Für unser Land und unsere Regierung zu beten kann höchst wirksam sein. Wir können uns dadurch der Regierung Gottes mehr bewußt werden und systematisch mehr über Gott als Prinzip und die Wirkungsweise des Prinzips lernen. Wir können entdecken, wie ein Volk — durch seine einzelnen Bürger — sich an das eine Gemüt, Gott, wenden kann. Solch ein Gebet bedeutet, unsere Regierung und die, die an der Regierung sind, im höchsten Sinne zu lieben.
In der Geschichte der Menschheit hat schon immer die Notwendigkeit bestanden, die Regierung zu verbessern. Das Unrecht, das mitunter charakteristisch für sie ist, wird in der Christlichen Wissenschaft als Teil der allgemeinen falschen Annahme erklärt, daß Leben in der Materie sei. Dieser grundlegende Irrtum muß berichtigt und sein Gegenteil als wahr bewiesen werden, nämlich daß das Leben geistig ist und daß Gottes Regierung die einzige Wirklichkeit des Seins ist.
Anstatt uns über Unzulänglichkeiten in der Regierung aufzuregen, sollten wir weise helfen, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, in der Unrecht überwunden werden kann. Wenn wir auch gewiß kein Übel in der Regierung dulden sollten, so können wir uns dennoch auf wissenschaftliche Weise mit ihm auseinandersetzen — ebenso wie wir den Anspruch einer körperlichen Krankheit behandeln können. Wenn wir die Nichtsheit des Bösen sehen wollen, müssen wir uns weigern, eine persönliche Wirklichkeit aus dem Unrecht zu machen. Mit geistiger Liebe und tiefem Erbarmen sollten wir über die Tatsache, daß jeder einzelne in der Regierung in Wirklichkeit der vollkommene Ausdruck Gottes ist, nachdenken und sie kundtun.
In der Christlichen Wissenschaft ist die Regierung Gottes völlig gut. Das Gute ist alles, und das Böse hat in Gott keinen Raum. Der Mensch ist der vollkommene Ausdruck des allguten Gemüts. Was in der menschlichen Regierung als ein Problem erscheint, ist tatsächlich nur eine Reihe von bewußt oder unbewußt gehegten falschen Annahmen über Regierung. Schwierige Probleme können gelöst werden, wenn die falschen Annahmen durch die spezifischen Wahrheiten über Gottes Regierung ersetzt werden.
Richtig zu beten heißt, die Regierung durch die Linse des geistigen Sinnes zu betrachten. Mrs. Eddy schreibt: „Das Weltall des Geistes ist von geistigen Wesen bevölkert, und seine Regierung ist die göttliche Wissenschaft. Der Mensch ist nicht der Sprößling der niedrigsten, sondern der höchsten Eigenschaften des Gemüts.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 264;
Christus Jesus mußte viele Male Ungerechtigkeiten in der Regierung die Stirn bieten. Doch diese Konfrontationen machte er zu Gelegenheiten, zu segnen und zu heilen. Anstatt Zachäus als einen weiteren unehrlichen Beamten zu verdammen, sagte Jesus: „Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ Luk. 19:10; Sogar als er gekreuzigt war, befähigte ihn seine Autorität, andere zu segnen: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ 23:34. Und natürlich bewies Jesus seine Herrschaft über das Unrecht seitens der Regierung, wie er es an sich selbst erlebte.
Wir können unsere Arbeit für eine bessere Regierung damit beginnen, daß wir die Selbstregierung in Betracht ziehen. Sind wir auf das Gute und unsere eigene Moral bedacht? Und üben wir daher mentale Selbstdisziplin? Bringen wir unsere eigene geistige Identität zum Ausdruck? Wir können nicht von anderen erwarten, daß sie die herrlichen Eigenschaften des Prinzips bekunden, wenn wir nicht zuerst bemüht sind, unser eigenes Leben und Denken in vollkommene Übereinstimmung mit dem Prinzip zu bringen. Selbstregierung heißt verstehen, daß wir wirklich nur von Gott regiert werden. Wir müssen sicher sein, daß alle unsere Gedanken und Handlungen ihren Ursprung im Gemüt, im Prinzip, haben. Um das zu erreichen, können wir daran festhalten, daß der Mensch, unsere wahre Identität, in Wirklichkeit eine geistige Idee ist, die Gott widerspiegelt.
Selbstregierung heißt beweisen, daß es nicht viele getrennte, sich widersprechende Gemüter gibt, sondern nur das eine alles regierende Gemüt. Es heißt die Einheit mit Gott demonstrieren, an der alle Menschen teilhaben. Der Christliche Wissenschafter muß beweisen, daß das Böse ihn nicht dazu zwingen kann, auf Taktiken zu reagieren, die einen psychologischen Druck ausüben. Gefühlsbetontheit und Effekthascherei in den täglichen Kommunikationen kommen an Macht nicht der weisen Reaktion gleich, die vom allmächtigen Gemüt ausgelöst wird.
Der wachsame Christliche Wissenschafter weiß, daß er nicht falsch beeinflußt werden kann, noch kann er andere auf die Weise des Bösen beeinflussen, wenn er sieht, daß Wahrheit Alles ist. Dies wird für ihn ein Schutz gegen die falsche Annahme, daß die Menschen Macht hätten, zu beeinflussen, oder daß das Böse eine Macht sei. Gott allein ist die einzige Ursache und wirkliche Macht. Aufgrund seiner Beziehung zu Gott als Seine vollkommene Widerspiegelung untersteht der Mensch der Selbstregierung. Wenn wir dies wissen, sind wir keine Malpraktiker, noch sind wir hypnotisierte Zielscheiben für die Malpraxis.
Tierischer Magnetismus, oder das Böse, Unwissenheit, Furcht, Haß, Unehrlichkeit usw. können die Intelligenz derer nicht beeinträchtigen, die den höchsten Begriff von Regierung zum Ausdruck bringen. Menschlicher Wille — der dogmatisch entscheidet, wie die menschliche Kundwerdung von Regierung unserer Meinung nach der Regierung Gottes mehr gleichkommen sollte — kann auf das wissenschaftliche, selbstlose Gebet nicht störend einwirken. Wir müssen darauf vertrauen, daß das Prinzip, ohne Verwirrung, das höchstmögliche Gute des Lebens hervorbringt. Auf diese Weise werden wir für die unendlichen Möglichkeiten empfänglich, wie sich eine gute Regierung bekunden kann.
Wie haben wir auf dem Wege zu wahrer Selbstregierung individuell in unserem Leben mehr von den Eigenschaften zum Ausdruck gebracht, die in der kollektiven Regierung vonnöten sind? Vertreibt die vollkommene Weisheit des Gemüts den Irrtum unserer mangelnden Selbsterkenntnis? Wir können uns nicht im unklaren darüber sein, wie unser eigenes Denken und Handeln verbessert werden kann, wenn wir erkenne, daß wir in Wirklichkeit die Weisheit des Gemüts zum Ausdruck bringen.
Mit Weisheit kommt Intelligenz und Vernunft. Eng damit verbunden sind die herrlichen Eigenschaften, die ihren Ursprung in der Wahrheit haben — Integrität, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Ordnung und Harmonie ersetzen die falschen Behauptungen, es gäbe einander widersprechende menschliche Meinungen oder unglückliche Umstände. Liebe und Erbarmen helfen die boshaften Ansprüche des Hasses und Eigennutzes vertreiben. Wenn wir in unserem Leben die Wirkungen der Wahrheit sehen, haben wir eine Grundlage, von der aus wir die Wahrheiten — über unsere gegenwärtige Erfahrung hinaus — weiterführen können. Und wir können erwarten, daß der Segen des Guten alle erreicht.
