Charles Foster Kent schreibt in seiner Abhandlung über Christi Jesu Lehre in bezug auf das Reich Gottes, oder, was ihm entspricht, das Himmelreich: „Jesus veranschaulichte das Wesen des Reiches Gottes durch zahlreiche Redewendungen und Gleichnisse. Keinem Thema hat er größere Aufmerksamkeit geschenkt“ (The Life and Teachings of Jesus — Das Leben und die Lehren Jesu, S. 161).
In den Evangelien weist Jesus ungefähr achtzigmal auf dieses Reich hin, und obwohl er es offenbar nie genau beschrieben hat, ist durch seine außergewöhnlich vielfältige Behandlung dieses Themas etwas von der Natur und der Wichtigkeit des Himmelreichs klar erkennbar. In lebhafter, anschaulicher Sprache rundet er das Bild in solcher Weise ab, daß er seinen „Bewohnern“ nicht nur ihren Platz in jenem Reich zeigt, sondern auch die wichtige Rolle, die es in ihrer Erfahrung spielt. Immer wieder kam er auf diesen wesentlichen Punkt seiner Botschaft zurück; er nahm den Samen der Wahrheit, den er in den alten Hoffnungen seines Volkes fand, pflegte und bereicherte ihn und gab ihm für alle zukünftigen Zeiten eine neue geistige Bedeutung.
Matthäus setzt seinen Bericht über Jesu Lehren vom Himmelreich mit dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg fort (20: 1–16). Wenn wir dieses Gleichnis als einen Bericht über ein bloßes Geldgeschäft auslegen, läßt es sich nicht leicht erklären. Untersuchen wir es jedoch im Hinblick auf Eigenschaften — auf Glauben und geistige Werte —, dann finden wir eine bedeutende Lehre. Der Lohn für vertrauensvoll und gern geleisteten Dienst, ganz gleich, wie kurz der Dienst auch sein mag, ist genauso groß wie der für eine lange Arbeitszeit zu festgesetzten Bedingungen.
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