Alles, was Gott erschaffen hat, ist vollständig — und Er hat alles erschaffen. Er, der das unendliche Gute ist, hat alles gut gemacht. Im ganzen Universum — das dem Geist gehört und deshalb geistig ist — kann es keinen Mangel an Gutem geben. Aus diesem Grunde können wir mit Überzeugung sagen: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Ps. 23:1;
Aber dem menschlichen Sinn erscheint beinahe alles unvollständig. Wohin wir auch blicken, wir stellen fest, daß etwas fehlt, was zur völligen Befriedigung angeblich nötig ist. Und selbst wenn jemand im Augenblick alles hat, was er braucht, um ein befriedigendes Leben zu führen, so kann sich das doch sehr bald ändern.
Die materiellen Sinne bestehen darauf, daß der Mensch ein unvollständiger Sterblicher ist. Der eine ist gesund, aber leidet Mangel. Ein anderer ist wohlhabend, aber er ist nicht gesund. Und wieder ein anderer ist erfolgreich und in seinem Beruf hoch angesehen, kommt aber nicht gut mit anderen aus.
Doch das, was die physischen Sinne uns mitteilen, bezieht sich nicht auf den Menschen, den Gott erschaffen hat — unser wahres, geistiges Sein. Als die zusammengesetzte Idee Gottes ist der Mensch ganz und gar vollständig und zufrieden. Er spiegelt die ewige, unveränderliche Vollständigkeit des schöpferischen göttlichen Gemüts wider. Gesundheit ist für ihn ebenso natürlich wie unbegrenzte Substanz, denn Gott läßt ihm beides ohne Unterbrechung zukommen. Dasselbe gilt auch für die Harmonie. Der Mensch lebt in Gottes Universum in vollkommener Eintracht mit allen Ideen Gottes. Da der Mensch als geistiger Sprößling Gottes zugleich mit Ihm besteht, spiegelt er beständig alles wider, was Gott ist.
Wenn jemand zum erstenmal hört, daß der Mensch geistig und nicht materiell ist — ja, daß er eine vollständige Idee Gottes ist —, mag ihn das überraschen. Im allgemeinen hält man den Menschen für ein chemisches und biologisches Wesen, das materiellen Gesetzen und Bedingungen untersteht. Aber die Bibel sagt, daß der Mensch „Gottes Bau“ 1. Kor. 3:9; ist. Und was das göttliche Gemüt schafft, muß eine Idee sein — und zwar eine Idee, die vollkommen, vollständig und von ihrem Schöpfer untrennbar ist. Die Erkenntnis dieser Wahrheit heilt Mangel, ja auch Mangel an guter Gesundheit. In Wissenschaft und Gesundheit versichert uns Mrs. Eddy: „Berichtige die materielle Annahme durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 425;
Unser Meister muß ein klares Verständnis von der unveränderlichen Vollständigkeit des Menschen als des geliebten Sohnes Gottes gehabt haben. Als Petrus im Garten von Gethsemane einem Knecht des Hohenpriesters das Ohr abhieb, berührte Christus Jesus das Ohr des Knechtes und heilte ihn. s. Luk. 22:50, 51 und Joh. 18:10, 11; Er wußte, daß der Mensch, da er geistig ist, nicht verstümmelt, nicht unvollständig oder unvollkommen gemacht werden kann, sondern stets die Vollkommenheit seines himmlischen Vaters bekundet. In Wissenschaft und Gesundheit wird erklärt: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 476;
Paulus schreibt: „Mein Gott aber wird ausfüllen all euren Mangel nach seinem Reichtum in der Herrlichkeit in Christus Jesus.“ Phil. 4:19. Die große Wahrheit, daß das ewige Leben seine Vollständigkeit stets durch den Menschen zum Ausdruck bringt, heilt jeden Mangel.
