Christus Jesus gab ein Musterbeispiel für persönliche Sicherheit, als er in seiner Heimatstadt von einer aufgebrachten Menschenmenge bedroht wurde, die ihn Hals über Kopf einen Berghang hinabstürzen wollte. Lukas sagt: „Aber er ging mitten durch sie hinweg.“ Luk. 4:30; Jesus hatte gerade seine heilende Mission angekündigt, aber er hatte auch darauf hingewiesen, daß die Heilung verdient werden müsse.
Unschuldige Menschen sollten tagsüber und nachts auf den Straßen unserer Städte sicher sein können. Polizeischutz ist zwar für die Allgemeinheit notwendig, wer jedoch die Wahrheiten des Seins versteht, die die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. lehrt, stellt seine Sicherheit auf eine zuverlässigere Grundlage.
Zunächst einmal ist er fest in der Erkenntnis, daß er niemals in Gefahr schwebt, weil Gott immer gegenwärtig ist und sein Bewußtsein und Dasein beherrscht. Dann macht er sich klar, daß er eine Idee im göttlichen Gemüt oder Gott ist. Er weiß, daß er im Gemüt lebt, dort sicher ist und daß die Idee, die er darstellt, von den körperlichen Sinnen nicht wahrgenommen werden kann. Er ist davon überzeugt, daß er im Gemüt vollkommene Zuflucht findet.
Diese Wahrheiten lediglich zu behaupten reicht jedoch nicht aus, um unsere Sicherheit zu gewährleisten. Wenn wir verhindern möchten, daß Haß oder Unehrlichkeit sich in anderen Menschen bekundet, müssen wir selber in bewußtem Gehorsam gegenüber den Gesetzen Gottes leben, die Liebe und Rechtschaffenheit fordern. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sagt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wenn wir in Ungehorsam gegen Ihn leben, sollten wir uns nicht sicher fühlen, obwohl Gott gut ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 19;
Da Gott immer und ewiglich für die Sicherheit Seiner Kinder sorgt und Jesus uns zeigte, wie diese Sicherheit auf menschlicher Ebene durch Gehorsam gegen göttliche Gesetze demonstriert werden kann, sollten wir uns diese große Lektion zunutze machen und unsere Sicherheit überall beweisen, wo wir hingehen müssen. Wir sollten uns beständig der Einheit mit unserer Quelle und des uns stets umgebenden schützenden Arms unseres himmlischen Vaters bewußt sein.
Zuweilen mag uns jedoch die Weisheit gebieten, gefährlichen Gegenden fernzubleiben. Selbst Jesus tat dies. Johannes berichtet, daß die Hohenpriester und Pharisäer einmal planten, den Meister zu töten. In dem Bericht heißt es: „Jesus aber wandelte nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging von dannen in eine Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt, genannt Ephraim, und blieb daselbst mit seinen Jüngern.“ Joh. 11:54;
Dieser Bericht deutet darauf hin, daß es unter Umständen weiser ist, einer Gefahr aus dem Wege zu gehen, um sich vor Gewalttätigkeit zu schützen, bis diese sich gelegt hat.
Als der Meister einmal über die Sicherheit vor einer ganz anderen Gefahr sprach als der, der man auf den Straßen unserer Städte begegnet, warnte er vor der aggressiven Versuchung zu sündigen. Er sagte: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ Matth. 10:28;
Mrs. Eddy sagt dazu folgendes: „Ein sorgfältiges Studium dieser Schriftstelle zeigt, daß hier das Wort Seele einen falschen Sinn oder ein materielles Bewußtsein bedeutet. Das Gebot war nicht eine Mahnung, sich vor Rom, vor dem Satan oder vor Gott zu hüten, sondern vor der Sünde.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 196.
Hier wird das Sicherheitskonzept unseres Meisters erläutert: Es ist ein größeres Unheil, sich von der physischen Lebensauffassung den Charakter verderben zu lassen, als bestohlen zu werden. Um aber auch hier sicher auf dem Pfad inneren Friedens und der Freiheit zu wandeln, müssen wir uns unser wahres, sündloses Selbst, Gottes Ebenbild, und die vollständige Immunität unseres vollkommenen Selbst gegen die Raubzüge körperlicher Sinneserfahrungen stets vor Augen halten. Niemand braucht ein Opfer der Sünde zu werden oder gegen Gottes Gesetze zu verstoßen. Die geläuterte Fähigkeit, den christusgemäßen, arglosen und liebevollen Charakter, den Gott uns gegeben hat, zu demonstrieren, ist die denkbar beste Gewähr dafür, daß wir Sicherheit und Freiheit auf den Pfaden des menschlichen Lebens finden.
Wenn wir vor der Versuchung zu sündigen wahrhaft und wissenschaftlich sicher sind — vor der Versuchung, einem haßerfüllten oder sinnlichen oder unehrlichen Impuls nachzugeben —, können wir gewiß sein, daß wir von Gefahr frei sein werden. Wenn wir Gott gehorchen, Ihn über alles und unseren Nächsten wie uns selbst lieben, dann hält uns das in dem geistig mentalen Bereich, wo es keine menschliche Gewalttätigkeit und physische Disharmonie gibt.
Entscheidend für unsere Sicherheit ist, wo wir mit unseren Gedanken weilen, und nicht, wo wir uns körperlich befinden. Wir sorgen für unsere Sicherheit auf menschlicher Ebene, wenn wir verstehen, was unsere Sicherheit geistig bedeutet. Die Welt benötigt unsere Gebete, denn sie gründen sich auf das Verständnis, daß die Gottheit die ganze Menschheit umfängt und daß Liebe die Macht ist, die jede Gefahr beseitigt.
