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Der Isaak in Ihrem Leben

Aus der November 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der biblischen Geschichte von Abraham und Isaak legt Abraham seinen eigenen Sohn als Menschenopfer auf einen Altar. Siehe 1. Mose 22:1–13; Abgesehen von der starken heidnischen Annahme zu Abrahams Zeiten, daß ein Gott als Beweis absoluter Treue ein Opfer liebgewordener Dinge verlangte, können wir aus diesem Bericht eine geistige Lehre ziehen? Bei dieser besonderen Mutprobe zeigt uns Abraham, daß menschliche Liebe zur Wahrnehmung des Göttlichen erhoben werden kann. Und ferner zeigt er uns, wie wir unseren höchsten menschlichen Begriff vom Guten gegen das Verständnis der vollkommenen Liebe, die Gott ist, eintauschen können.

Eine Zeitlang muß es Abrahams höchstes Verständnis vom Willen Gottes gewesen sein, sein Kind zu opfern. Aber selbstverständlich verlangt Gott von uns nicht, etwas wirklich Gutes zu opfern. Nur unsere materiellen Vorstellungen vom Guten müssen aufgegeben werden. Das sterbliche Gemüt möchte uns gern einreden, daß das, was wir lieben, begrenzt persönlich, zerstörbar, in der Materie eingekapselt sei. Aber wir müssen größeres Vertrauen auf Gott setzen als auf das, was das sterbliche Gemüt sagt, und diese Willigkeit führt zu Heilung.

Wie würden wir reagieren, wenn man uns aufforderte, „Isaak“ zu opfern — einen persönlichen Sinn vom Guten aufzugeben? Wären wir bereit, diesen persönlichen Sinn beiseite zu tun und uns von ganzem Herzen Gott zuzuwenden? Genau das tat Abraham. Er stellte Prinzip über alle menschlichen Überlegungen. Ganz gewiß brach in Abrahams Verlangen, gehorsam zu sein, der göttliche Begriff durch, daß es nur einen Gott gibt. Mrs. Eddy schreibt: „Wir sollten uns prüfen, um zu erfahren, was die Neigung und der Vorsatz unseres Herzens ist, denn nur auf diese Weise können wir verstehen lernen, was wir tatsächlich sind.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 8;

Kaum hatte Abraham das Messer gezogen, um Isaak zu opfern, kam eine Engelsbotschaft, die Abraham gebot, seinen Sohn nicht zu töten. Dann sah er einen Widder, der sich im Dickicht verfangen hatte; und er opferte ihn anstatt seinen Sohn auf dem Altar. Für jedes Problem in unserem Leben gibt es eine heilende Lösung — eine Idee von Gott, die den Tag rettet. Was uns aber fehlen mag, ist ein umfassenderer Glaube, ein bewiesener Entschluß, genau zu erkennen, was Gottes Absicht ist, und sich dann wie Abraham bis zur Erfüllung darauf zu verlassen.

Vielleicht müssen wir unser Denken prüfen, den „Isaak“ — den sterblichen Begriff, an dem wir festhalten — finden und diesen durch eine heilende Idee von Gott ersetzen. Wenn wir die Gelegenheit ergreifen, in wissenschaftlicher Weise zu wählen, oder wie es in der Bibel heißt, „die Geister [zu prüfen], ob sie von Gott sind“ 1. Joh. 4:1;, bringt uns dies Gesundheit. Mrs. Eddy weist auf die Notwendigkeit hin, beim Heilen zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen zu unterscheiden. Sie sagt: „Geistig aufgefaßt ist Anatomie mentale Selbsterkenntnis und besteht in der Zergliederung der Gedanken, um deren Qualität, Quantität und Ursprung zu entdecken. Sind die Gedanken göttlich oder menschlich? Das ist die wichtige Frage.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 462. Unser Streben, das Menschliche für das Göttliche aufzugeben, beschleunigt die Heilung. Mit einem Glauben und Mut wie dem Abrahams können wir das Holz auf dem Altar schichten, d. h. geistige Vorbereitung treffen, um Gottes wunderbaren Willen in unserem Leben verwirklicht zu sehen.

Gibt es in Ihrem Leben einen „Isaak“ — einen liebgewordenen sterblichen Begriff, der gegen den göttlichen ausgetauscht werden sollte? Wenn uns Gott dazu bewegt, einen begrenzten Begriff vom Guten aufzugeben, können wir Abrahams furchtlosem Beispiel folgen und Gott vertrauen. Wenn uns unser „Isaak“ nicht mehr wichtiger erscheint als Gott, wird uns die göttliche Wissenschaft zu einer vollständigen Heilung führen.

Die Tatsache, daß wir bereit sind, ein Opfer zu bringen, bedeutet natürlich nicht, daß wir davon befreit werden. Liebgewordene Annahmen sollten aufgegeben werden. Aber das bezieht sich nur auf falsche Annahmen, nicht auf Menschen oder Dinge. Ganz bestimmt war der Knabe Isaak keine falsche Annahme, die zu opfern gewesen wäre! Wir müssen den Irrtum mit Weisheit durchtrennen, begrenzte Begriffe gegen unbegrenzte Begriffe austauschen. Und wenn wir menschliche Annahmen für göttliche Ideen aufgeben, stellen wir fest, daß wir nichts wirklich Gutes verlieren.

Das Heilen in der Christlichen Wissenschaft ist immer von geistigem Fortschritt begleitet — der Irrtum wird durch Wahrheit aufgedeckt und zerstört. Die Heilung ist dann von Dauer. Dadurch, daß unsere Geistigkeit und unser Verständnis von der Wahrheit des Seins zunimmt, wird die körperliche Besserung bewirkt. Wenn auch der persönliche Sinn einwendet, es sei ein menschliches Opfer, dem Göttlichen zu vertrauen, stimmt das doch nicht. Vielmehr ist es ein herrlicher Gewinn. Und wie Abraham vor uns, so können auch wir entdecken, daß keine Strafe darauf steht, unseren höchsten Idealen treu zu sein.

Abraham erlangte gewiß durch seine Standhaftigkeit eine höhere Anschauung von Sicherheit. Wenn wir verstehen, was geistiges Opfer ist, können auch wir unsere liebgewordenen Annahmen — welcher Art sie auch sein mögen — auf dem Altar der Christlichen Wissenschaft niederlegen und unsere uns von Gott verliehene Herrschaft über den Aberglauben beweisen. Sich von der Materie dem Gemüt zuzuwenden ist kein Opfer. Es ist der Weg zur Heilung.

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