Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland hatten mich stark beeinflußt. Ich war sehr materiell orientiert und moralisch schwach geworden. Die Christliche Wissenschaft brachte mir Erneuerung durch ein erleuchtetes Verständnis von Gott und dem Menschen als dem göttlichen Prinzip und seiner Idee. Wie hell alles wurde, als ich das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, studierte.
Als Junge hatte ich mir beim Sport eine schwere Fußverstauchung zugezogen. Lange Zeit mußte ich liegen und mich ärztlich behandeln lassen, ehe ich wieder normal gehen konnte. Von da an erlitt ich diese Verletzung immer wieder.
Eines Tages — ich hatte die Christliche Wissenschaft bereits kennengelernt — trat ich bei meiner Arbeit im Weinberg in ein Loch. Ich verspürte einen heftigen Schmerz in dem Fußgelenk, das mir wiederholt Schwierigkeiten bereitet hatte. Ich fiel hin, war aber nicht in der Lage, mich zu erheben. Die Schmerzen waren so stark, daß ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, doch in einem Punkt war ich sicher: Mein Vertrauen auf die Christliche Wissenschaft war unerschütterlich. Ich bemühte mich, Mrs. Eddys Anweisung zu folgen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 495): „Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen. Laß weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, daß die Erkenntnis des harmonischen Lebens — wie Leben ewiglich ist — einen jeden schmerzvollen Sinn oder eine jede Annahme von dem, was Leben nicht ist, zu zerstören vermag.“
Dies gab mir Ruhe, und nach einigen Minuten konnte ich aufstehen und mich auf eine Bank setzen. Die Schmerzen hatten nachgelassen, doch ich fühlte mich einer Ohnmacht nahe. Es war mir klar, daß ich nicht einmal für eine Sekunde dieser Suggestion nachgeben durfte. Mit lauter Stimme erklärte ich, daß ich als geistige Idee, die unter Gottes Gesetz stand, mich nicht verletzen konnte. Nach ungefähr fünfzehn Minuten konnte ich mit großer Freude und Dankbarkeit für die unmittelbare Macht des Gebets meine Arbeit wieder aufnehmen. Das Fußgelenk heilte schnell und ist stark und elastisch geblieben.
Als mein Sohn acht Jahre alt war, verbrannte er sich am heißen Auspuff eines Motorrads den Oberschenkel. Ich legte den Jungen zu Bett und lenkte sein Denken ganz auf Gott, um die Schmerzen zu stillen. Ich setzte mich zu ihm ans Bett und richtete auch meine Gedanken auf Gott und Seine Idee, den Menschen. Als das vollkommene Ebenbild Gottes ist der Mensch geistig und wird von dem Gesetz der Vollkommenheit regiert, das sein Sein erhält. Ich war überzeugt, daß das wahre geistige Selbst des Kindes von sogenannten Gesetzen der Materie niemals berührt worden war. Ich arbeitete still etwa zehn Minuten mit den Ideen, die mir das göttliche Gemüt übermittelte, und das Kind schlief friedlich. Als der Junge nach ungefähr einer Stunde erwachte, rief er mich zu sich und sagte, wobei er sich auf den Schenkel klopfte: „Papa, sieh, es ist nichts mehr zu sehen!“ Zu unserer großen Freude waren die Blasen verschwunden.
Diese und andere Heilungen von Verbrennungen, die wir in unserer Familie erlebten, erinnern mich an den Schutz, der den drei Männern zuteil wurde, die in den Feuerofen geworfen worden waren (Dan. 3:27): „Und die Fürsten, Würdenträger, Statthalter und Räte des Königs kamen zusammen und sahen, daß das Feuer den Leibern dieser Männer nichts hatte anhaben können und ihr Haupthaar nicht versengt und ihre Mäntel nicht versehrt waren; ja, man konnte keinen Brand an ihnen riechen.“ Da sie unerschütterlich auf Gott vertrauten und Ihn allein anbeteten, blieben sie vor Schaden bewahrt, als sie verfolgt wurden.
Wenn wir die Regeln der Christlichen Wissenschaft aufrichtig anwenden, versorgt uns Gott mit den Ideen, die das Bewußtsein zu einem höheren geistigen Verständnis erheben, und Er befähigt uns, Seine heilende Kraft zu demonstrieren.
Bischoffingen, Bundesrepublik Deutschland