Wir brauchen keine Suggestion anzunehmen, sei sie unwissend oder bösartig, die besagt, daß wir oder andere Gefahr liefen, körperlich, moralisch oder auf irgendeine andere Weise zu fallen. Wenn wir eine solche Suggestion auf der Grundlage der geistigen Tatsachen zurückweisen, können wir jede drohende Gefahr abwenden. Von der gleichen Grundlage aus können wir uns im Gebet an die göttliche Liebe und an das göttliche Leben wenden, selbst wenn uns die materiellen Sinne sagen, daß wir gefallen seien, und wir stellen fest, daß die Verletzung geheilt, der Fehler gutgemacht oder die moralische Verfehlung berichtigt ist.
Betrachten wir einmal einige der geistigen und ewigen Tatsachen, die uns dies ermöglichen. Der Mensch, die geistige Idee Gottes, fällt nicht. Er läuft nicht Gefahr zu fallen. Keine Suggestion, daß er im Begriff sei zu fallen, daß er falle oder gefallen sei, kann ihn berühren. Und da der Mensch nicht fallen kann und niemals gefallen ist, kann er keine Nachwirkungen erleben.
Betrachten wir auch einige der Gründe, die diese geistigen und ewigen Tatsachen über den Menschen, der nicht fallen kann und nicht gefallen ist, stützen. Als Idee des allwissenden Gemüts drückt der Mensch immer die Intelligenz aus, die er braucht, um sich in der richtigen Weise zu bewegen. Als Idee des unfehlbaren göttlichen Prinzips kann er keinen Fehler machen, der einen Fall herbeiführen könnte. Als Idee des unendlichen Geistes bringt er die Eigenschaft der Unendlichkeit zum Ausdruck. Was unendlich ist, kann nicht fallen; es gibt keinen Ort außerhalb der Unendlichkeit, in den das Unendliche hineinfallen könnte. Mrs. Eddy schreibt: „Alles wirkliche Sein stellt Gott dar und ruht in Ihm. In dieser Wissenschaft des Seins kann der Mensch ebensowenig von der Vollkommenheit zurückfallen oder plötzlich von ihr abfallen, wie sein göttliches Prinzip, oder Vater, aus sich selbst herausfallen könnte in etwas was weniger ist als die Unendlichkeit.“ Nein und Ja, S. 26 ; Gestützt durch diese göttliche Logik, können wir jedes Bild und jede Suggestion, die uns die sterblichen Sinne über das Fallen oder über eine Verletzung als Folge eines Falles bieten mögen, gänzlich aus unserem Denken auslöschen.
Christus Jesus wußte, daß sein himmlischer Vater, die göttliche Liebe, für alle sorgt, sogar für den fallenden Sperling. Kategorisch wies er die bösartige Suggestion zurück, er solle von einer Zinne des Tempels springen und auf diese Weise Gott auf die Probestellen. Später bezwang Paulus die Suggestion, daß ein Sturz tödlich sein könne. Ein junger Mann schlief ein, während Paulus predigte, fiel aus einem Fenster im dritten Stock und wurde tot aufgehoben. Durch sein tiefes Verständnis von der göttlichen Liebe und dem wirklichen Sein des Menschen rief Paulus den Jüngling wieder ins Leben zurück.
So können auch wir uns heute in allen Lagen im Gebet an Gott, die göttliche Liebe und das göttliche Leben, wenden und darauf vertrauen, daß Er uns erhält. Es ist eine weit verbreitete Annahme, daß wir materielle Lebewesen seien, die ständig von gemütlosen materiellen Kräften, die wir nicht beherrschen und denen wir auch nicht entrinnen können, herumgestoßen oder -gezogen werden, und das oftmals auf Kollisionskurs. In Wissenschaft und Gesundheit vertritt Mrs. Eddy die entgegengesetzte Auffassung davon, was Kräfte sind und in welcher Beziehung wir zu ihnen stehen. Sie schreibt: „Wir wandeln auf Kräften. Entferne sie, und die Schöpfung muß zusammenfallen. Das menschliche Wissen nennt sie Kräfte der Materie; aber die göttliche Wissenschaft erklärt, daß sie ganz und gar dem göttlichen Gemüt angehören, diesem Gemüt innewohnen, und führt sie so zu ihrer rechtmäßigen Heimstätte und Ordnung zurück.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 124;
Eine dieser Kräfte ist die Schwerkraft. Sie ist eine Kraft, die allgemein als die Ursache oder Bedingung für materielles und nichtintelligentes Fallen angesehen wird. Wie können wir sie umklassifizieren, damit wir durch sie allein Hilfe erfahren, aber keinen Schaden erleiden mögen? Um dies zu erreichen, müssen wir sie zu ihrer rechtmäßigen Heimstätte als eine göttlich mentale und geistige Kraft zurückführen. Als solche zieht sie die Menschen nicht herab und wirbelt sie auch nicht zerstörerisch durcheinander; sie erhebt sie und setzt sie harmonisch zu Gott und zueinander in Beziehung. Geistig gesehen und verstanden, ist Schwerkraft weit davon entfernt, unser Fallen zu verursachen; vielmehr wirkt sie dahingehend, uns zu unterstützen und uns in jedem Bereich unseres Lebens aufrechtzuerhalten.
Als einige der Jünger Jesu ihm über eine erfolgreiche Mission des Heilens und Lehrens berichteten, sagte er zu ihnen: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“ Luk. 10:18; Das erinnert in gewissem Grade an die Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja: „Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst!“ Jes. 14:12; Bei einer anderen Gelegenheit sagte Jesus: „Nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Joh. 12:31, 32; Nur der Irrtum fällt.
Die lügenhafte Suggestion, die unter dem Namen Satan, der Ankläger, der Prinz dieser Welt oder der Morgenstern Lucifer auftritt, gibt sich als der Herold erleuchteten Verständnisses aus, genauso wie es die Schlange in der Allegorie von Eden tat. Sie möchte uns einreden, daß wir materielle Sterbliche seien, die in einem materiellen Universum leben und blinden, materiellen Kräften preisgegeben sind. In Wissenschaft und Gesundheit sagt uns Mrs. Eddy, wohin uns das Akzeptieren dieser Unwahrheit führen würde. Unter der Randüberschrift „Der Fall des Irrtums“ schreibt sie: „Wenn des Menschen geistige Schwerkraft und Hinneigung zu dem einen Vater, in dem wir ‚leben‚ weben und sind‘, verlorengehen sollte und wenn der Mensch von Körperlichkeit statt vom göttlichen Prinzip, vom Körper statt von der Seele, regiert werden sollte, dann würde der Mensch vernichtet werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 536.
Die Offenbarungen der Christlichen Wissenschaft jedoch ermöglichen es uns, diese Unwahrheit zurückzuweisen. Der Mensch wird nicht vernichtet. Der Christus ist gegenwärtig, um die Suggestionen des Irrtums zu vertreiben und um uns statt dessen zu zeigen, daß die Identität des Menschen völlig geistig ist und in einem Universum ausschließlich wohltätiger geistiger Kräfte lebt.
Von der Christus-Kraft emporgehoben, werden wir feststellen, daß jeder Fall, an den wir geglaubt haben mögen, und seine angeblichen Folgen aus unserer Erfahrung ausgelöscht sind. Gleichzeitig werden wir feststellen, daß unsere geistige Schwerkraft, die Schwerkraft, die zu ihrer „rechtmäßigen Heimstätte und Ordnung“ zurückgeführt ist, uns in Richtung des Geistes zu der Wahrheit von dem ewigen und ungefallenen Sein des Menschen erhebt, das in vollkommener Unversehrtheit aufrechterhalten wird.
