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So oft, wenn wir einen Film gesehen haben...

Aus der Oktober 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


So oft, wenn wir einen Film gesehen haben oder im Theater gewesen sind, machen wir die Bemerkung: „Ja, es war ganz schön, aber nicht sehr wirklichkeitsnah.“ Was die Personen in einem Schauspiel erleben, ist gewöhnlich übertrieben und nicht wirklich glaubhaft, oder so dachte ich zumindest, bis ich eines Tages selbst eines dieser unglaublichen Erlebnisse hatte.

Ich hatte zu der Zeit eine leitende Stellung in einer Bank am Ort. Ich war wie üblich sehr beschäftigt und telefonierte viel, als mich plötzlich ein Anruf völlig aus dem Gleise brachte. Als ich den Hörer abnahm, teilte mir eine Stimme am anderen Ende mit, daß meine Frau und mein Kind unter Androhung von Waffengewalt in unserem Haus festgehalten würden, und wenn ich nicht den Anweisungen folgte, würden sie sofort erschossen. Mir wurde befohlen zum Safe zu gehen, alles darin befindliche Geld herauszunehmen und unter keinen Umständen die Polizei oder irgend jemand im Büro darüber zu informieren, da dies für meine Familie den Tod bedeuten würde. Sobald ich das Geld hätte, sollte ich zu meinem Wagen gehen, wo ich Anweisungen vorfände, was ich als nächstes zu tun hätte.

Nachdem der Anrufer aufgelegt hatte, saß ich wie betäubt da und hörte mich rufen: „Mein Gott, hilf mir jetzt, denn ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Von der Macht Gottes getrieben, wußte ich sofort, daß die nun folgenden menschlichen Schritte von Ihm gelenkt würden. Ich nahm dann einige grüne Formulare, die von weitem für Geld gehalten werden konnten, und wies die Mitarbeiter an, die Polizei und die Geschäftsführung der Bank genau darüber zu unterrichten, was sich ereignet hatte. Ich lief sofort zu meinem Wagen und verstaute auffällig das „Geld“ in alle meine Taschen. Dann befolgte ich die Anweisung, die ich vorfand, und fuhr aus der Stadt hinaus zu der Stelle, wo ich das Geld deponieren sollte. Dies war in einer verlassenen Gegend neben einem mit einem schwarzen Kreuz markierten Milchkarton.

Während dieser Fahrt spürte ich die unmittelbare Nähe der göttlichen Liebe so sehr, daß ich weder ein Gefühl der Panik noch der Sorge um meine Familie hatte. Ich wußte, daß der himmlische Vater meine Angehörigen beschützte und dieser ganze Vorfall unwirklich war, und vor allem, daß wir alle der Führung des göttlichen Gemüts unterstanden, der ich völlig vertrauen mußte. Mrs. Eddy sagt uns auf Seite 167 in Wissenschaft und Gesundheit: „Nur wenn man sich absolut auf Wahrheit verläßt, kann einem die wissenschaftlich heilende Kraft zur Wirklichkeit werden.“

Sobald das „Geld“ weisungsgemäß deponiert war, sollte ich laut Notiz eine Straße benutzen, die in entgegengesetzter Richtung von meinem Haus verlief. Ich hatte sofort die deutliche Eingebung, daß ich geradeswegs nach Hause fahren sollte. Ohne auch nur im geringsten zu zögern, gehorchte ich und fuhr so schnell ich konnte. Die Worte aus Mary Baker Eddys Lied „ ‚Weide meine Schaft‘ “ kamen mir in den Sinn (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 304):

Ich will lauschen Deinem Ruf,
Irr’ ich im Geheg,
Will Dir folgen und mich freu’n
Auf dem rauhen Weg.

 Nun, das war gewiß der rauhe Weg zu meinem Haus. Ich hatte jedoch kein Gefühl der Besorgnis, sondern erwartete nur das Gute.

Als ich ankam, wimmelte es im Garten von Polizisten, und meine Frau und mein Kind standen ziemlich verblüfft auf der Auffahrt, denn sie wußten gar nichts von dem Vorfall. Meine Frau hatte einen Anruf erhalten, angeblich vom Fernsprechamt, worin sie gebeten wurde, den Hörer 15 Minuten lang neben das Telefon zu legen. Ich erklärte alles meiner Frau und der Polizei und kehrte dann mit der Polizei an den Ort zurück, wo ich das sogenannte Geld hinterlegt hatte. Wir sahen, wie sich ein Wagen entfernte. Der verantwortliche Mann wurde festgenommen, und er legte ein volles Geständnis ab.

Nach der Verhaftung wollte das sterbliche Gemüt mir einreden, daß ich darüber verärgert sein sollte, daß wir in eine besorgniserregende und gefährliche Lage versetzt worden waren. Doch auch diesem Gedanken wurde Einhalt geboten, und statt dessen empfand ich Mitleid für den Menschen, der verzweifelt genug war, um sich diese Sache auszudenken.

Wenige Tage später kaufte ich eine Taschenbuchausgabe von Wissenschaft und Gesundheit und schickte ihm diese ins Gefängnis. In meinem Begleitbrief erklärte ich ihm, daß ich ein Christlicher Wissenschafter sei und daß ich es allein den in diesem Buch enthaltenen Wahrheiten zu verdanken hätte, daß ich dieses Erlebnis heil überstanden hatte. Soviel ich weiß, liest er jetzt Wissenschaft und Gesundheit, und ich hoffe, daß dies ihm hilft, seine Heilung und Freiheit zu finden.

Ich kann nicht mit Worten sagen, wie dankbar ich für Gott, „eine Hilfe in den großen Nöten“, bin (Ps. 46:2).


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