Während unseres Urlaubs in Tirol beschloß ich eines Morgens, einen Spaziergang zu machen. Nachdem ich meiner Frau versprochen hatte, zum Mittagessen wieder zurück zu sein, folgte ich einem gut markierten Bergpfad, der an einem reißenden Gebirgsbach entlangführte. Ich hatte bereits eine beträchtliche Höhe erreicht, als der Pfad plötzlich unter loser Erde und dem Geröll verschwand, die ein Bergsturz zurückgelassen hatte. Da ich nicht umkehren wollte, entschied ich mich, querfeldein zu gehen. Ich hoffte, etwas höher wieder auf den Pfad zu stoßen.
Das Gelände wurde immer steiler und das Vorwärtskommen beschwerlicher, so daß es schließlich töricht erschien, weiterzugehen, aber noch schwerer, umzukehren. Mühsam kletterte ich weiter, bis mir noch mehr Geröll von demselben Bergrutsch den Weg versperrte. Es lag an solch einem steilen Abhang, daß meine Füße keinen Halt finden konnten und alles ins Rutschen kam. Es schien unmöglich, diese Stelle zu überqueren; aber in welcher Richtung sollte ich gehen?
Ich begann mir Sorgen zu machen. Sicherlich würde ich einen abwärts führenden Weg finden, aber ich könnte mich um Stunden verspäten, und meine Frau würde beunruhigt sein. Schon eine Weile hatte ich mich bemüht, mir klarzumachen, daß der Mensch jederzeit unter Gottes liebevollem Schutz steht und von dem immer gegenwärtigen Gemüt geführt wird. Doch jetzt war es an der Zeit, ernsthaft zu beten. Als ich mich rückhaltlos an Gott wandte, kamen mir die Worte des Gedichts „ ‚ Weide meine Schafe‘ “ von Mary Baker Eddy in den Sinn. Der erste Vers lautet (Vermischte Schriften, S. 397):
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