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Gott ist unser aller Vater und Mutter

Aus der Mai 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie viele Elternteile hat ein Kind? Zwei? Das scheint jedenfalls der Fall zu sein. Ist es jedoch vom geistigen Standpunkt aus gesehen wahr? Nein. Gibt es noch eine andere Wirklichkeit außer der geistigen?

Der geistige, wirkliche Mensch — unser aller wahre Identität — hat seinen Ursprung in Gott. Gott ist der einzige Schöpfer, der alles geschaffen hat. Gott, unser Vater und unsere Mutter, ist der Schöpfer des gesamten Universums.

Welch ein Gegensatz zu dem herkömmlich akzeptierten materiellen Begriff von Elternschaft! Das Leben Christi Jesu bewies, daß der materielle Begriff falsch ist. Jesu jungfräuliche Geburt veranschaulichte unwiderlegbar die Vaterschaft Gottes. Er sagte: „Ihr sollt niemand euren Vater heißen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“ Matth. 23:9;

Gott ist unser aller Vater und Mutter. Das geistige Leben, das einzig wahre Leben, hat keinen Ursprung in der Materialität. Zeitloses Leben beginnt nicht in der Materie, wird nicht alt, ist niemals unreif. Es entsprang nicht dem Staub, wurde niemals aus einer Rippe geschaffen, noch stirbt es.

Gibt eine Mutter nur ungern einen materiellen Begriff von Mutterschaft für den geistigen Begriff von Schöpfung auf? Läßt ein Vater nur zögernd von dem stolzen Gedanken ab, er habe etwas geschaffen? Wenn man sich die geistige Auffassung von Elternschaft zu eigen macht, gibt man nichts auf, sondern gewinnt alles.

Weder der Mann noch die Frau ist ein Schöpfer — nicht einmal in Zusammenarbeit miteinander. Warum? Weil dann Männer und Frauen Götter wären. Gott wäre weniger als Gott, und das ist unmöglich. Gott ist Einer, der einzige Schöpfer. Es gibt keine materielle Schöpfung. Es gab niemals eine materielle Schöpfung, noch wird es sie je geben. Auch gibt es keine neue Schöpfung, die menschliche Wahrnehmung erfaßt nur nach und nach, was Gott bereits geschaffen hat. Jede Idee Gottes besteht ewiglich zugleich mit Ihm. Diese Wahrheit ist grundlegend für das Heilen in der Christlichen Wissenschaft.

Jedes Gefühl, etwas durch das Fleisch geschaffen zu haben, muß letzten Endes dem geistigen Verständnis weichen. Dies mag den materiellen Sinnen unfaßbar erscheinen. Doch auf diese Sinne können wir uns nicht verlassen; sie vermitteln nicht den korrekten, geistigen Begriff von Schöpfung.

Ein Verständnis von dem wahren Ursprung des Menschen ist unbedingt erforderlich, wenn Probleme, die einen materiellen Begriff von der Schöpfung begleiten, berichtigt werden sollen, wie z. B. Probleme, die mit Vererbung verbunden sind. Ein falscher, materieller Begriff vom Ursprung des Menschen ist die Wurzel der sterblichen Disharmonie. Eine korrekte Auffassung bringt die ursprüngliche Vollkommenheit des Menschen ans Licht.

Christus Jesus heilte Mißbildung und Krankheit durch sein Verständnis, daß Gott, Geist — nicht der Mensch —, der Schöpfer ist. Ehe Jesus den Mann heilte, der von Geburt an blind gewesen war, fragten ihn die Jünger, wodurch diese angeborene Blindheit verursacht worden sei. „Wer hat gesündigt“, fragten sie, „dieser oder seine Eltern ...?“ Jesus antwortete: „Es hat weder dieser gesündigt, noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.“ Joh. 9:2, 3;

Das Verständnis von Gott als Vater und Mutter erwies sich als unschätzbar bei der Heilung eines Mädchens, das mit Mißbildungen an Füßen und Beinen geboren worden war. Die Ärzte verordneten Gipsverbände für vier bis fünf Jahre und besondere Stützen und Schuhe, bis das Kind zwölf Jahre alt sein würde. Sie sagten, es bestehe keine Hoffnung, daß das Kind jemals normal gehen oder rennen könne. Keine Medikamente wurden von den Ärzten angewandt.

Der Vater des Kindes erzählte einem Bekannten, einem Christlichen Wissenschafter, von dem Zustand seines Töchterchens und von den Verordnungen und Prognosen der Ärzte. Der Wissenschafter wandte sich in seinem Denken sofort an Gott. Da er wußte, daß Gott der Schöpfer von allem ist und daß Er nichts Ihm Unähnliches erschafft, wies er das ganze trügerische Bild zurück. Er tröstete und ermutigte den Vater mit der geistigen Tatsache, daß bei Gott nichts unmöglich ist. Er versicherte ihm, daß er sich keine Sorgen um seine Tochter zu machen brauchte.

Der Vater bat den Bekannten, für das Kind zu beten, und dieser willigte ein. Der Christliche Wissenschafter beruhigte sein eigenes Denken. Er akzeptierte nicht einen einzigen Augenblick die Lüge, daß die Materie ein Schöpfer sei. Er erklärte, daß Gott, Geist, der Vater und die Mutter des Kindes war. Er bestand darauf, daß keine Furcht im Denken der Eltern diese Idee Gottes berühren konnte und daß Furcht ganz und gar unwirklich ist. Vollkommenes Vertrauen auf die göttliche Liebe zerstört Furcht. Er verstand, daß das Kind nur das von Gott stammende Gute bekunden konnte. Er wußte, daß seine eigenen Gedanken ihren Ursprung in dem vollkommenen Gemüt hatten; daß seine Gebete Gedanken von Gott waren; daß keine aggressive Suggestion von Mißbildung in sein Denken oder in das Denken der Eltern eindringen oder irgendwelche Macht in dem Denken der Ärzte haben konnte. Und er wußte, daß der Begriff von Mißbildung sich unmöglich dem Denken des Kindes anheften konnte. Er vergegenwärtigte sich, daß das eine Gemüt, Gott, das einzige Gemüt der Eltern und des Kindes war, daß es sein einziges Gemüt und das einzige Gemüt aller war. Er erkannte so klar, daß Gott alles regierte, daß weiteres Beten unnötig war.

Er gab dem Vater einige christlich-wissenschaftliche Literatur und bat ihn, sie zu lesen und tief darüber nachzudenken. Er legte ihm nahe, darauf zu vertrauen, daß Gott seine Tochter schon jetzt heilen würde.

Ungefähr einen Monat später wurde das Kind zu den Ärzten gebracht, damit die Gipsverbände gewechselt werden konnten. Als sie abgenommen wurden, waren die Füßchen und Beinchen zum Erstaunen aller anwesenden Ärzte vollkommen normal. Sie bestanden darauf, daß eine Reihe von Röntgenaufnahmen gemacht wurden, um die Struktur der Knochen zu sehen. Die Aufnahmen zeigten, daß die Knochen völlig in Ordnung waren.

Das Kind hatte keine weiteren Schwierigkeiten. Sie konnte laufen, als sie noch nicht sieben Monate alt war, und hat sich ganz normal entwickelt. Sie ist jetzt erwachsen und hat selbst Kinder. Sie treibt gern Sport, geht Ski laufen, schwimmen, wandern und zelten.

Ein richtiger Begriff von der Schöpfung ist äußerst wichtig für das Heilen in der Christlichen Wissenschaft. Mrs. Eddy hat in Wissenschaft und Gesundheit ein ganzes Kapitel über das Thema „Schöpfung“ geschrieben. Die göttliche Wahrheit befreit uns von der Knechtschaft des materiellen Denkens. Unsere Bemühungen, durch Gebet die Schöpfung in ihrer geistigen, ursprünglichen Vollkommenheit wahrzunehmen, werden mit Heilung belohnt.

Eltern mögen glauben, daß es die Kinder seien, die Hilfe brauchen, damit sie das Geistige besser verstehen. Doch Kinder können genauso die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft anwenden, um ihren Eltern zu helfen, vom Irrtum frei zu werden. Sie können verstehen, daß ihre Eltern, wie sie selbst, keine Schöpfer sind; sie sind die geliebten Kinder desselben göttlichen Vaters und derselben göttlichen Mutter, nämlich Gottes.

Die Erkenntnis, daß Gott allein Vater und Mutter ist, bringt ein größeres Gefühl der Abhängigkeit von Gott in die Familie. Es fördert unter den Familienmitgliedern eine tiefere gegenseitige Liebe und Wertschätzung. Und wenn in der Familie Gott als Schöpfer anerkannt wird, segnet dies die universale Familie der Menschen.

Christus Jesus (durch das, was im Neuen Testament berichtet wird) und Mrs. Eddy (durch ihre Schriften) stehen in dem Kampf um die Berichtigung des falschen Begriffs von Elternschaft und Schöpfung in vorderster Front. Mrs. Eddy schreibt: „Es mag sein, daß der sterbliche Lebenskampf noch wogt, und er muß andauern, bis die damit verbundenen Irrtümer durch die siegbringende Wissenschaft bezwungen sind; aber dieser Sieg wird kommen! Gott steht über allem. Er allein ist unser Ursprung, unser Ziel und unser Sein. Der wirkliche Mensch ist nicht aus Erde gemacht, noch wird er je durch das Fleisch erschaffen; denn sein Vater und seine Mutter sind der eine Geist, und seine Brüder sind allesamt Kinder des einen Elterngemüts, des ewigen Guten.“ Rückblick und Einblick, S. 22.

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