLSCHAFT, VERLESEN
Dies ist nicht ein Bericht, den wir hier Ihnen draußen im Feld geben oder den Sie dort draußen im Feld uns geben. Wir sind Sie. Sie sind wir, und wir alle sind eins. Wir vereinigen uns in unserer Tätigkeit zu einem Körper mit vielen Gliedern. Wir arbeiten harmonisch zusammen, um die Menschen an der Wahrheit, die uns frei macht, teilhaben zu lassen.
Die Unternehmungen der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft berühren jedes Mitglied Der Mutterkirche. Jede religiöse Zeitschrift, jede Zeitungsausgabe, jedes Buch, jede Broschüre und Schallplatte stellt Die Mutterkirche in Tätigkeit dar. Ein Bericht über die Unternehmungen der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft ist also ein Bericht über unsere Unternehmungen als Mitglieder Der Mutterkirche.
Wie steht es mit uns? Es könnte besser sein. Das soll nicht heißen, daß nicht viel Gutes vor sich ginge — ja, es geht viel Gutes vor sich. Aber es ist gemeint, daß wir noch so viel mehr leisten könnten. Denken Sie nur: Unsere Führerin hat uns alles Nötige gegeben, um allen Menschen Befreiung von jeglicher Knechtschaft zu bringen. Wir haben die endgültige Offenbarung der Wahrheit empfangen sowie die Mittel, die ganze Welt an dieser Wahrheit teilhaben zu lassen. Und wie geht es der Menschheit? Seien wir ehrlich! Es gibt Millionen, die danach hungern, gespeist zu werden.
Wenn wir unseren Fortschritt allein nach unserer finanziellen Lage und unserem Vertrieb beurteilen, laufen wir Gefahr, die Äste des Problems abzuhauen, das wir mit der Wurzel ausreißen sollten. Die Verlagsgesellschaft arbeitet weiterhin mit Verlust. Das ist einfach nicht akzeptabel. Einschneidende Sparmaßnahmen werden ergriffen, um diese Unausgewogenheit zu berichtigen. Aber was tut uns am meisten not? Sollten wir nicht der Menschheit gegenüber geistig mehr aufgeschlossen sein? Die Zahl unserer Abonnements nimmt weiterhin zu. Wenn wir jedoch bedenken, wie viele noch das brauchen, was wir allein zu geben haben, muß es uns geradezu danach verlangen, Besseres zu leisten. Mary Baker Eddy schreibt: „Wahrhaft beten heißt nicht Gott um Liebe bitten, es heißt lieben lernen und die ganze Menschheit in eine Liebe einschließen. Durch das Gebet machen wir uns die Liebe zunutze, mit der Er uns liebt. Das Gebet erzeugt ein waches Verlangen, gut zu sein und Gutes zu tun.“ Nein und Ja, S. 39;
Unsere Führerin gründete die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft zu dem in der Treuhandurkunde festgelegten Zweck, „die Religion der Christlichen Wissenschaft wirksamer zu fördern und zu verbreiten, wie sie von [ihr] gelehrt wurde“. Im vergangenen Jahr hat sich der Verwaltungsrat vor allem damit befaßt, so klar wie möglich den grundlegenden geistigen Zweck zu ermitteln, zu dem unsere Führerin jede unserer Veröffentlichungen gegründet hat. Zusammen mit den hingebungsvollen Arbeitern Ihres Verlagshauses bemühen wir uns, diesen geistigen Zweck mit dem gedruckten Wort besser zu erfüllen.
Das Christian Science Journal, der Sentinel, der Herold, das Vierteljahrsheft und der Christian Science Monitor, sie alle haben eine christliche Aufgabe — die Wahrheit zu verkünden und den materiellen Irrtum zu zerstören. Jede einzelne Veröffentlichung ist unentbehrlich für unsere individuelle Wiedergeburt und das Heil der Welt. Unsere täglichen, wöchentlichen, monatlichen und vierteljährlichen Veröffentlichungen ergänzen sich. Wir können nicht den vollen Wert der einen erfassen, wenn wir nicht die anderen abonnieren und lesen. Jeder von uns braucht alle unsere Zeitschriften, und sie brauchen einen jeden von uns, wenn durch sie unsere Kirche die heilende Mission für uns und die ganze Menschheit erfüllen soll. Gemeinsam erwecken, inspirieren und erheben sie das menschliche Denken — führen sie zur Demonstration der göttlichen Wahrheit im Leben der Menschen. Der Monitor berichtet über die Probleme, denen sich die Menschen gegenübersehen; die anderen Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft zeigen uns, wie wir diesen Problemen entgegentreten können — wie wir diese Probleme lösen können, anstatt sie zu umgehen.
Wie dankbar wir alle sind für die Unterstützung, die unsere Mitglieder im vergangenen Jahr den Veröffentlichungen unserer Mutterkirche entgegenbrachten — dankbar für jeden eingeschickten Artikel, für jeden Aufsatz, der gelesen und an andere weitergegeben wurde, für jeden Inserenten im Monitor, der unterstützt wurde, für jedes Abonnement, das verkauft wurde.
Wie können wir jedoch zunehmende Geistigkeit beweisen, wenn wir für unsere Zeitschriften schreiben und sie lesen — wenn wir sie unterstützen und an andere weitergeben? Wo sollen wir beginnen? Mit Wahrheitserklärungen! Meinen Sie nicht auch, daß wir mit gebeterfüllten Wahrheitserklärungen beginnen sollten — mit den geistigen Erklärungen, daß das göttliche Prinzip, nicht der Mensch, jede Veröffentlichung fördert; mit der dankbaren Erkenntnis, daß die unendliche Liebe den Vertrieb steigert; mit der positiven Anerkennung, daß die frischen und originellen Ideen des einen Gemüts ihren Inhalt ausmachen? Durch diese wissenschaftlichen Erklärungen kann sich jeder daran beteiligen, die Publikationen Der Mutterkirche, die in die Welt hinausgehen, zu verbessern, zu fördern und stärker zu verbreiten.
Wir dürfen uns nicht durch die negativen Suggestionen des sterblichen Gemüts des Vorrechts berauben lassen, für die weltweiten Bemühungen unserer Missionare zu beten, sie zu abonnieren, zu lesen und aktiv zu unterstützen.
Wir sind dankbar für die treuen Dienste unserer Mitglieder, die in der Verlagsgesellschaft arbeiten. Wir können Ihnen versichern, daß niemand von uns, die wir hier arbeiten, sich täuschen läßt und selbstzufrieden auf das sieht, was bis jetzt erreicht worden ist. Wir haben uns statt dessen vorgenommen, jeden Tag der Menschheit wirkungsvoller auf christliche Weise zu dienen.
Wie oft haben im vergangenen Jahr Stellen aus den Bibellektionen in unserem Vierteljahrsheft ebendie Wahrheiten offenbart, die zur Heilung der Probleme, die das menschliche Denken am meisten bewegten, notwendig waren! Wie wichtig sind doch unsere Lektionspredigten für den Fortschritt der Menschheit! Durch die gebeterfüllte Anwendung der Wahrheiten, die sie lehren, wird jeder von uns dem Geist näherkommen, bis unsere heilenden Bemühungen christlicher Liebe die ganze Welt umspannen.
Im Januar haben wir gleichzeitig folgendes eingeführt: die Übertragung des Monitors mittels Bildfunk, eine reguläre Ausgabe und den Zeitungsteil für Neuengland. Keine geringe Leistung! Und ohne viel Gebet und harte Arbeit unmöglich! Durch diese Verbesserung erreichen die Monitor-Nachrichten die Westküste und den Mittelwesten der Vereinigten Staaten 24 bzw. 7 Stunden eher.
Viele von uns haben oft daran gedacht, wie hilfreich es wäre, wenn die Kirchen alle Artikel der Verlagsgesellschaft und des Bevollmächtigten des Verlegers aus einem anstatt zwei Katalogen bestellen könnten; wenn die Lieferungen von beiden in einem Paket verschickt werden könnten und nur ein Kontoauszug im Monat ausgestellt zu werden brauchte. Nun, vom Herbst an wird dies alles möglich sein. Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, daß in Boston ein Lesezimmer-Kundendienst eingerichtet wird, der dann für die Auslieferung und Inrechnungstellung der bestellten Artikel für den Bevollmächtigten des Verlegers und die Verlagsgesellschaft zuständig ist. Nähere Einzelheiten über den Kundendienst werden Sie bald durch die Lesezimmernotizen und andere Mitteilungen erfahren.
In vielen Abteilungen der Verlagsgesellschaft werden die Arbeitsgänge automatisiert, um den Dienst an unseren Lesern zu beschleunigen und mehr Zeit zu gewinnen, den individuellen Bedürfnissen der Abonnenten liebevoll und sorgfältig zu entsprechen. Verbesserte Arbeitsgänge werden sich darin zeigen, daß Adressenänderungen schneller bearbeitet werden und neue Abonnements auf unsere Zeitschriften beinahe augenblicklich in Kraft treten.
Wir suchen ständig nach neuen Wegen, um die weltweiten Bedürfnisse unserer Leser zu befriedigen. Der portugiesische und der spanische Herold erscheinen zum erstenmal monatlich. Im vergangenen Jahr wurden über 20 neue Übersetzungen herausgegeben, unter anderem das Liederbuch in portugiesisch und griechisch. Die Abteilungen, die für unsere Zeitschriften und Bücher zuständig sind, haben den Bedürfnissen nach Artikeln entsprochen, die auf die dringenden Probleme unserer Zeit Bezug haben und Menschen verschiedener Altersgruppen und Bevölkerungsschichten helfen. Solch trostreiche Botschaften wie die in dem Kinderbuch „Who's Afraid? Not You“ (Wer hat Angst? Du nicht!) und in dem Buch mit der Schallplatte über Daniel in der Löwengrube haben bei den Kindern — und bei Erwachsenen — ein begeistertes Echo gefunden.
Wie gut ist es doch, gemeinsam in das kommende Jahr zu schreiten, mit der freudigen Erkenntnis, daß der Geistigkeit, die jeder von uns zu unseren religiösen Zeitschriften, Büchern und Broschüren und zu unserem Monitor beisteuern kann, keine Grenzen gesetzt sind. Wir können ihre christliche Mission durch Gebet unterstützen. Wir können ihren Inhalt mit geistiger Erleuchtung lesen. Wir können ihre heilenden Wahrheiten auf die Nöte der Menschheit anwenden. Wir können nach Gelegenheiten suchen, diese heilenden Wahrheiten mit denen zu teilen, die für sie aufgeschlossen sind.
In den Psalmen lesen wir: „Der Herr gab das Wort — groß war die Schar derer, die es verkündeten.“ Ps. 68:12 [n. der engl. Bibel]. Diese Worte sind in der Fassade unseres Verlagshauses eingemeißelt; die große Schar aber sind Sie und wir, und wir sind eins.
BERICHT DES LEITERS DER KOMITEES FÜR VERÖFFENTLICHUNGEN,
Wo immer der Same der Christlichen Wissenschaft Wurzeln schlägt und wächst, ergeht an die Komitees für Veröffentlichungen die Forderung, dieses zarte Wachstum zu schützen. Die gesetzlichen Rechte der Christlichen Wissenschafter, ihre Religion auszuüben und sich um Heilung auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen, sind bereits anerkannt — nicht durch Forderungen, sondern durch Gebet und konkrete Demonstration. Im vergangenen Jahr wurde in Zaire, Brasilien, Uruguay, Argentinien, Dänemark, Schweden und Finnland rege mit Regierungsstellen verhandelt, und es wurden rechtliche Fragen geprüft.
Wie alle Arbeit in der Christlichen Wissenschaft ist dies eine freudige Arbeit, aber sie ist sehr spezifisch. Durch sie wird der Widerstand gebrochen, den das sterbliche Gemüt einer Demonstration entgegensetzt. Sie können sicher sein, daß dort, wo die Rechte Christlicher Wissenschafter anerkannt werden, jemand gebetet und bewiesen hat, daß geistige Regierung, Gerechtigkeit und Gleichheit Gottes immergegenwärtiges Gesetz sind.
Richtige Informationen über die christliche Wissenschaft werden auf einer weltweiten Grundlage mehr denn je weitergegeben. Im vergangenen Jahr war zum erstenmal ein Direktor Der Mutterkirche in Frankfurt und Bremen in einem Rundfunkinterview zu hören und ebenfalls im niederländischen Rundfunk. Ein anderer Direktor wurde auf Pressekonferenzen in Hongkong, Tokio und Seoul, Korea, interviewt. In Zürich konnte man zum erstenmal ein halbstündiges Rundfunkprogramm über die Christliche Wissenschaft hören, das von dem Komitee für Veröffentlichungen hergestellt worden war. Eine große, überall in Japan erhältliche Zeitung berichtete zum erstenmal über eine Tätigkeit der Christlichen Wissenschaft — in diesem Falle ein regionales Jugendtreffen. Viele Millionen von Menschen, von Kapstadt bis Calgary, die die Worte „Christian Science“ nie zuvor gehört hatten, sahen die Berichte von der erfolgreichen Fertigstellung unseres Kirchenzentrums und von der vorjährigen Jahresversammlung.
Unsere Führerin schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Es erfordert Mut, die Wahrheit zu äußern; denn je stärker die Wahrheit ihre Stimme erhebt, desto lauter schreit der Irrtum, bis seine unartikulierten Laute auf immer in der Vergessenheit zum Schweigen gebracht sind.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 97;
Im vergangenen Jahr haben wir die Erklärung unserer Führerin bestätigt gesehen. Beschuldigungen, daß die Christliche Wissenschaft mit blinder und gefährlicher Glaubensheilung verwandt sei, sind weitverbreitet. Es wird den Christlichen Wissenschaftern allgemein zur Last gelegt, daß sie Sünde ignorierten und daher geneigt seien, bei dem, was sie tun, die gesetzlichen und moralischen Rechte anderer außer acht zu lassen. Zeitungen haben falsche Gerüchte und irreführende Schlagzeilen gebracht, die besagten, daß die Christliche Wissenschaft im Verschwinden begriffen sei.
Die Komitees für Veröffentlichungen haben daraufhin nachdrückliche heilende Maßnahmen ergriffen. Die Zahl der berichtigenden Briefe, die veröffentlicht wurden, hat zugenommen. Manchmal wurden Redakteure dazu geführt, die Glaubwürdigkeit von Angriffen zu bezweifeln. Um sicherzugehen, daß beide Seiten der Geschichte dargestellt wurden, haben sie Nachrichten über Unternehmungen und das Wachstum der Christlichen Wissenschaft neben einem Artikel veröffentlicht, der behauptete, daß die Christliche Wissenschaft im Verschwinden begriffen sei, oder sie haben Komitees für Veröffentlichungen um ihre eigenen richtigstellenden Erklärungen gebeten.
Die Christlichen Wissenschafter brauchen wegen dieser Angriffe des Irrtums nicht überrascht oder entsetzt zu sein. Aber sie werden sie auch nicht auf die leichte Schulter nehmen und in ihrer täglichen Arbeit für die Kirche ignorieren. Die im Kirchenhandbuch enthaltenen Bestimmungen über das Komitee für Veröffentlichungen sind für jeden Christlichen Wissenschafter von Bedeutung. Jeder Christliche Wissenschafter kann sich durch sein eigenes Gebet an dieser Arbeit beteiligen. Er kann das Wichtigste zuerst tun. Er kann sich weigern, empfindlich zu sein oder sich aus der Fassung bringen zu lassen, und sich ein heilendes Bewußtsein bewahren. Unsere Führerin ermahnt uns: „Eine Lüge, die man auf sich beruhen läßt, ist nicht so bald zerstört, wie wenn man ihr mit Wahrheitserklärungen entgegentritt.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 130.
Wir alle können diesen Irrtümern entgegentreten, die den Weg derer versperren möchten, die die Wahrheit suchen. Wir wissen, daß die Welt nach der Wahrheit hungert und dürstet. Wir wissen, daß der Tröster gekommen ist! Lassen Sie uns nun mehr von der freudigen Gewißheit erlangen, daß nichts seiner Gegenwart und Verfügbarkeit für die ganze Menschheit widerstehen oder sie verdunkeln kann.
BERICHTE AUS DEM FELD
Es wurden nun durch Mitglieder von Kirchen und Vereinigungen in den Vereinigten Staaten und in Übersee verschiedene Berichte über Heilung und Fortschritt verlesen.
ANSPRACHE DES NEUEN PRÄSIDENTEN,
Unsere Kirche ist nichts Statisches. Wie könnten Wahrheit und Liebe, das göttliche Prinzip, oder sein Bau, jemals untätig sein? Wie könnte sich die Kirche je dem Fortschritt, der Entfaltung neuer Ideen widersetzen? Die Wahrheit entfaltet sich unaufhörlich. Sie rührt das menschliche Bewußtsein auf. Sie bewirkt weltweite Veränderungen.
Im kommenden Jahr sind es 100 Jahre seit der ersten Veröffentlichung unseres Lehrbuchs — des größten Werkes unserer Führerin für die Menschheit. Mit seinen vielen Übersetzungen verbreitet und schützt ihr Buch die Wissenschaft Christi. Wir lieben unsere Bücher, die Lektionspredigt und unsere Zeitschriften — den Buchstaben der Christlichen Wissenschaft — und studieren sie eifrig. Folgen wir dem Geist der Christlichen Wissenschaft ebenso eifrig? Erkennen wir seine Macht? Setzen wir wirklich alles daran, sie wirksam werden zu lassen?
Was ist der Geist unserer Bewegung — der Geist mit einem nicht fettgedruckten „G“? Sicherlich ist es derselbe Geist, der ihre Gründerin anspornte — die Liebe zu Gott und dem Menschen; der Geist, der Opfer bringt, um zu dienen; der Geist der Zuversicht und Geduld, der Geist der Freude und Dankbarkeit. Das freudige Vorrecht und die Pflicht, den Geist der Christlichen Wissenschaft zu verbreiten, fällt dem einzelnen Christlichen Wissenschafter zu — Ihnen und mir.
Eins der wesentlichen Ergebnisse der von unserer Führerin festgelegten Kirchenarbeit ist, das schlafende Verständnis zu wecken. Siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 583; Das ist wahrscheinlich heute die größte Herausforderung. Es verlangt das Erfassen geistiger Ideen, die die Kranken heilen. Wie können wir die Menschheit wachrütteln, so daß sie sich ihres schreienden Bedürfnisses nach göttlicher Hilfe bewußt wird? Was haben wir außer der Verneinung der Materie und ihrer Zustände, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht und den Denker wachrüttelt? Wie können wir jenen ernsten christlichen und nichtchristlichen Denkern, die die Menschheit lieben und sich danach sehnen, sie aus ihren Nöten zu erretten, ein Licht leuchten lassen? Was gibt uns die Christliche Wissenschaft, das einzigartig ist und auf jede menschliche Situation Bezug hat?
Ist es nicht das wissenschaftliche Verständnis der beständigen Erklärung Jesu, daß er und der Vater, der „die Werke tut“ Joh. 14:10 [n. der engl. Bibel];, eins waren? Mrs. Eddys erleuchtender Ausdruck für diese Beziehung — Widerspiegelung — ist einfach und tiefgründig. Er vermittelt ein Gefühl der Sicherheit und der Macht zu heilen. Unsere Führerin sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Das unsterbliche Gemüt heilt, was kein Auge je gesehen hat; aber die geistige Fähigkeit, Gedanken zu erfassen sowie durch die Wahrheits-Kraft zu heilen, wird nur gewonnen, wenn der Mensch nicht als selbstgerecht, sondern als Widerspiegelung des göttlichen Wesens erfunden wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 179; Je empfänglicher wir für die Wahrheit sind, daß nämlich der Mensch die göttliche Widerspiegelung ist, desto weitreichender wird unser Einfluß in der Welt sein, desto spontaner wird das Erwachen des schlafenden Verständnisses sein.
Durch Widerspiegelung sprudelt in uns der Geist des Christus von geistigen Ideen über, und wir erfreuen uns an Gottes Werk. Durch Widerspiegelung tröstet der Geist der Barmherzigkeit die Leidenden. Durch Widerspiegelung bekommt die Liebe zu Gott einen festen Platz im Bewußtsein; sie stillt die Furcht, sie beschützt uns vor dem Bösen. Durch Widerspiegelung breitet sich der Friede Gottes aus. Er beseitigt jede Disharmonie. Dieser Friede Gottes läßt uns der grundlegenden Einheit von Gottes Schöpfung gewiß sein. Das ist der Geist der Wahrheit, nach dem die Welt sich sehnt. Dieser Geist des Christus regte die Menschen dazu an, zu Jesus zu gehen und sich von ihm heilen zu lassen. Ein Verständnis dieser Beziehung zwischen Gott und dem Menschen bewahrte die ersten Christen in Zeiten der Niedergeschlagenheit und bei schweren Prüfungen. Und es erhält auch uns. Ein Denken, das dazu erzogen wurde, das göttliche Wesen widerzuspiegeln, verbreitet bis zu einem gewissen Grade das, was Paulus den „guten Geruch Christi“ 2. Kor. 2:15; nennt.
Ich machte einmal Einkäufe in der Eisenwarenabteilung eines großen Kaufhauses und war davon ganz in Anspruch genommen. Dabei wurde ich mir allmählich eines von außen her kommenden Friedens bewußt. Das Gefühl wurde so stark, daß es mich aus meinem Vertieftsein herausholte, und ich wollte wissen, warum. Ich wandte mich um und sah, daß eine Bekannte die Abteilung betrat. Sie ist eine disziplinierte und erfolgreiche Ausüberin. Sie hatte mich nicht gesehen. Was ich empfand, war nicht lediglich die Gegenwart einer Bekannten — es war etwas so Machtvolles, daß es mir trotz meiner Beschäftigung bewußt wurde. Es war der „gute Geruch Christi“. Es veranlaßte mich zu der Frage: „Warum empfinde ich diesen Frieden? Wo kommt er her?“
Das große Bedürfnis der Welt nach Geistigkeit ist das Thema dieser Jahresversammlung. Der Untertitel lautet: „Heilung des Widerstandes gegen die Geistigkeit — die Heilung, die bei uns beginnt.“ Es liegt also an uns, an Ihnen und mir, den Nöten der Welt zu begegnen. Möchten wir der Welt helfen? Wenn ja, was geben wir dafür, um es zu tun?
Die ersten Christen ließen alles hinter sich, um Jesu Lehren zu verbreiten. Die ersten Christlichen Wissenschafter ließen alles hinter sich, um die Offenbarung unserer Führerin durch Heilungen zu beweisen. Beide stießen auf Widerstand von außen. Wir stoßen aber auch auf Widerstand von innen her — den Widerstand aus nicht erkannter und daher nicht gemeisterter Materialität und irrigen mentalen Einflüssen. Mit Hilfe der Allheit Gottes, des göttlichen Geistes, und der alles durchdringenden Macht der Wahrheit können wir diese verderblichen Elemente neutralisieren und uns von ihrem hypnotischen Einfluß frei machen. Wir müssen die materielle Auffassung von den Dingen für die geistige aufgeben und alles — selbst das Geschirrspülen und jene ermüdenden Büroarbeiten — zur Ehre Gottes tun.
Warum wachen wir nicht auf, warum erwacht unser schlafendes Verständnis nicht zu der Erkenntnis, daß die Christliche Wissenschaft uns nicht nur für uns selbst anvertraut worden ist, sondern für die ganze Menschheit? Die Welt wird mit Worten bombardiert, durch Fernsehen, Rundfunk und Presse. Sie muß die Gegenwart des Christus spüren. Ist es nicht wichtig, daß sich der „gute Geruch Christi“ durch unsere Geistigkeit, durch unsere Widerspiegelung des göttlichen Wesens mitteilt? Er sollte so stark sein, daß er unsere Mitmenschen aufrüttelt und sie sich fragen, was sie denn eigentlich spüren.
Wir können mit Paulus sagen: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.“ 2. Tim. 1:7. Wir können diesen Geist als etwas Natürliches akzeptieren, als den Antrieb der göttlichen Liebe. Wir können uns aufmachen und seinen stillen, alles durchdringenden Einfluß verbreiten und sichtbare Resultate erwarten. Lassen Sie es uns tun!
Die Jahresversammlung wurde mit dem Singen der Doxologie geschlossen.
