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Substanz oder Form bei der Kirchenarbeit

Aus der November 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft ist einzigartig.

Ihre Kirche, ihre Organisation ist einzigartig.

Ihre Grundlage und ihr Zweck ist geistig wissenschaftlich — ist einmalig.

Christlich-wissenschaftliche Gottesdienste, Versammlungen und andere Aktivitäten beruhen idealerweise auf einer so geistigen Grundlage, daß die Kirche immer mehr als Idee Gottes in Erscheinung tritt. Mit anderen Worten: Der Vorhang des materiellen, persönlichen Sinnes wird zurückgezogen, und das natürliche, heilende Licht der Wahrheit und Liebe wird eingelassen. Wenn die Mitglieder der Kirchen Christi, Wissenschafter, diese wichtige Aufgabe der Kirche anerkennen und begreifen, sind sie vor Umwegen sicher. Sie meiden die Gefahr, durch organisatorische Fragen so abgelenkt zu werden, daß sie nur eine vage Vorstellung von der echten Substanz der Kirche haben.

Mary Baker Eddy gab uns die Wissenschaft der Wahrheit und Liebe. Sie gab uns eine göttlich wissenschaftliche Religion. Wenn wir auch gewisse traditionelle religiöse Formen benutzen — wir haben Kirchenlieder, oft auch konventionelle Kirchengebäude und dergleichen —, die Grundsubstanz der Christlichen Wissenschaft und der Kirche ist zweifellos einzigartig. „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ Matth. 18:20;, sagte Christus Jesus.

Unsere Kirche ist nicht so sehr eine Gemeinschaft menschlich gleichgesinnter Kirchgänger. Vielmehr besteht sie aus Menschen, die sich bemühen, das Gemüt Christi als das ihre anzunehmen und dieses Gemüt in ihrem Leben zum Ausdruck zu bringen. Es ist eine Gemeinschaft von Menschen, die die Kirche bejahen, statt sie lediglich zu besuchen. Es ist eine Familie von Menschen, die anerkennen, daß die Kirche grundsätzlich der Ausdruck göttlicher Liebe, göttlicher Wahrheit und göttlichen Lebens ist. Die Substanz einer Zweigkirche läßt sich daran ermessen, inwieweit dies geschieht. Und die geistige Substanz einer Kirche steht unmittelbar im Zusammenhang mit dem Ausmaß der sich daraus ergebenden Heilungen.

„Worum geht es eigentlich in der Kirchenarbeit?“ mögen wir uns wohl fragen. Mrs. Eddy, unsere Führerin und die Gründerin der Kirche Christi, Wissenschafter, macht einen klaren Unterschied zwischen der Form und der Substanz unseres Handelns. Sie schreibt: „Unser Meister lehrte keine bloße Theorie, Glaubenslehre oder Annahme. Das göttliche Prinzip allen wirklichen Seins war es, das er lehrte und betätigte. Sein Beweis des Christentums bestand nicht in einer Form oder einem System der Religion und Gottesverehrung, sondern in der Christlichen Wissenschaft, die die Harmonie des Lebens und der Liebe ausarbeitet.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 26;

Die Christliche Wissenschaft braucht zur Erfüllung ihrer Aufgaben eine Organisation. Mrs. Eddy erkannte, daß sie zu ihrer Zeit notwendig war, und sie ist es auch heute. Wie aber unsere Führerin immer wieder hervorhebt, stehen äußerliche Formen der Religion oder Organisation für uns als Kirchenmitglieder keineswegs im Mittelpunkt unseres Interesses und unserer Arbeit. Uns liegt die Christliche Wissenschaft — die Offenbarung und das Gesetz der Liebe und Wahrheit — am Herzen. Dieses Engagement erfüllt die Institution mit Leben und Dynamik. Wir haben christlich-wissenschaftliche Kirchen, weil Mrs. Eddy in diesem Zeitalter das wirkliche Sein erkannt und durch ihre Schriften, einschließlich des Handbuchs Der Mutterkirche, weltweit verfügbar gemacht hat. Wir sind nicht etwa Mitglieder dieser Kirche, um uns mit menschlichen Ereignissen, Ausschüssen, materiellen Strukturen und Verfahren von einem religiösen Standpunkt aus zu beschäftigen. Wir sind Mitglieder, um uns mit göttlichen Wahrheiten geistig zu befassen und inspiriert zu werden. Das hat für uns immer die erste und höchste Priorität. Handeln wir entsprechend, verleiht das unseren Kirchen geistige Stärke.

Durch die Lehren und Werke Christi Jesu erlebte die Religion einen großen Aufschwung der Geistigkeit und des Heilens. Und dadurch, daß Mrs. Eddy die Wissenschaft des Christus enthüllte, gab sie der Religion die Wissenschaft. Dank des Lebens und Wirkens Christi Jesu und Mrs. Eddys Arbeit haben wir heute einen umfassenderen Begriff von Religion. Wenn wir dies verstehen und die Einzigartigkeit erkennen, die unserer Kirche daraus erwächst, laufen wir nicht Gefahr, den Kern der Kirchenarbeit — wofür sie eigentlich da ist — zu verfehlen. Mrs. Eddy erläutert in dem folgenden Zitat, warum wir es mit bestimmten Widerständen zu tun haben (selbst in unserem eigenen Denken), wenn es darum geht, mit den eigentlichen Belangen der Kirche voranzukommen: „Die menschliche Vernunft und die Religion kommen nur langsam zur Erkenntnis der geistigen Tatsachen und wenden sich weiter an die Materie, um den Irrtum zu beseitigen, den allein das menschliche Gemüt geschaffen hat.“ ebd., S. 173;

Menschliche Vernunft, menschlicher Augenschein und menschliche Methoden sind eine völlig unzureichende und unsichere Grundlage, als daß die Kirche darauf ruhen könnte. Wenn jegliche Vorstellung verblaßt, daß unsere Zweigkirche nur aus einer Gruppe menschlich gleichgesinnter Leute bestehe, und dem Eingeständnis Platz macht, daß sie eine Gemeinschaft wissenschaftlich gesinnter Leute sein muß, hören wir auf, uns an die Materie zu wenden — uns auf materielle Formen zu verlassen —, und tun, was wir tatsächlich in unseren Kirchen tun müssen.

Unter der Randüberschrift „Mission der Christlichen Wissenschaft“ schreibt unsere Führerin: „Durch die Christliche Wissenschaft werden Religion und Medizin mit einer göttlicheren Natur und einem göttlicheren Wesen beseelt; dem Glauben und dem Verständnis werden neue Schwingen verliehen, und die Gedanken machen sich in verständnisvoller Weise mit Gott vertraut.“ ebd., S. 107. Diese Erklärung beschreibt zutreffend, worum es bei unserer Kirchentätigkeit geht und was sie bewirken sollte: Gedanken, die sich in verständnisvoller Weise mit Gott vertraut machen. Zweifellos sind die Mission der Christlichen Wissenschaft und die Mission unserer Kirche untrennbar.

Wie könnten die praktischen Folgen aussehen, wenn wir bei unserer Kirchenarbeit mehr Gewicht auf die Substanz und weniger auf die Form legen?

Die Mitglieder könnten sich z. B. damit auseinandersetzen, daß sie, was nicht ungewöhnlich ist, viel zu viele Gedanken und viel zu viel Zeit und Energie darauf verwenden, ein zu altes und zu großes Kirchengebäude zu unterhalten, das nicht mehr den gegenwärtigen Bedürfnissen und den modernen Gegebenheiten entspricht. Werden sie sich der geistigen Bedeutung ihrer Kirchenarbeit mehr bewußt, erkennen sie, daß sie sich nicht etwa zusammengeschlossen haben, um sich geschäftig mit der Instandhaltung und den Reparaturen eines Gebäudes zu befassen, sondern um Gott auf lebendige Weise zu verherrlichen — eine Transparenz für die geistige Wirklichkeit zu sein, ein Zentrum echter Inspiration und Heilung, eine Orientierungshilfe für die heutigen Sucher nach der Wahrheit.

Sie erkennen dann vielleicht, daß Kirchenarbeit nicht von der Sorge um die menschliche Institution und ihre Unterbringung beherrscht werden sollte, sondern vom Interesse an der Mission der Christlichen Wissenschaft, auf daß Religion und Medizin „mit einer göttlicheren Natur und einem göttlicheren Wesen beseelt“ werden. Auf dieser Grundlage kann dann die Frage geeigneterer Kirchenräume ausgearbeitet werden.

Durch größere Geistigkeit wird die Organisation zu einem größeren Segen, weniger zu einer Last. Das Problem ist niemals die Organisation als solche, sondern die Materialität, der persönliche Sinn, der sterbliche Konservatismus, die Furcht; durch sie wird die Funktion der Institution zu oft behindert. Geistige Ziele und geistige Tätigkeit müssen oberste Priorität haben, wenn wir an die Kirche denken. Geschieht das, wird diese Vergeistigung ganz natürlich die richtigen organisatorischen Beziehungen und bessere Wege, die Dinge zu erledigen, aufzeigen.

Der geistig gesinnte Christliche Wissenschafter — und gibt es einen anderen? — sieht hoffnungsvoll der Zukunft unserer Bewegung entgegen, er erkennt ihr geistiges Wachstum und zunehmende Heilungen, ihre sich klärende Vorstellung von ihrem Zweck, ihre immer bessere Demonstration der Vision Mary Baker Eddys von der weltweiten Aufgabe Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston und ihrer Zweige in aller Welt, die durch Die Mutterkirche miteinander verbunden sind und den Globus umschließen.

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