Unsere Gedanken sind es, die uns Gottes Gegenwart erkennen lassen. Es ist daher wichtig, daß wir unser Bewußtsein zu Gott erheben.
Wir müssen sterbliche, begrenzte Vorstellungen durch unbegrenzte, unsterbliche Ideen Gottes ersetzen; wir müssen Liebe, Güte, Barmherzigkeit zum Ausdruck bringen, wie Christus Jesus es uns gebot, und so in unserem Bewußtsein eine Läuterung und Umwandlung herbeiführen. Wenn unser Bewußtsein Gott widerspiegelt und wir uns demütig und bescheiden von Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit frei halten, werden wir Gottes Gegenwart spüren. Wir unterstellen uns dann dem Gesetz des unsterblichen Gemüts anstatt des irrenden, sogenannten sterblichen Gemüts. Wir erleben Harmonie und weisen die negativen Auswirkungen des falschen Denkens zurück.
Die Annahme, daß Gemüt in der Materie sei und daß das Böse so wirklich sei wie das Gute, wird uns ständig vor Augen gehalten. Diese Annahme ist unwirklich, eine Illusion, wie uns das Studium der Christlichen Wissenschaft offenbart. Diese Wissenschaft, die die Beziehung des Menschen zu Gott enthüllt, hilft uns, in unserem täglichen Leben den Christus, die wahre Idee Gottes, zu erkennen und zum Ausdruck zu bringen. Die fünf materiellen Sinne können uns nichts von Gottes Gegenwart übermitteln, noch können sie uns Gott näherbringen, denn Gott muß geistig erkannt werden.
Als Gottes Ebenbild spiegeln wir die Vollkommenheit und Harmonie Seines Wesens wider. Er hat uns so geschaffen, daß wir uns Seiner Allgegenwart bewußt sind. Unser Bewußtsein bekundet in Wirklichkeit die göttliche Liebe, die göttliche Wahrheit und das göttliche Leben und enthält keine sterblichen Gedanken. Dieses Verständnis befreit uns von Sünde, Krankheit und Sterblichkeit.
Wir sind mit Gott, unserem Schöpfer, ewiglich verbunden. Auf Gott Bezug nehmend, sang der Psalmist: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“ Ps. 139:5; Nichts kann uns von Gott trennen. Wir können immer an dieser Wahrheit festhalten und dadurch unser Denken zu Gott erheben. In Wissenschaft und Gesundheit beschreibt Mrs. Eddy Gott u. a. als „Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 587;.
Welche unendliche Macht und Güte kennzeichnen unseren Gott, in dessen vollkommenem, geistigem Universum wir als Seine Ideen leben und wirken; welch ein Segen erwartet uns, wenn wir dies wissen und uns Ihm ganz unterstellen! Die klare Erkenntnis, daß wir immer in der göttlichen Liebe weilen — immer in Seiner Gegenwart leben —, befreit uns von den Auswirkungen des Irrtums oder sterblichen Gemüts. Hier und jetzt können wir durch Gottes Kraft Sünde und Krankheit überwinden, indem wir uns und unsere Mitmenschen als Ausdruck von Gottes Güte und Vollkommenheit sehen. Wenn wir im Sinne der Christlichen Wissenschaft denken, werden wir unsere Einheit mit der Quelle aller Harmonie mehr und mehr unter Beweis stellen.
Unser Verständnis von der allumfassenden Liebe Gottes, unseres himmlischen Vaters, schützt uns gegen ein Gefühl der Einsamkeit oder vor dem Verlust des inneren Friedens. Mrs. Eddy sagt uns: „Der Verlust irdischer Hoffnungen und Freuden erleuchtet manch einem Herzen den aufsteigenden Pfad. Die Schmerzen der Sinne belehren uns gar bald, daß Sinnenlust sterblich, Freude aber geistig ist.“ ebd., S. 265;
In der Allheit und Unendlichkeit Gottes, des Guten, hat das Böse keinen Raum. Wir müssen uns dieser Tatsache immer bewußt sein. Gott, Geist, schafft nur das, was geistig und vollkommen ist, denn Er drückt Seine eigene Natur und Wesenheit aus. Christus Jesus, der die heilende und erlösende Macht der Wahrheit in so wunderbarer Weise demonstrierte, zeigte uns Gott als unseren alliebenden Vater. Er sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ Luk. 12:32;
Unser Meister bestand darauf, daß seine Nachfolger das biblische Gebot erfüllten: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Matth. 19:19.
Neben der Liebe zu Gott ist Nächstenliebe erforderlich, um Sein Gesetz zu erfüllen und Ihm in unserem Denken näherzukommen. So ausgerüstet, erkennen wir, daß keine Disharmonie uns von Gott trennen kann. Gehorsam gegen das Gesetz der Liebe läßt uns die stete Gegenwart der Liebe spüren.
Wir müssen unser Denken mit Dankbarkeit und Demut erfüllen. Nur in Demut vor Gott können wir die Fülle Seiner Gnade und Güte entgegennehmen. Er allein kann uns von allem Übel erlösen, uns von aller Disharmonie heilen, denn Er ist Alles-in-allem und umgibt uns stets mit Seiner Liebe.
