Christus Jesus bewies oft die zärtliche Fürsorge und den Schutz Gottes angesichts derer, die ihn zu vernichten suchten. Er wußte, daß sein Leben und harmonisches Sein untrennbar von seinem göttlichen Prinzip, oder Vater, waren, der ewiges Leben ist — daß das Dasein nicht in der Materie war und deshalb nicht von materiellen Umständen bedroht oder zerstört werden konnte. Während seiner ganzen Laufbahn erklärte und demonstrierte Jesus, daß der Mensch unter der Regierung und Herrschaft eines alliebenden Vaters, Gottes, absolut sicher ist. Jesu Beweis der Herrschaft über seine menschliche Umgebung deutet auf einen ewigen Schutz hin, der allen wissenschaftlich zugänglich ist, die ihn demütigen Herzens suchen. Mrs. Eddy erklärt: „Das Wunder der Gnade ist kein Wunder für die Liebe. Jesus demonstrierte die Unfähigkeit der Körperlichkeit wie auch die unendliche Fähigkeit des Geistes, und auf diese Weise half er dem irrenden menschlichen Sinn, seinen eigenen Überzeugungen zu entrinnen und in der göttlichen Wissenschaft Sicherheit zu suchen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 494 ;
Eine erleuchtende Schilderung im vierten Kapitel des Lukasevangeliums enthüllt die Methode, die Jesus anwandte, um sich einer unmittelbaren Bedrohung seines Lebens und seiner Sicherheit zu entziehen. Seine Feinde, die über seine Worte aufgebracht waren, trieben ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand eines Berges, um ihn Hals über Kopf hinabzustürzen. Aber es wird berichtet, daß Jesus mitten durch sie hinweg seines Weges ging.
Der Skeptiker mag versucht sein, diese Erklärung als unglaubwürdig, wenn nicht gar als absurd zu betrachten. Er wird fragen: „Wie konnte ein Mann durch eine wütende Menschenmenge hindurchgehen, die es darauf abgesehen hatte, ihn zu töten?“ Diese Erfahrung Jesu weist uns den einzig sicheren Weg, wie wir uns vor Gewalttätigkeiten schützen können. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß Jesus weder seinem materiellen Körper noch den materiellen Personen in der Menge um ihn her wirkliche Selbstheit zuerkannte. Er wußte, daß der Mensch geistig, das Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, ist. Dieser Mensch drückt nur die Gedanken des einen Gemüts, Gottes, aus. Dadurch, daß der Meister an dieser klaren Wahrheit festhielt, war es ihm möglich, sein Denken so über jeden Glauben an eine haßerfüllte Menschenmenge, die ihn vernichten wollte, zu erheben, daß er mitten durch sie hindurch seines Weges gehen konnte.
In Wissenschaft und Gesundheit erklärt Mrs. Eddy das unzerstörbare Wesen des zu Gottes Ebenbild erschaffenen Menschen: „Paulus schreibt Kolosser 3:4: ,Wenn aber Christus, unser Leben, erscheinen [offenbar werden] wird, dann werdet ihr auch erscheinen [offenbar werden] mit ihm in Herrlichkeit.' Wenn das geistige Sein in all seiner Vollkommenheit, Fortdauer und Macht verstanden wird, dann wird der Mensch als Gottes Bild erfunden werden. Die absolute Bedeutung der apostolischen Worte ist die: Dann wird der Mensch als Gottes Gleichnis erfunden werden, vollkommen wie der Vater, unzerstörbar im Leben, ‚verborgen mit Christus in Gott‘ — mit Wahrheit in der göttlichen Liebe, dort, wo der menschliche Sinn den Menschen nie gesehen hat.“ ebd., S. 325;
Diese Sätze legen den Weg vollkommener Sicherheit dar. Jesus verstand die Wahrheit des Seins hinreichend, um Sicherheit zu finden und seinen Feinden zu entrinnen. Dieselben wissenschaftlichen Wahrheiten, die er anwandte, sind in unserem eigenen Leben praktisch anwendbar. Sicherheit durch Geistiggesinntsein steht immer im Verhältnis zu unserem Verständnis von Gottes Allheit und dem Einssein oder der Einheit des Menschen mit seinem göttlichen Prinzip. Nicht nur wir werden gesegnet, wenn wir diese Wahrheit anwenden, sondern sie kommt auch allen um uns her zugute.
Die innere Sicherheit, die von dem jungen David in seinem Gespräch mit Saul und den Soldaten des Heeres Israels zum Ausdruck kam, bevor er mit Goliath zusammentraf, kann auch von uns empfunden werden, wenn wir schwierigen Situationen begegnen, die unsere persönliche Sicherheit gefährden, handle es sich nun darum, daß wir in einem Gebiet leben, das von Partisanen bedroht wird, um Terrorismus auf einem Flug oder um Gefährdung auf stark befahrenen Straßen. Das Verstreichen von Jahrhunderten und der Wandel in der Form der moralischen Zustände, denen wir entgegentreten müssen, ändern nicht die geistige Wahrheit, die ewig ist. Dieselbe Lösung steht uns durch alle Zeiten hindurch zur Verfügung.
Mitglieder von Zweigkirchen, die die Kirchenarbeit in Gegenden durchführen müssen, die vom menschlichen Standpunkt aus nicht als sicher betrachtet werden, können neue Inspiration in der Stärke finden, die durch geistige Einheit kommt, der Stärke, auf die Christus Jesus sich bezog, als er zu seinen Jüngern sagte: „Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ Matth. 18:19, 20; Der Christus, die wahre Idee Gottes, ist immer mitten unter denen, die danach streben, durch Gebet und konstruktives Handeln Frieden aufzurichten — die Herrschaft der Harmonie, des Lebens, der Wahrheit und der Liebe.
Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, um den Christus als einen wohltätigen Einfluß zu offenbaren, der immer im menschlichen Denken tätig ist. Wenn der Christus verstanden wird, bringt er Licht, Heilung und Erlösung in jede menschliche Situation. Heute, wie zu Jesu Zeiten, enthüllt und zerstört der Christus die Kräfte des Bösen, die sich im stillen oder offen der Aufrichtung des Himmelreichs auf Erden entgegenstellen. Der Beitrag des Christlichen Wissenschafters zur Weltsicherheit und zum dauernden Frieden ist besonders wichtig, weil er gelernt hat, zwischen dem göttlichen Gemüt, Gott, und dem angeblichen sterblichen Gemüt zu unterscheiden, in dem Streit und Vorurteile, tierischer Magnetismus und menschliche Willenskraft ihren Ursprung haben. Er versteht die Wirklichkeit des Guten und die absolute Nichtsheit oder Nichtexistenz des Bösen, und er weiß, wie er beweisen kann, was er versteht.
Da Gott Alles ist und niemals von Unheil irgendwelcher Art berührt wird, können auch Seine Kinder, die zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen sind und ihre Wohnstätte in Ihm haben, niemals von einem Unheil betroffen werden. Gottes Kinder können nicht von etwas betroffen werden, was der Vater nicht verursacht hat und nicht verursachen konnte. Kann uns irgend etwas einen sichreren Schutz bieten als das Verständnis dieser Tatsachen? Selbst wenn wir in eine Lage geraten mögen, die jeden äußeren Anschein von Gefahr bietet, ist uns unser Schutz gewiß, wenn wir erkennen, daß der Mensch Gottes unsterbliches Ebenbild ist — wenn wir an der Gegenwart und Macht Gottes festhalten und auf Seine Führung lauschen. Das Böse kann nicht kämpfen und siegen. Die sogenannten Kräfte des Bösen können den Kräften des Guten, der Wahrheit und des Lebens nicht widerstehen. Das Böse ist ohne Ursache, machtlos, gesetzlos, wehrlos. Es besitzt keine Waffe, die es gegen die geistige Idee Gottes führen könnte. Es hat nicht die Intelligenz, den Gottes-Menschen anzugreifen, zu verwunden, gefangenzunehmen, einzukerkern oder zu versklaven.
Diejenigen, die auf der Seite der Wahrheit kämpfen, werden von den unfehlbaren und nicht zu unterdrückenden Kräften des allmächtigen Gemüts unterstützt. Wahrheit ist ihr undurchdringlicher Panzer, ihre unwiderstehliche Waffe. Wenn sie sich der Regierung der göttlichen Intelligenz unterstellen, werden sie durch die göttliche Liebe beschützt, vom unendlichen Geist erhalten. Mitten im Kampf finden sie Ruhe in dem friedlichen Himmel der Seele. Der Apostel Paulus schrieb: „Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, zu zerstören Befestigungen. Wir zerstören damit Anschläge und alles Hohe, das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi.“ 2. Kor. 10:3–5;
Jetzt und immerdar ist die Wahrheit aufgrund ihrer Allheit Sieger über den Irrtum. Anstatt das Bild des sterblichen Gemüts anzuerkennen, das uns sagt, schreckliches Unheil erwarte die Menschheit, sollten wir unser Denken erheben und daran denken, daß „der Krieg ... des Herrn“ ist und daß der Sieg der Wahrheit gewiß ist. Dieselbe Macht, die das Rote Meer teilte, so daß die Kinder Israel entrinnen konnten, die Elisa mit feurigen Wagen und feurigen Pferden umgab, die die Mauern Jerichos einstürzen ließ und die Streitkräfte von Ammon, Moab und Edom zur Selbstvernichtung trieb, steht uns immer noch zur Verfügung.
Der Gott, der David aus der Hand des Riesen Goliath befreite, der Daniel unversehrt in der Löwengrube bewahrte und Jesus vor der wütenden Menschenmenge verbarg, kann allen, die darauf vertrauen, daß die göttliche Liebe ihre Schritte leiten und ihre Nöte stillen wird, Schutz und Schild und ein starker Befreier sein. Mrs. Eddy schrieb an ihre Schüler: „Wie segensreich ist es, an euch zu denken als unter dem ‚Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande‘, sicher in Seiner Stärke, auf Seinem Grunde bauend, verborgen vor dem Rachen des Zerstörers durch göttlichen Schutz und göttliche Liebe. Seid stets eingedenk, daß Seine Gegenwart, Seine Macht und Sein Friede alle menschlichen Nöte stillen und alle Seligkeit widerspiegeln.“ Vermischte Schriften, S. 263.
