Was können wir tun, um uns selbst und anderen zu helfen, wenn Probleme sich zu häufen scheinen? Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft können wir etwas über das Wesen Gottes, des göttlichen Geistes, des unwandelbaren Guten, und Seine Beziehung zu Seiner Idee, dem Menschen, lernen. Wir werden lernen, die Existenz und Macht des Bösen zu verneinen und standhaft an der Wirklichkeit, Macht und Allgegenwart Gottes festzuhalten. Und wenn wir das tun, finden wir Hilfe.
Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Menschheit muß lernen, daß das Böse keine Macht ist. Seine sogenannte Gewaltherrschaft ist nur eine Phase des Nichts.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102;
Die Wahrheit des Seins ist, daß Gott, der allgegenwärtige Geist, alles Wahre vollkommen erschafft und erhält. Was wahr ist, existiert auch wirklich. Da Gott alle Macht und alles Sein ist, ist das Böse nicht wirklich. Üble Zustände sind die Illusionen der Sterblichkeit, die falsche Annahme von Leben und Wahrheit in der Materie. Sie berühren niemals die Individualität des geistigen Menschen, der die unsterbliche Idee Gottes, des göttlichen Gemüts, und die Widerspiegelung Seiner Vollkommenheit ist.
Scheinen wir zuweilen durch ein Gefühl der Verantwortung belastet zu sein, und scheint unsere Freiheit des Handelns ständig begrenzt zu werden? Oder werden wir von Schwierigkeiten bedrängt, die wir nicht selbst verschuldet haben? Wenn wir Gott und Seinen Menschen verstehen lernen, können wir diese Ansprüche mit Gelassenheit betrachten und ihre Nichtsheit erkennen; dann werden sie nicht erst im Bewußtsein groß und gefährlich werden.
Christus Jesus versicherte seinen Jüngern nach seiner Auferstehung: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matth. 28:20; Christus, die göttliche Botschaft der Wahrheit, erreicht heute wie vor alters das empfängliche Bewußtsein und teilt uns mit, was wir zu tun haben, um der Menschheit zu helfen und sie zu heilen. Wenn wir auf die Wahrheit über unsere Einheit mit Gott lauschen und standhaft daran festhalten, läßt das Licht der Wahrheit, des Christus, die geistige Wirklichkeit so klar im menschlichen Denken hervortreten, daß der Irrtum durch Heilung und Harmonie ersetzt wird. Der Prophet sagt: „Du Elende, über die alle Wetter gehen, die keinen Trost fand! ... Du sollst auf Gerechtigkeit gegründet sein. Du wirst ferne sein von Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, und von Schrecken, denn er soll dir nicht nahen.“ Jes. 54:11, 14;
Vor einigen Jahren hatte ich an den Folgen von Furchtsamkeit zu leiden. Obgleich ich eine Christliche Wissenschafterin bin, ließ ich mich von meinen Ängsten erschrecken, erregt und unglücklich machen, anstatt sie sofort als unwirklich und machtlos abzuweisen. Schließlich machten sie sich auch in einem schwachen Herzen und in Kreislaufstörungen bemerkbar. Ich fühlte mich so elend, daß ich kaum noch wagte, aus dem Haus zu gehen. Bald darauf begann ich auch unter Schlaflosigkeit zu leiden. In dem Maße, wie ich die geistige Wahrheit, die die Christliche Wissenschaft lehrt, verstand und anwandte, hatte ich etwas Erleichterung, aber nach kurzer Zeit trat der unharmonische körperliche Zustand wieder auf.
Ich erkannte nicht selbst die Ursache dieser Beschwerden und besprach mich mit einer Freundin, einer Christlichen Wissenschafterin. Sie wies mich darauf hin, daß ich die Situation mit Gelassenheit betrachten müsse, im Vertrauen auf die heilende Macht des Gebets, wie ich es in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. Ich fühlte, daß sie recht hatte, und ich begann, konsequent jeden Anspruch von Furcht und Unruhe, von außen oder aus mir selbst, zurückzuweisen; ich erklärte, daß sie nicht von der Wahrheit herrührten und daher unwirklich und machtlos waren.
Im Alltag begehrt manches Unharmonische Einlaß in unser Bewußtsein, und ich war viele Tage lang mit der Aufdeckung und Abweisung dieser Irrtümer vollauf beschäftigt. Erst dann bemerkte ich richtig, was sich in unserem Denken an unnützen und furchterregenden Gedanken ungehindert herumtreibt. Ein Sprichwort lautet dem Sinn nach: „Gedanken sind wie Affen, die in den Ästen herumklettern. Man muß sie unter Kontrolle halten.“
Die Christliche Wissenschaft gab mir das geistige Verständnis, das ich brauchte, um meine Gedanken unter Kontrolle zu halten. Bei jedem unharmonischen Anspruch war ich sofort bereit zu erkennen, daß er nicht von der Wahrheit kam, und gelassen zu sein! Zunächst war dies sehr schwer, und es erforderte ständige Wachsamkeit: aber nach kurzer Zeit lichtete sich mein Denken, und bald hatte ich mir Gelassenheit zu eigen gemacht. Gleichzeitig besserte sich mein körperlicher Zustand. Herz und Kreislauf drückten Ruhe aus, und ich konnte auch wieder schlafen.
Zu meiner großen Freude entdeckte ich plötzlich, daß mit der Demonstration der Gelassenheit auch eine bedrückende Ängstlichkeit von mir gewichen war, die mir schon von Kindheit an angehaftet und mir manche unglückliche Zeit bereitet hatte. Die Ruhe des geistigen Verständnisses ebnete mir den Weg zu einem immer größeren Vertrauen auf die Allgegenwart und Allmacht Gottes. Ich war von aller Furcht frei geworden. Jesaja sagt: „Seine Hand ist ausgereckt, — wer will sie wenden?“ 14:27;
Wir müssen alle Dinge aus einer geistigen Perspektive betrachten, wie es die Christliche Wissenschaft lehrt, und dann alles berichtigen, was in unserem Denken und Verhalten einer Berichtigung bedarf. Durch die demütige Bereitschaft, dies immer zu tun, sind wir ständig geschützt.
Gott gibt dem Menschen die Weisheit, das Richtige zu tun. Wer sich bemüht, die geistige Wahrheit des Seins aufrichtig, wachsam und weise zum Ausdruck zu bringen, wird immer gelassen sein und jede schwere Erfahrung in einen Schritt vorwärts verwandeln können. Mrs. Eddy schreibt: „Wahrheit und Liebe erleuchten das Verständnis, in dessen ‚Licht wir das Licht sehen‘, und diese Erleuchtung wird von allen denen geistig widergespiegelt, die im Licht wandeln und sich von dem falschen materiellen Sinn abwenden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 510.
Das geistig Wahre ist wirklich und immer gegenwärtig, und das Unwahre hat in der Allgegenwart der Wahrheit keinen Platz.