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Wir besitzen unbegrenzte Intelligenz

Aus der Oktober 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird gewöhnlich angenommen, daß das Gehirn der Sitz der menschlichen Intelligenz ist. Ein Unfall, ein Geburtsfehler oder ein anderer Umstand, der das Gehirn in Mitleidenschaft zieht, so sagt die menschliche Meinung, kann bestimmend dafür sein, ob jemand ein hervorragender Erfolg oder ein unbedeutender Darsteller auf der Bühne des Lebens wird. Noch erstaunlicher ist jedoch die weitverbreitete Annahme, daß dieser fast allgemein angenommene Modus operandi auf dem göttlichen Gesetz beruhe und daher mit bedingungsloser Resignation hingenommen werden müsse.

Hierin liegt eine Sinnwidrigkeit. Wir werden aufgefordert zu glauben, daß Gott, der, wie die Bibel lehrt, unveränderliche, unparteiische und unendliche Liebe ist, irgend jemanden vorziehe! Wir sollen uns der Voraussetzung anschließen, daß Gott, Gemüt, von einem Extrem ins andere falle — daß Er einmal einen in der Entwicklung zurückbleibenden Menschen schaffe und dann wieder einen Leonardo da Vinci und daß jeder von ihnen Sein Bild und Gleichnis sei.

Die Christliche Wissenschaft macht es klar, daß die Allheit Gottes Seine Unparteilichkeit bedeutet. In der überall gegenwärtigen Verfübarkeit des unendlichen Gemüts kann es keine Ungerechtigkeit geben. Das irreführende sterbliche Bewußtsein allein äußert diese Ansicht. Im Buch Hesekiel lesen wir, daß Gott sagt: „Sollte ich unrecht handeln, Haus Israel? Ist es nicht vielmehr so, daß ihr unrecht handelt?“ Hes. 18:29;

Der Mensch, die geistige Idee des Gemüts, spiegelt in jeder Einzelheit die Intelligenz wider, die die grundlegende Eigenschaft des Gemüts ist. Weil dieses Gemüt — das einzige Gemüt, das es gibt — unendlich ist, wird dem Menschen die Intelligenz nicht aus der Ferne oder für eine gewisse Zeitspanne zuteil. Das Gemüt selbst ist die Atmosphäre, in der er lebt.

Das schöpferische Gemüt braucht auch nicht etwas bis zu einem logischen Schluß zu durchdenken. Die Vorstellung, daß dies nötig sei, führt zu der unhaltbaren Hypothese, daß es eine Zeit gebem wo etwas Wirkliches Gott unbekannt ist. Gott weiß; daher weiß auch der Mensch, Seine Widerspiegelung, und dieses Wissen schließt die Notwendigkeit aus, daß Gottes Mensch logische Folgerungen anstellen muß. Eine Kenntnis dieser grundlegenden Wahrheiten, die uns die Christliche Wissenschaft offenbart, befähigt die menschlichen Wesen, genauer und logischer zu denken, zu korrekten Schlußfolgerungen zu gelangen und richtige Entscheidungen zu treffen.

Meine ersten Schuljahre waren, wie es schien, von einer angeborenen Stumpfheit gekennzeichnet, die meine Lehrer zur Verzweiflung brachte, Mathematik war ganz besonders meine schwache Seite. Aus diesem Grunde verließ ich die Schule verhältnismäßig früh und arbeitete in einer Maschinenbau-Werkstatt. Immer wenn ich daran dachte, Schritte zu unternehmen, um meine Stellung zu verbessern, genügte die Erinnerung an meine Schulzeit, um meinen Ehrgeiz zu ersticken.

Nach Jahren wurde mir das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, in die Hand gelegt. Überzeugt von der Wahrheit, die es enthielt, nahm ich diese wunderbare Wissenschaft sofort bereitwillig an. Bald begann ich meine Intelligenz als Ausdruck des unendlichen Gemüts zu beanspruchen.

In einem Alter, wo andere Menschen längst ihre Berufsausbildung hinter sich gebracht und festen Fuß gefaßt haben, besuchte ich eine Abendschule, um Ingenieur zu werden. Jeden Abend, wenn ich die Technische Hochschule betrat, erklärte ich, daß ich im unendlichen Gemüt, der Quelle aller Intelligenz, lebte und wirkte. Ich hielt daran fest, daß Materie und Gehirn nichts mit dieser göttlichen Eigenschaft zu tun hatten und daß Erinnerungen an frühere Fehlschläge mich nicht daran hindern konnten, jetzt etwas zu leisten.

Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Ich nahm mühelos das Wesentliche der Vorlesungen in mich auf und bestand die Prüfungen mit Auszeichnung. Ich wurde schließlich Ingenieur und bekam eine Stellung in einem Forschungsinstitut. Ein Dozent sagte zu mir: „Wissen Sie, Sie sollten Mathematik als Spezialfach wählen.“ Mein früherer Lehrer würde diesen Vorschlag als einen Scherz aufgefaßt haben.

Diese Erfahrung bestätigt Mrs. Eddys Worte in Wissenschaft und Gesundheit: „Das mit diesem geistigen Verständnis ausgestattete menschliche Gemüt wird elastischer, ist größerer Ausdauer fähig, kommt in etwas von sich selbst los und bedarf weniger der Ruhe. Eine Kenntnis von der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen. Sie erweitert die Atmosphäre des Gedankens, indem sie den Sterblichen weitere und höhere Gebiete erschließt. Sie erhebt den Denker in seine ureigene Sphäre der Einsicht und Scharfsichtigkeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 128;

Die Intelligenz des Menschen ist nicht begrenzt. Sie ist allgegenwärtig, wie ihr Ursprung, das Gemüt, und es gibt keinen Ort, wo sie sich nicht ausdrückt. Der gefälschte, sterbliche Mensch, verdrossen über die Begrenzungen der sogenannten materiellen Intelligenz, ist wie ein Tier, das die Grenzen eines Käfigs abschreitet, der gar nicht da ist!

Im Gemüt, in Gott, gibt es keine zurückgebliebenen Ideen. Die Quelle aller Weisheit bringt keine Idee hervor, die in irgendeiner Weise unvollständig ist. Eine Idee, tatsächlich ein Bild im Gemüt, muß ihren Ursprung in Klarheit, hoher Intelligenz und grenzenloser Freiheit ausdrücken. Entfaltung, nicht Stillstand, ist das Gesetz des Gemüts.

Da Intelligenz die grundlegende Eigenschaft des immer gegenwärtigen Gemüts ist, ist sie kein persönlicher Besitz. Wissenschaftlich gesehen kann man ebensowenig von „meiner Intelligenz“ oder „deiner Intelligenz“ sprechen, wie es falsch wäre zu sagen: „Ich habe meine Luft zum Atmen, und du hast deine Luft zum Atmen.“ Das alles durchdringende Gemüt läßt keine Aufteilung zu.

Christus Jesus, unser Meister, stand ununterbrochen mit der einen göttlichen Intelligenz in Verbindung. Dies erklärt seinen außerordentlichen Scharfsinn in der Beantwortung von Fragen, die mit der Absicht gestellt wurden, ihn hineinzulegen. Die begrenzte, materielle sogenannte Intelligenz hat nichts mit dem unendlichen Gemüt gemein.

Jesu Nachfolgerin, Mary Baker Eddy, verließ sich nicht auf das trügerische sterbliche Gemüt. Sie suchte beständig die Eingebungen der einen unendlichen Intelligenz. Als sie berichtete, wie sie das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft schrieb, sagte sie im wesentlichen: „ ‚Ich könnte solch ein Buch wie „Wissenschaft und Gesundheit“ nicht hervorbringen. Ich muß es selbst studieren, um es zu verstehen. Jeden Tag, wenn ich mich an das Schreiben machte, wußte ich nicht, was ich schreiben sollte, bis ich die Feder aufgenommen hatte und bereit war anzufangen. Es war das göttliche Gemüt, das sich selbst zum Ausdruck brachte.‘ “ Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1972), S. 40;

Alle können Befreiung von dem versklavenden Glauben an eine begrenzte Intelligenz, die ihren Sitz im Gehirn hat, finden. Die Christliche Wissenschaft weist den Weg. Wir haben göttliche Autorität, rundweg zu leugnen, daß der sogenannten grauen Materie oder überhaupt irgendwelcher Materie Intelligenz innewohnt.

Wenn wir freudig unser Erbe der Freiheit als Kinder des einen Gemüts, Gottes, beanspruchen, können wir daran festhalten, daß uns Intelligenz in reicherem Maße zur Verfügung steht als die Luft, die wir atmen. Uns unbekannte und ungenutzte Talente werden sich in uns zeigen, und wir werden feststellen, daß wir alle fähig sind, „mehr zu leisten, als wir leisten“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 89., wie Mrs. Eddy sagt. Unsere Möglichkeiten sind grenzenlos.

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