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Seid Täter des Wortes

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der heutigen Zeit scheint es sehr viele Menschen zu geben, denen das Wort Gottes in der Bibel nichts mehr bedeutet oder für die es seinen verheißungsvollen und wegweisenden Charakter verloren hat. Andere Menschen mögen die Bibel noch lesen oder zuhören, wenn aus ihr gelesen wird, aber sie bietet ihnen keinen Antrieb mehr, die Wahrheit in die Tat umzusetzen.

Die notwendige Folge davon ist, daß die Menschen, wenn sie Entscheidungen treffen müssen, zu oft unsicher oder bei Anfechtungen und Problemen ratlos sind. Doch es gibt guten Grund zu glauben, daß die zahlreichen Probleme dieser Welt — die durch mangelnde Entscheidungskraft der Menschen und ihre Machtlosigkeit gegenüber manchen Schwierigkeiten hervorgerufen werden — gerade eine Folge davon sind, daß dem göttlichen Wort nicht genügend Beachtung geschenkt wird.

Johannes erkannte und erfaßte klar das Wesen und die Macht dieses Wortes. Er beginnt sein Evangelium folgendermaßen: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Joh. 1:1; Er erkannte Gott als schöpferischen Geist, das Gemüt des Universums einschließlich des Menschen.

Der Christliche Wissenschafter hat eine enge Beziehung zu diesem göttlichen Wort der Bibel, und er beachtet ernstlich die Mahnung des Jakobus in seinem Brief: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrüget.“ Jak. 1:22; Er lauscht auf das Wort Gottes, er hört es, und es wird für ihn eine Verpflichtung zum Gehorsam. Das gehörte oder gelesene göttliche Wort ist für ihn ein Auftrag und eine Bestätigung, ein Befehl und eine Wegweisung. Es ist ihm Trost und Hilfe zugleich, und es findet in der Betätigung seine Erfüllung. Ja, der erste Glaubenssatz seiner Religion ist: „Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserem geeigneten Führer zum ewigen Leben erwählt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 497;

Dem göttlichen Wort zu gehorchen ist nicht schwierig oder eine Last. Es bedeutet, Gott durch uns wirken zu lassen, Seine Gebote und Weisungen zu beachten und beständig die Eigenschaften der unendlichen Liebe zum Ausdruck zu bringen. Eigenschaften wie Sanftmut, Demut, Freundlichkeit, Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft und dergleichen mehr sind christusgemäß und gut. Der Christliche Wissenschafter erkennt, daß sein Daseinszweck darin besteht, Gott widerzuspiegeln, d. h., diese Eigenschaften des Guten auszudrücken. Je wirksamer er das zustande bringt, desto harmonischer und problemloser ist sein Dasein.

Viele von uns wissen, wie angenehm es ist, sich um ein Kind zu kümmern, das folgsam und liebevoll ist. Sind wir liebevoll und gehorsam in unserer Betätigung des Wortes de Gottes, des Gesetzes des Lebens? Wir können uns immer fragen, ob wir die Weisheit und Führung der offenbarten Wahrheit der Bibel beachten und damit im Einklang leben. Nur so betätigen wir die Wahrheit; nur so sind wir bereitwillige und demütige Diener Gottes. Glück, Erfüllung und Zufriedenheit sind der Lohn.

Das sterbliche Denken fragt beständig nach dem Sinn und Zweck des Daseins und sucht in der falschen Richtung nach Glück und Zufriedenheit, nach Erfüllung. Der wachsame Christliche Wissenschafter hört Gottes liebevolles Wort: „Ihr seid meine Zeugen“ Jes. 43:10; und ist ein Täter dieses Wortes. Er erkennt seinen Daseinszweck und dessen Augenscheinlichkeit in seiner eigenen Betätigung. Er arbeitet zielstrebig und freudig.

Der Psalmist ruft aus: „Mit Gott wollen wir Taten tun. Er wird unsre Feinde niedertreten.“ Ps. 60:14; Ja, solche Feinde wie Trägheit, Müdigkeit, Apathie, menschlicher Wille, Neid, Haß, Groll — kurz, der Antichrist, der immer in unserem Denken seinen Platz behaupten will — werden niedergetreten und zerstört werden, wenn wir „mit Gott ... Taten tun“, wenn wir bereit sind, Seinen Willen täglich in uns geschehen zu lassen. Unsere Bereitschaft, Gottes Wort in die Tat umzusetzen, wird unser Verständnis erweitern, und Harmonie und Zufriedenheit werden beständig in uns zunehmen.

Nur geistiges Verständnis läßt uns wirksame „Täter des Worts“ sein. Das bedeutet, darüber zu wachen, daß wir in unserem Bewußtsein nur die Gedanken beherbergen, die gute Taten zur Folge haben. Der treue Arbeiter im Dienste Gottes wird unerschütterlich in dem Wort der Wahrheit stehen können und durch keinen dem Guten entgegengesetzten Augenschein, durch keinen Anspruch des sterblichen Denkens beunruhigt werden.

Wie sehr war unser Meister, Christus Jesus, mit dem göttlichen Wort im Einklang! Er wandte die Wahrheit gegenüber jeder Herausforderung des Bösen an, ob Sünde, Krankheit oder Tod, und er bewies, daß die Macht dieses Wortes ausreichte, um die Kranken und Leidenden zu heilen, die Sünder umzuwandeln und die Toten zum Leben zu erwecken. Ist dieses Wort der Wahrheit für uns, für seine Nachfolger, nicht mehr wirksam, nicht mehr anwendbar?

Mrs. Eddy, seine treue Nachfolgerin, bewies durch ihr eigenes Leben und durch eigene Demonstration, daß das Wort Gottes auch in der heutigen Zeit noch immer anwendbar und wirksam ist. In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit widmet sie ein ganzes Kapitel der Betätigung der Christlichen Wissenschaft und beschreibt, wie die heilende Wahrheit der Bibel auf die Probleme der Menschheit anwendbar ist. In einem anderen Kapitel sagt sie: „Die zentrale Tatsache der Bibel ist die Überlegenheit der geistigen Kraft über die physische.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 131;

Warum machen wir uns diese geistige Kraft nicht umfassender zu eigen? Gottes Wort findet in uns seinen Ausdruck, seine Kundwerdung, durch unsere Bereitschaft, es anzunehmen und zu befolgen. Der menschliche Wille, die materielle Meinung, das ehrgeizige Streben und die falsche Erziehung, Anschauung, Geschmacksrichtung und Neigung — kurz, die falsche Persönlichkeit oder das materielle Selbst — können abgelegt werden, wenn sich unsere wahre Individualität entfaltet und wir unsere ewige Identität als die unsterbliche Widerspieglung Gottes, des Ursprungs allen wahren Seins, erkennen. Gottes Wort in Tätigkeit ist der Christus, die heilende, göttliche Wahrheit, die Jesus erschaut und durch sein Leben unter den Menschen verkörpert hat.

In dem Verhältnis, wie der Christliche Wissenschafter die Beziehung des Menschen zu Gott versteht, kann er sich selbst und andere von falschen Erziehungsformen, von falschen Lehren, entmutigenden Diagnosen und abschreckenden Erlebnissen heilen und befreien. Das göttliche Wort sollte für ihn eine solche Bedeutung, ein so großes Gewicht haben, daß kein Augenschein, kein materielles Erleben sein Bewußtsein der Einheit mit Gott trüben kann. Das göttliche Wort, die Wahrheit des Seins, steht hinter seiner Überzeugung. Der wachsame Christliche Wissenschafter wird nicht voller Ungewißheit und Zweifel um die Altäre des Materialismus hinken; er wird mit Gott wandeln und sich der sicheren Führung absolut gewiß sein.

Ein mir bekannter Christlicher Wissenschafter stand einmal vor einer schwerwiegenden Entscheidung, die große Auswirkungen auf seine Zukunft haben sollte. Eine bestimmte Entscheidung seinerseits schien unbedingt erforderlich zu sein, die dann jedoch Schwierigkeiten für andere zur Folge gehabt hätte.

Das wollte er aber nicht, denn er wußte, daß eine harmonische Lösung allen Beteiligten zum Segen sein mußte. So wandte er sich an die Bibel und fand das Wort des Propheten Jesaja: „Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen.“ Jes. 30:15. Seine Hilfe oder Lösung des Problems lag also, so erkannte er, im Stillesein und Hoffen, in dem sicheren Verständnis, daß Gott, das Gute, immer wirksam ist und alle Teile segnet.

Beim Nachdenken über diese Bibelstelle empfand er einen tiefen Frieden, der sich in Ruhe und Gelassenheit bekundete und ihm die Sicherheit gab, daß sich die rechte Lösung dieses Problems zeigen würde. Schon nach kurzer Zeit wurde eine Entscheidung getroffen, die für alle Beteiligten ein großer Segen war.

Was hindert uns daran, standhaft und aus tiefster Überzeugung das Wort Gottes anzuwenden, das uns gegeben wurde und das wir gehört und erkannt haben? Ist es nicht mangelnde Bereitschaft, den Forderungen der Wahrheit zu folgen?

Wir können es uns nicht leisten, bei unserem täglichen Studium der Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft nur das gedruckte Wort zu lesen, nur die Druckerschwärze auf dem Papier zu sehen. Wir müssen das lebendige Wesen des Wortes, seinen dynamischen Wert in unserem Leben erkennen. Dann werden Erleuchtung, Inspiration und Befreiung die Folge sein. Der Christus wird uns durch Heilung offenbar werden. Wir werden das Wort in Tätigkeit sehen.

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