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Eine Frage

Aus der Mai 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Wenn ein Christlicher Wissenschafter krank ist, beteuert er manchmal, daß er ganz bei Kräften und gesund sei — obwohl er das offensichtlich nicht ist. Warum tut er das?“ Diese Frage wird häufig gestellt. Es steckt keine Bosheit dahinter, nur Verwunderung. Das Rätsel kann für den Fragenden zufriedenstellend gelöst werden, wenn er bereit ist, diese Frage vom geistigen Sinn aus zu betrachten.

Der geistige Sinn oder die geistige Intelligenz ist der Schlüssel zur Ausübung christlich-wissenschaftlichen Heilens. Man muß bereit sein, über das materielle Bild, das sich den körperlichen Sinnen zeigt, hinauszublicken und die wirklichen Tatsachen des Seins anzuerkennen, wie sie von Gott, Geist, erschaffen wurden — Tatsachen, die im göttlichen Gesetz begründet sind. Ohne den geistigen Sinn und ohne die Bereitwilligkeit, ihm zu vertrauen, kann man die Christliche Wissenschaft nicht verstehen und ihren Schlußfolgerungen keinen Glauben schenken.

Das sollte aber nicht schwerfallen. Der Lehrer, der einem Kind über die Schulter blickt und sieht, daß es auf die Frage „Wer war der erste Mann auf dem Mond?“ die Antwort „Christoph Kolumbus“ geschrieben hat, weiß sofort, daß das nicht richtig ist. Ob nun die falsche Antwort mit Bleistift in ein Schulheft oder in drei Meter großen schwarzen Buchstaben an eine Wand geschrieben wurde, der Fehler wird den Lehrer nicht beeindrucken noch sein Vertrauen auf die Tatsachen erschüttern. Da er über die Behauptung, die seine Augen wahrnehmen, hinaussieht, kann er dem Nichtinformierten versichern, daß die richtige Antwort „Neil Armstrong“ lautet.

In der gleichen Weise sind wissenschaftliche, christliche Metaphysiker imstande, imstande, ihre Kenntnis der geistigen Wahrheit auf jede menschliche Situation anzuwenden und das Zeugnis der körperlichen Sinne zu verneinen. Durch das Studium der Bibel verstehen sie, daß Gott, göttlicher Geist, der Schöpfer des Weltalls einschließlich des Menschen ist. Sie wissen, daß Christus Jesus die tröstende Botschaft der unendlichen Güte und Liebe Gottes lehrte. Und sie haben durch die Christliche Wissenschaft gelernt, mit geistiger Logik von der Ursache auf die Wirkung zu schließen und dieser Schlußfolgerung zu vertrauen. Sie kommen immer mehr zu der Überzeugung, daß der Mensch und das Weltall, wie Gott sie erschaffen hat, völlig geistig sind, daß Er sie ewiglich versorgt und in vollkommener Harmonie als Ebenbild des göttlichen Schöpfers, Liebe, erhält.

Wenn daher Christliche Wissenschafter Anzeichen körperlicher Disharmonie — an ihrem eigenen Körper oder dem anderer — gegenüberstehen, lassen sie sich nicht davon beeindrucken, denn sie wissen, daß sie ebensowenig wahr sind wie der geschriebene oder gedruckte Fehler. Sie wissen, daß die folgenden Worte Mrs. Eddys in Wissenschaft und Gesundheit den Tatsachen entsprechen: „Gott ist der Schöpfer des Menschen, und da das göttliche Prinzip des Menschen vollkommen bleibt, bleibt die göttliche Idee oder Widerspiegelung, der Mensch, vollkommen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 470; Auf der folgenden Seite fährt Mrs. Eddy fort: „Man sollte die Tatsachen der göttlichen Wissenschaft zugeben — wenn auch die Augenscheinlichkeit dieser Tatsachen weder vom Bösen, von der Materie noch vom materiellen Sinn gestützt wird —, weil die Augenscheinlichkeit, daß Gott und der Mensch zugleich bestehen, völlig vom geistigen Sinn getragen wird.“

Hat ein Christlicher Wissenschafter bei der Anwendung seines Verständnisses solcher geistigen Wahrheiten angesichts des gegenteiligen körperlichen Augenscheins schon mehrfach Standfestigkeit bewiesen, so wird er nicht daran zweifeln, daß erneut eine Heilung erfolgt, wenn er Mißklang und Krankheit verneint und nur die geistige Vollkommenheit anerkennt.

Manchmal wird der falsche Augenschein körperlicher Disharmonie ziemlich schnell am Körper ausgelöscht und ein gesunder Zustand wiederhergestellt. Ein andermal mag sich der Kampf zwischen dem Augenschein der Sinne und den Tatsachen des geistigen Sinnes länger hinziehen. Aber wir werden feststellen, daß diese Behandlungsmethode durchaus wirksam ist. Wenn wir lernen, Gott, dem göttlichen Prinzip, zuversichtlicher zu vertrauen, werden wir bei der Anwendung Seines Gesetzes geübter werden und häufiger erleben, daß um uns her Heilungen stattfinden, die mit denen der ersten Christen vergleichbar sind.

Christlich-wissenschaftliches Heilen erfolgt durch die Anwendung derselben Methode, die Christus Jesus lehrte. Seine Jünger sahen, daß er Menschen heilte, die verkrüppelt, krank, blind und geisteskrank waren. Sie und andere frühe Christen folgten seinem Beispiel: Sie wiesen Krankheit mit geistiger Autorität zurück und forderten den augenscheinlichen Beweis der Gesundheit. Die Bibel zeigt, daß sie erfolgreiche, hervorragende Heiler waren — ja, daß sie selbst Tote wieder zum Leben erweckten.

So bewies z. B. der Apostel Paulus die Wirksamkeit der christlichen Methode, als Eutychus, nachdem er aus dem dritten Stockwerk gefallen war, für tot aufgehoben wurde. Paulus sagte zu den ungläubigen Augenzeugen ganz ruhig: „Machet kein Getümmel; denn seine Seele ist in ihm.“ Unbeeindruckt von dem körperlichen Augenschein des Todes beruhigte er die Umstehenden und predigte weiter. Später, so heißt es in der Bibel, brachten sie „den Knaben lebendig und wurden nicht wenig getröstet“ Apg. 20:10, 12..

Was auch immer der Augenschein der Sinne sein mag, wir können alle getröstet werden, wenn wir wissen, daß wir immer Gottes vollkommene Widerspiegelung sind. Wir sind niemals erschöpfte, erniedrigte, unharmonische Sterbliche; wir sind stets die harmonischen, zufriedenen, geistigen Ideen des göttlichen Gemüts. Wir bedürfen des geistigen Sinnes, um diese Tatsache zu begreifen — und geistiger Kraft, um an ihr festzuhalten. Aber die Mühe, beide zum Ausdruck zu bringen, lohnt sich. Ständig wird bewiesen, daß die göttliche Wahrheit heilt, wenn sie erkannt und verstanden wird und man an ihr festhält.

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