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Wähle das Leben!

Aus der Mai 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Diese Aufforderung ist heute so aktuell wie zu der Zeit, als sie erging: „Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt. So wähle denn das Leben, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhangest. Denn davon hängt dein Leben und die Dauer deiner Tage ab.“ 5. Mose 30:19, 20 [n. der engl. Bibel];

Wir haben tatsächlich die Wahl. Wir brauchen diese biblische Verheißung nicht zu bezweifeln, nur weil wir von ihr bisher nichts wußten oder sie zwar kannten aber bis heute nicht beachteten. Diese Verheißung ist für jeden einzelnen von uns außerordentlich wichtig. Wir wollen sie hier einmal sorgfältig, hoffnungsfreudig, zuversichtlich und erwartungsvoll — ja sogar siegesbewußt — in Augenschein nehmen.

Die meisten von uns verstehen, daß wir tatsächlich zwischen dem Guten und Bösen wählen können. Durch das, was wir denken, sagen und tun, bekunden wir entweder Gutes oder Böses, je nachdem, wofür wir uns entschieden haben. In dem Verhältnis, wie wir Gutes oder Böses zum Ausdruck bringen oder dafür Zeugnis ablegen, ist unser Leben entweder glücklich oder unglücklich, fruchtbar oder unfruchtbar.

Aber, zwischen Leben und Tod zu wählen! Haben wir tatsächlich solch eine Wahl? Die sterbliche Annahme möchte uns sagen: „Nein, natürlich nicht! Vom Augenblick deiner Geburt an geht es mit dem Leben abwärts.“ Die Bibel weist jedoch darauf hin, daß Leben ein Name für Gott ist, ja, daß Gott tatsächlich das Leben ist. Weil Gott unendlich ist, muß daher auch das Leben unendlich sein. Und weil das Leben unendlich ist, kann es nichts außerhalb Gottes, des unendlichen Lebens — oder neben Ihm oder zusätzlich zu Ihm —, geben. Es gibt nichts, was Gott entgegengesetzt oder gleichgestellt wäre.

Die Christliche Wissenschaft enthüllt diese geistige Tatsache und erläutert sie in logischer Weise. Da Gott das einzige Leben ist, muß Gott das Leben des Menschen sein, und Er ist es auch, ohne ein Gegenteil oder Seinesgleichen. Unsere Verkörperung dieses Lebens ist völlig geistig und kann weder bedroht noch beeinträchtigt werden.

Die Welt glaubt, daß der Tod gewiß und unvermeidlich sei. Todesgedanken bestürmen die Menschheit. Wir lassen uns leicht von dieser Flutwelle hypnotisieren und sind versucht, den Tod als eine Tatsache zu akzeptieren und unser Denken und Leben davon beherrschen zu lassen. Die Menschen scheinen ganz allgemein davon besessen zu sein, sich mit dem Tod zu beschäftigen. Das braucht aber nicht so zu sein. Jeder, der diese pessimistische und unchristliche Anschauung von der Unvermeidbarkeit des Todes achtlos akzeptiert hat, kann solch eine unwürdige Kapitulation null und nichtig machen. Es ist höchste Zeit, daß sich die Menschheit in offener Rebellion gegen die unreifen, von Unwissen zeugenden und gottlosen Daseinsanschauungen erhebt.

Um das, was Tod genannt wird, zu besiegen, um die Ansprüche der Materie zu widerlegen, müssen wir uns in dem Verständnis der Allheit des Geistes, in der bereitwilligen Anerkennung der Unendlichkeit und Ewigkeit des Lebens, das kein Gegenteil und keinen Widersacher kennt, erheben. Wenn wir der herabziehenden materiellen Tendenz nachgeben und denken oder sagen, daß wir selbst oder andere „älter werden“, „nicht mehr der Mensch sind, der wir einst waren“, „nicht mehr so gut hören können“ oder „unser Alter spüren“, sabotieren wir unseren eigenen geistigen Fortschritt. Wir begehen mentalen Selbstmord! Und mit Hilfe der Christus-Wissenschaft können wir solchen unnötigen mentalen Angriffen gegen uns standhalten und sie abwehren.

Das Verständnis, daß der Tod eine trügerische Vorspiegelung ist — nichts als eine irrige Vorstellung —, verwirft ein für allemal die falsche Annahme, der Tod könne als eine Wesenheit oder Macht bestehen, die man fürchten müsse. Durch seinen Anspruch auf Macht möchte der Tod dem Allmächtigen Trotz bieten. Die Behauptung des Todes, er sei mächtiger als Gott, der Alles-in-allem, deutet auf die abgrundtiefe Unwissenheit hin, die sowohl den Anspruch selbst wie auch die allgemeine Billigung, die er erfährt, begleitet.

Gott, Geist, hat weder die Materie noch die Sterblichkeit geschaffen, und Gott ist der einzige Schöpfer. Daher ist die Sterblichkeit niemals geschaffen worden. Mit anderen Worten, der erste Sterbliche muß erst noch in Erscheinung treten! Was mit dem sogenannten Tod verschwindet, ist nur die falsche Annahme, daß es die Sterblichkeit überhaupt jemals gegeben habe. Mrs. Eddy macht die aufrüttelnde Feststellung: „Ein jeder materieller Augenschein vom Tod ist falsch, denn er widerspricht den geistigen Tatsachen des Seins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 584;

Wenn „der letzte Feind, der vernichtet wird“ 1. Kor. 15:26;, falsch ist, dann sind ganz gewiß alle geringeren Feinde — wie Krankheit und Leiden — ebenso falsch und werden gleichfalls zerstört werden. Die geistig erleuchtete Betrachtung dieser einschneidenden und erlösenden Offenbarung, daß der Tod eine große Lüge ist, erleichtert es uns, kleinere Lügen zu widerlegen, denn alle Lügen — ob man sie nun für groß oder klein hält — stehen in anmaßendem Widerspruch zu „den geistigen Tatsachen des Seins“.

Es gibt keinen Ersatz für Gott, kein Double für das Leben. Gott, das Leben, teilt Seine Allmacht mit keiner anderen Macht, feindlich oder nicht. Gottes Allheit schließt tatsächlich alles Gegensätzliche aus. Was Tod genannt wird, ist daher nur die mutmaßliche Abwesenheit Gottes, des Lebens, die mutmaßliche Abwesenheit dessen, was wir als die stete Gegenwart verstehen. Kann die stete Gegenwart jemals abwesend sein? Kann die Allgegenwart nur teilweise, nur hin und wieder gegenwärtig sein?

Leben, Gott, kann von dem, was Tod genannt wird, nicht berührt werden; noch kann das, was Tod genannt wird, den Ausdruck des Lebens, den Menschen, berühren, denn der Mensch ist Gottes vollkommene, geistige und ewige Widerspiegelung. Der unbezwingliche, geistige Zustand des Menschen bleibt unverändert, trotz der Suggestion des Irrtums, der Mensch sei physisch verletzbar. Folglich ist der Mensch immer gottähnlich, geistig; er hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was man einen Sterblichen nennt, der gesund oder krank, reich oder arm, glücklich oder traurig, alt oder jung, lebendig oder tot ist.

Die Menschen brechen das erste Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ 2. Mose 20:3;, wenn sie den Tod in Ehren halten, wenn sie vor ihm in die Knie gehen, ihn fürchten, ihn anbeten, sich auf ihn vorbereiten und ihn erwarten oder sogar um ihn bitten. Bedeutet dies, daß wir z. B. die praktischen menschlichen Schritte außer acht lassen sollten, die notwendig sind, um die reibungslose Übertragung unseres materiellen Besitzes sicherzustellen? Ganz und gar nicht. Wir unternehmen jedoch diese Schritte nicht in furchtsamer Erwägung des Todes, sondern mit Rücksicht auf andere und in freudiger Betrachtung des Lebens, damit wir das Leben, das unser ist, um so freier leben können und von weltlichen Gedanken über weltliche Dinge weniger bedrängt werden. Unser eigener wirklicher Besitz und der wirkliche Besitz unserer Familie ist immer geistig, unvergänglich, völlig befriedigend.

Gottes Mensch ist immer der aktive Ausdruck seines Schöpfers, gesund, frei, vollständig; mit all seinen ihm von Gott verliehenen und von Gott aufrechterhaltenen Fähigkeiten und Funktionen bringt er die Allheit Gottes vollkommen zum Ausdruck. Das göttliche Prinzip und sein immer wirksames geistiges Gesetz ist des Menschen Ursprung und ständiger Born.

Ehe wir dem Glauben an die Wirklichkeit des Todes entgegentreten und ihn völlig überwinden können, muß eine geistige Wiedergeburt stattfinden. Wiedergeburt bedeutet u. a. Wiederherstellung unserer ursprünglichen Kraft oder unseres ursprünglichen Status. Der Christlichen Wissenschaft gemäß ist der ursprüngliche Status des Menschen — seine Existenz als das geistige Ebenbild Gottes, des Geistes — auch der eine und einzige, unwandelbare Status des Menschen. Die geistige Wiedergeburt oder geistige Wiederherstellung ist daher einfach die gegenwärtige Erkenntnis des vollkommenen geistigen Status des Menschen — seiner ursprünglichen Identität als Gottes Ebenbild.

Der Meister der Christen sagte: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Joh. 17:3; Der Nachdruck der glorreichen Mission Christi Jesus lag auf der ewigen Gegenwart Gottes, des Lebens. Durch seine Auferstehung demonstrierte er die ununterbrochene — ja, die ununterbrechbare — Natur des Lebens. In den Jahren, die Jesu Lebenszeit auf Erden folgten, übten seine Jünger, wie die Apostelgeschichte berichtet, erfolgreich das christliche Heilen aus, und sie erweckten die Toten, was darauf hinweist, daß das Heilen von Krankheit oder der Folgen eines Unfalls durch Gebet eine anerkannte religiöse Gepflogenheit war.

Was Mary Baker Eddy zum Wohle der ganzen Menschheit auf sich nahm, wird vielleicht niemals völlig bekannt werden. Der Haß der Welt gegen die Wahrheit, die tiefsitzenden Vorurteile, die Unwissenheit und das Verlangen nach weltlicher Macht — all das wurde von dieser einsamen Kämpferin herausgefordert, als sie darum rang, diese Wissenschaft der Liebe zu demonstrieren. Wir haben es Mary Baker Eddy und der Religion, die sie gründete, zu verdanken, daß sich die eindrucksvollen und ermutigenden Verheißungen der Bibel in den vergangenen Jahrzehnten wieder als die zeitlosen, beweisbaren Aussagen, die sie sind, erwiesen haben. Die Herrschaft gehört nicht mehr der Furcht. Wir können in der Tat das Leben wählen.

Die falsche Annahme, daß es eine von Gott getrennte Macht oder Gegenwart gebe, wird in der Christlichen Wissenschaft als tierischer Magnetismus bezeichnet. Der tierische Magnetismus möchte uns zu dem Glauben verleiten, daß der Mensch ein Sterblicher sei, der in einem materiellen Körper lebe und materiellen Bedingungen unterworfen sei. Aber der Mensch, den Gott erschaffen hat, ist nicht und war niemals ein Gefangener des Fleisches, der Knochen, der Haut. Er wurde niemals in die Materie hineingeboren, lebt jetzt nicht in ihr und kann daher niemals etwas verlassen (oder aus etwas heraussterben), worin er niemals gewesen ist. Mrs. Eddy sagt es kurz und bündig: „Die Materie hat kein Leben zu verlieren, und Geist stirbt niemals.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 275;

Das eine Leben — Gott — zum Ausgangspunkt unserer Gedanken zu machen heißt, nicht nur von der Bedrohung durch den Tod, sondern auch von der Furcht vor dem Tod frei zu werden. Ist erst einmal die Bedrohung beseitigt, verschwindet auch die Furcht vor dem Tod und seinen Folgen.

Als wir unseren jüngeren Sohn durch einen Unfall verloren, wurde es für meine Frau und mich sehr wichtig, etwas von den „geistigen Tatsachen des Seins“ zu verstehen. Diese schwere Prüfung, die zunächst ein verheerender Schlag für uns war, konnte uns keineswegs von der Christlichen Wissenschaft abbringen, sondern sie verband uns buchstäblich mit dieser Wissenschaft und zwang uns, durch unser Studium tiefer in sie einzudringen, damit wir die immer erhaltenden ewigen Wahrheiten über Gott und den Menschen voll und ganz erfassen konnten.

Wir waren davon überzeugt, daß unser Sohn zu der Erkenntnis erwacht war, daß weder dem Leben noch seiner eigenen ununterbrochen vollkommenen, geistigen Identität etwas zugestoßen war. Wir mußten verstehen, daß alle Menschen jetzt und immerdar die vollständigen geistigen Vertreter Gottes, des Lebens, sind und daher niemals menschlichem Kommen und Gehen unterworfen.

Wir verließen uns rückhaltlos auf Seele und ihre Mittel, tilgten Schritt für Schritt die falschen Bilder von Unfall und Verlust aus der Erinnerung und behielten im Bewußtsein, was allein ewiglich wahr ist — das Leben, lieblich und ununterbrochen, und das Ebenbild des Lebens, für immer gottähnlich, vollkommen, todlos. Unermeßliche Kraft gab uns Mrs. Eddys bereits zitierte Feststellung: „Ein jeder materieller Augenschein vom Tod ist falsch, denn er widerspricht den geistigen Tatsachen des Seins.“

Wir erkannten, daß mit dem, was Tod genannt wird, ein Stadium des Selbst-Bewußtseins des sterblichen Gemüts zu Ende geht. Und das ist alles, was aufhört. Als wir uns vergegenwärtigten, daß der Irrtum den Menschen — Gottes vollkommenes geistiges Ebenbild — nicht in die Täuschungen des sterblichen Gemüts zu verwickeln vermochte, konnten wir unseren Sohn als geistige Widerspiegelung erkennen, die von dem, was geschehen zu sein schien, immerdar unberührt blieb. Wir fühlen uns unserem Sohn weiterhin sehr nahe und frohlocken in einem tieferen Verständnis von der Todlosigkeit Gottes, des Lebens — und Seines wahren Ebenbildes.

Das Leben hat kein Ende und der Tod keinen Anfang. Das Leben hört niemals auf — daher kann der Tod niemals anfangen. Das Leben scheidet niemals dahin — daher kann der Tod niemals kommen. Das Leben verschwindet niemals — daher kann der Tod niemals eintreten. Leben, Gott, kann niemals weniger als Alles sein — daher kann der Tod niemals mehr als nichts sein. Jesus prophezeite: „Wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben.“ Joh. 11:26; Und Mrs. Eddy bemerkt zu dieser Prophezeiung: „Obwohl zwischen der ursprünglichen Äußerung jener Worte und diesem Wiedererscheinen der Wahrheit Jahrhunderte vergingen und obwohl die Zeitspanne noch größer sein mag, ehe jener Ausspruch bewiesen werden kann durch Leben, das keinen Tod kennt, so ist der Ausspruch dennoch wahr und verbleibt als eine klare und tiefgründige Schlußfolgerung aus der Christlichen Wissenschaft.“ Nein und Ja, S. 13.

Weder Alter noch Tod sollten jemals als wirklich akzeptiert werden. Sie sind falsche Annahmen, die wir nur auf eigene Gefahr hegen. Und wir brauchen nicht an ihnen festzuhalten, weil wir eine Wahl haben, eine gottgegebene Wahl.

„So wähle denn das Leben!“

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