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Die Wissenschaft, die Jesus lehrte und demonstrierte

Aus der Oktober 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Jesus auf dem Wasser wandelte, die Menge speiste und die Toten auferweckte, tat er es auf der Grundlage des Gesetzes. Es handelte sich hier nicht um einmalige, spektakuläre Ereignisse, sondern um Demonstrationen praktischer Wissenschaft. Diese Tatsache ist wichtig, weil sie den Glauben an Wunder zerstört. Sie zeigt, daß die Lehren und Heilungswerke des Meisters wissenschaftlich waren und somit — zumindest in dem Maße, wie ihre Grundlage verstanden wird — von seinen Nachfolgern erlebt, verstanden und bewiesen werden können. Offensichtlich erwartete er, daß andere ihm nachfolgen würden. Auf sein Heilungswerk Bezug nehmend, sagte er: „Diese Zeichen werden denen folgen, die da glauben.“ Mark. 16:17 [n. der engl. Bibel];

Wenn auch das Wort „Wissenschaft“ nicht in der Bibel vorkommt, so wird doch der Begriff „Gesetz“ häufig in der Heiligen Schrift erwähnt, oder es wird auf ihn Bezug genommen. Und Jesus sagte ja auch, daß er nicht gekommen sei, das Gesetz aufzulösen, sondern es zu erfüllen. Unter den in den Wörterbüchern enthaltenen Definitionen von „Wissenschaft“ befindet sich folgende: „Gesammelte und akzeptierte Erkenntnisse, die in bezug auf die Entdeckung allgemein gültiger Wahrheiten oder das Wirken allgemeiner Gesetze geordnet und formuliert wurden.“ Webster's New International Dictionary, Second Edition;

Obwohl die Menschheit gewöhnlich Gesetz und wissenschaftliche Kenntnis von der Grundlage der Materie und des körperlichen Sinnenzeugnisses aus interpretiert hat, ruhte Christi Jesu Begriff von Gesetz und Intelligenz auf einer metaphysischen Basis. Er betrachtete das Gesetz als etwas Geistiges. Ja, in bezug auf die zwei großen Gebote: „Du sollst lieben Gott“ und: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ sagte er: „In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ Matth. 22:37, 39, 40;

Jesus kehrte beständig den materiellen Begriff von Gesetz um, indem er Sünde und Krankheit heilte und Gottes Macht demonstrierte. Diese Beweise zeugten von einem weit tieferen Verständnis von Gesetz und Macht, als es die Menschheit je zuvor erlebt hatte. Alle seine Handlungen wiesen auf ein wissenschaftliches Verstehen hin, das sich über die Materie hinaus in das Reich des Geistes erstreckte. Er verhalf den Menschen zu dem Verständnis, daß Gott unendliche Liebe ist; er demonstrierte die Gegenwart Gottes als unendliche Wahrheit und die Macht Gottes als ewiges Leben. Für Christus Jesus stellten Leben, Wahrheit und Liebe Gesetz und Substanz dar. Für ihn war das Leben unsterblich, das Gute unbegrenzt und die Harmonie natürlich. Alles, was der Natur Gottes widersprach, war ohne wissenschaftliche Grundlage, und er machte es null und nichtig.

Mary Baker Eddy erkannte die Wissenschaft des wirklichen Seins zum Teil durch ihre gründliche Kenntnis der Lehren Jesu und ihr tiefes Verständnis der geistigen Bedeutung seiner Demonstrationen. Es war eine Entdeckung! Die Gesetze hatten schon immer bestanden. Als das Licht der Offenbarung und des Verständnisses anbrach, konnte die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft Christian Science (kr´istjən s´aiəns) diese Gesetze anwenden und die Macht Gottes demonstrieren. Durch beharrliches Forschen und dadurch, daß sie die Menschen heilte und ihre Nöte stillte, sah sie das Wesen Gottes und die Beziehung des Menschen zu Ihm in einem klareren Licht. Die wissenschaftlichen Gesetze wurden ihr verständlicher, und sie erkannte die unauflösliche Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, Gott und Mensch. Sie legte diese Gesetze im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dar. Und in einer anderen ihrer Schriften beantwortete sie die Frage: „Wie würden Sie die Christliche Wissenschaft definieren?“ mit den Worten: „Als das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, das das göttliche Prinzip und die göttliche Regel der allumfassenden Harmonie auslegt und beweist.“ Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft, S. 1;

Nun, so könnte man denken, wenn diese Wissenschaft das Gesetz Gottes ist, warum hat dann die Menschheit sie nicht mit offenen Armen akzeptiert? Man könnte ebensogut fragen, warum Jesus nicht in der ganzen Welt akzeptiert wurde. Er kam in die Welt, segnete und heilte die Menschen, und doch wurde er verfolgt und gegeißelt. Warum? Die Antwort liegt in der Tatsache, daß das Denken dafür bereitet werden muß, die Entfaltung der Wahrheit zu empfangen. Dem menschlichen Gemüt fällt es nicht immer leicht, vom Geist anstatt von der Materie auszugehen. Man muß, um es mit den Worten der Bibel zu sagen, „von neuem geboren“ werden (s. Joh. 3:3). Es bedarf der Vergeistigung des Denkens, um zu erkennen und zu fühlen, daß das Gesetz Gottes in unserem Leben am Wirken ist.

Ich habe diese Wissenschaft kennengelernt, als ich noch klein war und die Sonntagsschule besuchte. Schritt für Schritt begann ich, die Herrschaft der göttlichen Gegenwart in mancherlei Hinsicht zu spüren: Schutz beim Sport, Führung bei Entscheidungen, Heilung körperlicher Beschwerden und Krankheiten. Mir wurde klar, daß Gottes Hand mich vor bitteren Erfahrungen bewahrte. Und wenn ich aufgrund meines Eigensinns in Schwierigkeiten geriet, war Seine Gegenwart da, um mich herauszuführen. Ich begann zu verstehen, daß uns jederzeit und in jeder Situation ein Gesetz Gottes zur Verfügung steht. Das Wesen Gottes als unveränderliches Prinzip festigte meine Einstellung zum Leben und gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Die Definition der Christlichen Wissenschaft als „das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten“ wurde mir zur Wirklichkeit.

Wenn wir den geistigen Sinn pflegen, können wir das göttliche Gesetz in unseren Angelegenheiten am Wirken sehen. Die Tendenz der Menschen, Jesu Werke als Wunder einzustufen, beruht zumindest teilweise auf dem Widerwillen des menschlichen Gemüts, „von neuem geboren“ zu werden. Die Materiellgesinnten behaupten, wir könnten die Werke Jesu nicht verstehen und es ihm somit auch nicht gleichtun. Mrs. Eddy weist mit folgenden Worten auf die Notwendigkeit der Wiedergeburt hin: „Die Christliche Wissenschaft mag wohl die Aufmerksamkeit des Weisen und des Philosophen in Anspruch nehmen, aber der Christ allein kann sie ergründen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 556;

Sich mit dieser Wissenschaft zu beschäftigen ist keine bloße intellektuelle Übung. Es ist eine geistige Wiedergeburt. Diese Wiedergeburt reicht bis zu den Wurzeln unserer Erfahrung und erheischt Veränderungen, die die Tiefen unseres Charakters berühren. Kein Wunder, daß es vielleicht Widerstand hervorzurufen scheint. Ein solcher Widerstand ist in der heutigen Zeit spürbar. Aber dieser Aufruhr kann insofern als hoffnungsvolles Zeichen betrachtet werden, als die Unwirklichkeit der Materie und des Bösen schließlich für das vom Christus erfüllte menschliche Bewußtsein immer wahrnehmbarer werden muß. Wie lange dieser Prozeß dauern wird, kann niemand in zeitlichen Begriffen voraussagen. Er wird so lange dauern, bis das menschliche Gemüt sich dem göttlichen Gemüt restlos fügt. Der einzelne braucht jedoch nicht zu warten, bis die ganze Menschheit zu dieser Überzeugung gelangt ist. Jeder kann seinen Weg machen, wenn die Wahrheit sich ihm in seinem eigenen Denken und Leben entfaltet.

Christus Jesus war „der Weg“ (s. Joh. 14:6), weil er für alle Menschen ein Beispiel war. Er erkannte keine zeitlichen Begrenzungen an. In verhältnismäßig kurzer Zeit demonstrierte er voll und ganz die Wissenschaft des Seins. Er sagte zu Gott, seinem Vater: „Ich habe ... vollendet das Werk, das du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte“ Joh. 17:4;, und er erhob sich vom materiellen Sinn zu dem völlig geistigen Sinn des Seins. Er öffnete uns die Tür und erwartete, daß wir ihm folgten. Was er tat, war wiederum wissenschaftlich, daher verständlich und demonstrierbar.

Heute steht die Wissenschaft des Christentums allen zur Verfügung. Diejenigen, die es möchten, können die Wahrheiten studieren und in sich aufnehmen, sie können sie in die Tat umsetzen, und ihnen wird der Segen der heilenden Macht Gottes zuteil werden. Niemand kann viel darüber sagen, wieviel Zeit es beansprucht, unsere Seligkeit auszuarbeiten. Jeder wird notwendigerweise in seinem eigenen Tempo voranschreiten. Aber es bleibt die hartnäckige Frage: Warum sollten wir das Kommen der Wiedergeburt aufschieben oder verzögern? Mrs. Eddy schreibt: „Die Zeit für das Wiedererscheinen des göttlichen Heilens erstreckt sich auf alle Zeiten; und wer immer sein irdisches All auf den Alter der göttlichen Wissenschaft niederlegt, trinkt heute von dem Kelch Christi und wird mit dem Geist und der Kraft des christlichen Heilens angetan.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 55.

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