In Europa wurden „harte“ Drogen erst in jüngsten Jahren zu einem ernsten Problem. Die Zahl der Heroinsüchtigen wird allein in Westdeutschland auf fünfundzwanzig- bis vierzigtausend geschätzt. Alles Heroin, das verbraucht wird, ist eingeschmuggelt.
Die Christliche Wissenschaft ist ein geistiges, wissenschaftliches Gesetz, und wenn sie verstanden wird, kann sie wirkungsvoll auf alle menschlichen Situationen angewandt werden. Die göttliche Tatsache ist, daß nichts Destruktives verbreitet werden kann, und wenn dies verstanden wird, wirkt es sich auf die Lösung menschlicher Probleme aus. Es ist ein wirksames Mittel, dem Rauschgiftschmuggel, der in vielen Ländern Schaden anrichtet, entgegenzuwirken.
Wenn wir unser geistiges Auge offenhalten, können wir einen einmaligen Beitrag zur Verhinderung dieses schädlichen Handels leisten. Es ergeht an uns die Forderung, unsere geistige Wahrnehmung zu schärfen und konsequent dieser Wahrnehmung gemäß zu handeln. Wir können erkennen, daß der Mensch in Wirklichkeit die Idee des Geistes ist und in dem Lande — der allumfassenden Gegenwart — des Geistes lebt. In Gottes Gegenwart können keine destruktiven Stoffe, keine gesundheitsschädlichen, das Gemüt verwirrenden Drogen versandt werden. Drogen — oder die ihnen zugrundeliegenden schädlichen Annahmen — haben weder Ursprung, Einfuhrhafen noch Bestimmungsort im Reich des Geistes; sie haben keine Existenz in dem unendlichen Sein des göttlichen Gemüts. Geist ist der Mittelpunkt des Seins und dessen Umkreis. In sein Reich kann nichts Böses eindringen.
Durch die Linse der Christlichen Wissenschaft betrachtet, besteht im Reich der geistigen Wirklichkeit keine Nachfrage nach dem Bösen, noch gibt es dort eine Vertriebsorganisation dafür. Das Böse ist ungesetzlich und durch die unfehlbare göttliche Regierung mit totalem Erfolg für immer in Acht und Bann getan. In diesem Sinne sind Verordnungen, Gesetze oder deren Wirksamkeit niemals schwach; das allmächtige Prinzip ist im ganzen Universum der Gesetzgeber und Vollstrecker.
Der skrupellose Händler, der haltlose und betrogene Abnehmer sind beide Opfer eines völlig verkehrten Begriffs vom Menschen. Wir können dazu beitragen, daß das Schmuggelproblem abnimmt, indem wir uns klarmachen, daß Wahrheit Irrtum in jeder Form zerstört. Doch Irrtum kann niemals Wahrheit oder das, was von der Wahrheit stammt, zerstören. Der sterbliche Begriff vom Menschen schwächt Gesundheit, Urteilsvermögen und Integriät überall dort, wo er scheinbar eingelassen wird. Aber immer ist er im Grunde ohnmächtig. Der Mensch ist der volle Ausdruck Gottes und wird von Gott regiert; er kann nicht durch Habgier in Versuchung kommen. Der Mensch hat seinen Ursprung im Prinzip; er kann nicht durch Geld derart hypnotisiert werden, daß er die Integrität fallenläßt.
Der tierische Magnetismus schließt die Behauptung ein, daß das Gute schwach oder hilflos sei, daß Habgier und Skrupellosigkeit das Gute tatsächlich überwältigen könnten. Er möchte argumentieren, daß sein „gesunder Menschenverstand“ einfach unwiderstehlich sei. Wie in allem, hat der tierische Magnetismus auch hierin unrecht. Was können wir tun, um ihn aufzudecken und zu besiegen? Wir müssen unser eigenes gedankliches Territorium beobachten und alles, was dort Einlaß begehrt, sorgfältig überprüfen. Der tierische Magnetismus versucht, als Wahrheit getarnte, destruktive Täuschungen in unser Denken einzuschmuggeln. Sanft möchte er unterstellen, daß keine seiner Behauptungen falsch sei.
Wenn wir das Gesetz der Unendlichkeit des Guten gewissenhaft anwenden, nehmen wir der sterblichen Hinterlist die Maske ab. Und wenn wir eine geistige Haltung einnehmen, beweisen wir, daß Böses nicht verborgen sein kann. Die geistige Wahrheit entdeckt das Falsche und zerrt es aus seinem Versteck hervor. „Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werde, und nichts heimlich, was man nicht wissen werde“ Matth. 10:26;, sagt uns Christus Jesus. Außerdem kann die Gegenwart Gottes nicht verborgen sein. Das ist das Gesetz der Liebe. „Die Liebe entfaltet wunderbar Gutes und deckt das verborgene Böse auf“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 288;, erklärt Mary Baker Eddy ausdrücklich.
Die Entfaltung des Guten — das ist die einfache und geistige Art, wahres Geschäft zu beschreiben. Von diesem metaphysischen Gesichtspunkt aus betrachtet, ist Geschäft nicht korrumpierbar. Das Geschäft des Rauschgiftschmuggels ist überhaupt kein Geschäft. Es hat im Reich des Geistes nichts zu schaffen und ist dort nicht zu finden. Wenn wir an solchen Wahrheiten festhalten, können wir die Kette des Rauschgifthandels durchbrechen. Lassen Sie uns erkennen, daß das Licht der geistigen Wahrheit sogar dort eindringen kann, wo das sterbliche Denken am dunkelsten, am dichtesten und tief verborgen erscheint.
Unser Festhalten an spezifischen, relevanten Wahrheiten des Seins — und unser Leugnen spezifischer Irrtümer — kann zur Entdeckung und Zerschlagung jedes sogenannten Netzes des Anti-Guten beitragen. Obgleich die folgenden Worte aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift in einem ganz anderen Zusammenhang stehen, passen sie sehr gut zu dieser Untersuchung des Schmuggelproblems. In der Allegorie von einem Gerichtsverfahren läßt Mrs. Eddy den Verteidiger, die Christliche Wissenschaft, über die falsche Annahme sagen, daß sie „mit dem Irrtum in Teilhaberschaft steht und die Waren des Irrtums ohne die Untersuchung der Regierungsbeamten der Seele auf dem Markt einschmuggelt“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 438.. Hiermit wird schließlich aufgedeckt, was für die menschlichen Sinne vorzugehen scheint. Es beschreibt die hypothetische Tätigkeit des Bösen. Dies ist nicht die absolute Wahrheit über die Situation. Die Wissenschaft des Christus macht es überaus klar, daß keine Tätigkeit der falschen Annahme jemals wirklich erfolgreich sein kann, denn in der Allheit des göttlichen Guten hat die falsche Annahme weder Wirkungsweise noch Wirkungskreis.
Der Schmuggler, der Händler, der Süchtige, sie bedürfen der Heilung, die die Christliche Wissenschaft bietet. Dabei können wir eine Rolle spielen. Wir können die Wahrheit des Seins, die sich schließlich als über alle Annahmen der Habsucht und des Leidens erhaben erweisen wird, anerkennen und leben. Gottes Gesetze sind überall in Kraft und für alle Zeiten und im ganzen Universum wirksam; sie können nicht übertreten werden.
