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Keine Fremdlinge mehr

Aus der Mai 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Sind Sie ein Fremdling und Ausländer in einem anderen Land mit unterschiedlichem Klima, anderer Kultur, anderen sozialen Normen und anderen Wertvorstellungen? Oder sind Sie eben erst umgezogen, oder haben Sie sich an einer großen Hochschule oder Universität immatrikuliert? Wo immer wir auch sein mögen, ist es wichtig zu wissen, daß wir unsere physische Umwelt in unserem Denken tragen; und unsere Vorstellungen von ihr bestimmen zu einem großen Teil, was wir in dieser Umwelt erleben. Wie wichtig ist es daher, nur solche Gedanken über unsere neue Heimat oder Umgebung als wirklich und wahr zu akzeptieren, die eine friedliche und harmonische Eingliederung gewährleisten.

Viele von uns sind zuweilen aus den verschiedensten Gründen weit entfernt von dem uns vertrauten Heim und in fremden Ländern. Beim Antritt der Reise sind wir sehr oft voller Erwartungen, daß wir große und bereichernde Dinge erleben, unseren Horizont erweitern, neue Freundschaften schließen, historische Stätten sehen oder ein neues Heim finden werden.

Wie ist es aber, wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie wir es erwartet haben — wenn wir feststellen, daß wir uns an strikte Einwanderungsbestimmungen halten oder uns unerfreulichen sozialen oder politischen Verhältnissen oder Umständen anpassen müssen; oder wenn wir uns in einer Gegend mit extremem Klima niederlassen müssen? Was tun wir dann? Sind wir enttäuscht und bereuen unseren Entschluß oder manchmal sogar verbittert und voller Groll?

Wir brauchen keines dieser Gefühle zu hegen, denn Gott ist immer hier, um verherrlicht zu werden. Und wenn wir unser Denken und unseren Ausblick über den Bereich der Materie zu der glorreichen Erkenntnis erheben, daß Sein Reich hier und jetzt gegenwärtig ist, sehen wir überall unverkennbare Zeichen Seiner Gegenwart.

Es war bezeichnend für Christus Jesus, daß er Heilung brachte, wohin er auch ging — den Kranken, den Trauernden, den Hungrigen, ja selbst den Toten. Er forderte die materielle Welt mit den folgenden Worten heraus: „Dieweil ich bin in der Welt, bin ich das Licht der Welt.“ Joh. 9:5; Als ob er sagen wollte, daß der Christus von der Materie und all den Begrenzungen, der Dunkelheit und dem Chaos, die sie mit sich bringt, keine Kenntnis hat. Unser Meister sagte: „Ihr seid das Licht der Welt“ und: „So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matth. 5:14, 16;

Wenn dieses Verständnis und Verlangen uns begleitet, wohin wir auch gehen, erleichtern wir unsere Bürde als Fremdling und Ausländer und bringen unseren Mitmenschen Freude und Heilung. Wenn uns unser neues Land und unsere neue Umgebung feindselig oder kalt, unfreundlich oder freundlos erscheint, können wir wissen, daß dies ein Aufruf ist, die materielle Grundlage des Lebens zu verneinen und die Herrschaft des Geistes anzuerkennen, wo „die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen“ Ps. 24:1;. Dies gibt uns die freudige Gewißheit, daß nichts Böses zu uns oder einem anderen kommen kann. Es hilft uns, jede Gelegenheit zu ergreifen, Gott als unser einziges Gemüt und Leben zu verherrlichen. Die Christliche Wissenschaft befähigt uns, nur Gutes zu sehen und zu erleben, wo Böses zu sein scheint — zu beweisen, daß Gott uns „einen Tisch im Angesicht [unserer] Feinde“ 23:5;, des tierischen Magnetismus und Mesmerismus, bereitet.

Von diesem Berg der Offenbarung und des geistigen Sinnes können wir Licht in unsere Reisen, unser Gastland oder unsere neue Umgebung bringen. Wenn wir unsere Gedanken über die politische Struktur, die sozialen Normen und Sitten, mit denen wir täglich in Berührung kommen, vergeistigen, wird unsere materielle Umgebung auf den Einfluß des Christus reagieren.

Soziologen behaupten, daß wir, wenn wir von einem Kulturkreis in einen anderen umsiedeln, oft einen sogenannten kulturellen Schock erleben, der unangenehme Folgen für uns haben kann. Aber dies ist nur eine sterbliche Theorie, die den wahren, von Gott erschaffenen Menschen — das wahre Du und Ich — nicht berührt. Die absolute, wissenschaftliche Tatsache bleibt bestehen, daß der Mensch niemals materiell noch in irgendeiner Form begrenzt war und ist. Mrs. Eddy sagt folgendes über den wahren Menschen: „Indem wir mit unserer Definition des Menschen fortfahren, wollen wir eingedenk sein, daß der harmonische und unsterbliche Mensch immerdar bestanden hat und immer jenseits und über der sterblichen Illusion steht, daß irgendwelches Leben, irgendwelche Substanz und Intelligenz in der Materie vorhanden seien.“ Und sie fährt fort: „Diese Darlegung beruht auf Tatsache, nicht auf Dichtung. Die Wissenschaft des Seins enthüllt, daß der Mensch vollkommen ist, wie der Vater vollkommen ist, weil die Seele oder das Gemüt des geistigen Menschen Gott ist, das göttliche Prinzip allen Seins, und weil dieser wirkliche Mensch von Seele anstatt vom Sinn, von dem Gesetz des Geistes und nicht von den sogenannten Gesetzen der Materie regiert wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 302;

Dieses unwiderlegbare Gesetz des Geistes — des ewigen Lebens und der ewigen Liebe — hat allein Einfluß auf den Menschen und seine Umwelt. Wenn wir dies verstehen, können wir beweisen, daß es die einzige aktivierende und stärkende Kraft in jedem Gemeinwesen und Kulturkreis ist. Dieses Wissen bewahrt uns vor schlechten Erfahrungen und Willenskonflikten. Es gibt nur ein Gemüt, das alles regiert.

Die Freude, der Frieden und die Sicherheit, die wir haben, wenn wir die Vaterschaft des ewigen Lebens und die daraus folgende Brüderschaft der Menschen anerkennen, hängen von unserer Bereitwilligkeit ab, uns immer nur durch den geistigen Sinn leiten zu lassen. Und sooft wir nur die Herrschaft des einen Gemüts anerkennen, haben wir guten Grund, uns eines wahren Gefühls der Sicherheit und Zugehörigkeit zu erfreuen. Wenn wir die wahre Natur unseres Seins erkennen — daß wir geistige Ideen sind —, werden wir Gutes geben und empfangen, wo immer wir auch sind, daheim oder in der Fremde. Dies befähigt uns, anderen das den Ephesern verheißene universale Bürgerrecht nahezubringen und als wahr zu beweisen: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“ Eph. 2:19;

Ich lebe gegenwärtig in einem Land, dessen Klima, Kultur und Gewohnheiten sehr verschieden sind von denen meines Heimatlandes. Dies bedeutet, daß ich all den Schwierigkeiten ausgesetzt gewesen bin, auf die man in einem fremden Land stoßen kann. Mein Verständnis und meine Anwendung der Christlichen Wissenschaft sind mir jedoch eine enorme Hilfe gewesen, wenn es darum ging, mit allen Problemen fertig zu werden, nicht zuletzt dem der Einsamkeit. Die folgenden Worte Mrs. Eddys aus Wissenschaft und Gesundheit haben mir geholfen, dieses Problem zu überwinden: „Wäre das Dasein ohne persönliche Freunde ein leeres Blatt für dich? Dann wird die Zeit kommen, wo du einsam sein und des Mitgefühls entbehren wirst; aber diese scheinbare Leere ist bereits von der göttlichen Liebe erfüllt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266.

Moralische und soziale Mißstände mögen in einem bestimmten Land oder Gemeinwesen so um sich greifen, daß uns Gesundheit, Frieden und Freude durch das, was die materiellen Sinne uns einflüstern, geraubt werden können, wenn wir nicht wachsam sind. Oder wir mögen unbewußt auf das kollektive falsche Denken in einer neuen Umgebung reagieren. Dies kann die verschiedensten unerfreulichen Ereignisse zur Folge haben wie das Verlieren von Gegenständen. Aber unsere geistige Sicht und unseren wahren Begriff von Identität können wir nicht verlieren.

Wenn wir unsere Rechte als Söhne und Töchter der göttlichen Liebe geltend machen, werden wir nirgendwo mehr „Fremdlinge“ sein, und unsere Reisen und Erlebnisse werden dadurch bereichert werden, daß wir uns der Vielfalt gottverliehener Eigenschaften bewußt werden, die überall zum Ausdruck kommen. Dies wird uns besser befähigen, nach geistigen Eigenschaften Ausschau zu halten, die auf die Einheit und Herrschaft des einen Gemüts hinweisen. Das ungehinderte Wirken des Christus sorgt dafür, daß wir von den mentalen Eigenschaften angezogen werden, die eine normale und harmonische Eingliederung in das neue Gemeinwesen herbeiführen. Wenn uns die guten Eigenschaften, die in jedem Volk erkennbar sind, nicht mehr fremd sind, werden wir gute Bürger sein, wo immer wir uns auch befinden mögen.

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