Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Titelartikel

Der Christus und der Süchtige

Aus der März 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Frage ist nicht, ob der Süchtige geheilt werden kann. Er kann ganz sicher geheilt werden. Die Frage ist oft, wie sehr wir den Christus lieben. Kein einziger Süchtiger befindet sich außerhalb der Reichweite der Gnade Gottes, der erlösenden Kraft Christi, der Wahrheit.

Jede Sucht beruht auf der Prämisse, daß der Materialismus eine unwiderstehliche Kraft ausübe. Tatsache jedoch ist, daß keine Form des Materialismus jemals wirklich die Fähigkeit besaß, einen einzelnen Menschen zu überwältigen. Die Materie ist machtlos. Das sterbliche Gemüt, der Glaube an ein von Gott getrenntes Gemüt, ist der Schuldige. Es nährt den Materialismus und gibt ihm die einzige Anziehungskraft, die er zu haben scheint. Der Christus ist die einzige Macht. Er hungert die materielle Annahme aus, indem er den Menschen zu der unwiderstehlichen Vollkommenheit des Geistes hinzieht.

Wir können anderen durch unsere eigene Reaktion auf den Christus helfen. Wir können seine Herrschaft anerkennen. Wenn wir dies tun, können wir den Süchtigen heilen. Jesus heilte Sünde ebenso erfolgreich wie Krankheit. Er wußte, daß der Christus — die Botschaft der Liebe an das menschliche Bewußtsein —, und nicht die Materialität in einer ihrer Formen unwiderstehlich ist. Die Wirklichkeit besteht nicht aus Gutem und Bösem, die beide um unsere Anerkennung werben. Die Materie und alle ihre Ansprüche müssen sich dem Geist und seinen unendlichen Forderungen der Vollkommenheit, denen kein Widerspruch entgegengesetzt wird, unterordnen. Mrs. Eddy schreibt: „Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102;

Gott ist unser wirklicher Vater und unsere wirkliche Mutter. Der Mensch ist der geistige Sprößling dieses ewigen Eltern-Gemüts. Es gibt kein Element Gottes, der Seele oder des Geistes, von dem der Mensch schlechte Veranlagungen erben könnte. Er ist der Empfänger der Güte und Reinheit, die von Gott kommen.

Die Menschen in unserem Zeitalter mögen scheinbar neuen Süchten verfallen sein — einer neuen Droge, einem neuen Glücksspiel, einer neuen und „unwiderstehlichen“ Form der Anziehung —, im Grunde aber haben sich diese nicht geändert. Wenn auch Paulus niemals etwas von „angel dust“ (der Droge PCP) gehört hatte oder von der narkotischen Wirkung, die manche Menschen im Fernsehen zu erleben glauben, konnte er mit heilender Genauigkeit schreiben: „Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betroffen. Aber Gott ist getreu, der ... einen Weg des Entrinnens bereitet.“ 1. Kor. 10:13 [n. der engl. King-James-Ausgabe];

Die Christliche Wissenschaft offenbart die geistigen Wahrheiten, die uns befähigen, zu entrinnen. Dieser Christus, die Wahrheit, kommt zu dem einzelnen und bringt ihm Befreiung, selbst von der stärksten Sucht. Mrs. Eddy hat ganz entschieden die Wirksamkeit ihrer Lehren unter Beweis gestellt. Beispielsweise heilte sie innerhalb von drei Tagen einen Menschen, der zwanzig Jahre lang drogensüchtig gewesen war (s. Vermischte Schriften, S. 242). Noch bedeutender ist jedoch die Tatsache, daß ihre Lehren von der unwiderstehlichen Kraft des Christus auch von anderen wirkungsvoll angewandt werden können. Über einen ehemaligen Apotheker, der einer ihrer Schüler war, schreibt Mrs. Eddy, daß er, „bevor er den Klassenunterricht verließ, eine Patientin annahm, die dem Genuß von Opium völlig verfallen war — wenn sie es vierundzwanzig Stunden nicht nahm, fiel sie in Delirium —, und daß er sie in achtundvierzig Stunden vollständig von dieser Sucht ohne üble Nachwirkung, aber mit entschiedener Besserung ihres Gesundheitszustandes, heilte“ Verm., S. 242..

Jeder einzelne, der den Wunsch hegt, das menschliche Denken insgesamt auf bedeutsame Weise zu heilen, kann dies tun, wenn er die Lehren Mrs. Eddys anwendet, die zeigen, daß der Christus immer gegenwärtig ist. Die Christliche Wissenschaft geht in dem Kampf gegen die Sucht strategisch völlig anders vor. Die Wissenschaft des Christus packt das Problem an der Wurzel. Anstatt zu versuchen, den Betreffenden vor dem zu retten, was er zu lieben glaubt oder dessen Sklave er ist, erlöst ihn der Christus von der eigentlichen Annahme. Anstatt mit den Symptomen zu ringen, löst der Christus die Ursache auf nämlich den Glauben, man finde in der Materie Befriedigung. Der Süchtige bedarf einer radikalen Veränderung seines Bewußtseins. Auf Überredungskunst beruhende menschliche Bemühungen oder als Ersatzmittel dienende Drogen mögen vorübergehend das Denken von seiner falschen Abhängigkeit ablenken. Doch allein der Christus bringt wirklich Erneuerung. Er wandelt buchstäblich das Denken um. Er hebt den Süchtigen aus der zeitlichen, unwissenden Annahme heraus, daß die Materialität unwiderstehlich sei.

Das Gebet, das den Christus, die wahre Idee Gottes, akzeptiert, bringt uns geistige Zufriedenheit. In gewisser Weise befreit es das menschliche Denken von seinen falschen Vorstellungen. Manche Menschen suchen nach einem Weg aus ihrem Käfig, andere nicht.

Ein junger Mann fing früh an zu trinken. Als er seinen Militärdienst in Vietnam beendet hatte, war er ein Alkoholiker. Eine Kette von Ereignissen, die eine zerrüttete Ehe und Gesetzesübertretungen einschlossen, endete in einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren. Daraufhin erklärte er sich bereit, sich regelmäßig im Sinne der Christlichen Wissenschaft behandeln zu lassen. Der Gefängnispsychologe war über die Fortschritte des jungen Mannes erstaunt. Nach zehn Monaten war die Gnadenbehörde zu der Überzeugung gelangt, daß der junge Mann sich wirklich gebessert hatte, und er wurde entlassen. Er hatte etwas von der Kraft des unwiderstehlichen Christus gelernt. Er fühlte sich von dem Christus — seinem wahren, ursprünglichen Selbst — angezogen anstatt von einer Lüge über ihn. Wichtiger als seine Entlassung aus dem Gefängnis war seine Freiheit von der Sucht. Heute führt er ein normales, produktives Leben.

Die Annahme, daß es keine echte, dauernde und vollständige Heilung für einen Süchtigen gebe, wird durch die Kraft des Christus als falsch bewiesen. Diese heilende Gegenwart bringt im Bewußtsein die ursprüngliche Tatsache ans Licht, daß der Mensch niemals von Gott getrennt gewesen ist — sich niemals vom Geist entfernt hat. Die geistige Entdeckung dieser ewigen Wahrheit sprengt die Fesseln der Annahme und macht den Süchtigen frei.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1979

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.