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Nutzer oder Verbraucher?

Aus der März 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Elisa demonstrierte die geistige Tatsache, daß wahre Substanz niemals aufgebraucht wird. Eine Witwe erfuhr den Beweis dieser Wahrheit, als ein Ölkrug nicht leer wurde, bis sie jedes verfügbare Gefäß mit Öl gefüllt hatte. „Und sie ging hin und sagte es dem Mann Gottes an. Er sprach: Geh hin, verkaufe das Öl und bezahle deinen Schuldherrn; du aber und deine Söhne, nährt euch von dem übrigen.“ 2. Kön. 4:7;

Christus Jesus wußte, daß schon das geringste Anzeichen von Versorgung auf das sich entfaltende unendliche Gute hinweist. Er segnete fünf Brote und zwei Fische, und fünftausend Menschen wurden gespeist. „Und sie hoben auf die Brocken, zwölf Körbe voll, und von den Fischen.“ Mark. 6:43;

Welchen Hinweis auf Versorgung haben Sie? Wenn Sie anerkennen, daß er, wie gering er auch sein mag, auf den unendlichen Geist hindeutet, sichern Sie sich beständige Versorgung. Sie können sie voll und ganz für legitime Zwecke nutzen.

Zwischen Nutzen und Verbrauchen besteht ein Unterschied. Unter verbrauchen versteht man aufzehren, bewirken, daß etwas zu Ende geht; hingegen bedeutet nutzen von etwas Gebrauch machen, erwas verwerten. Der Krug mit dem Öl, die Fische und Brote wurden sozusagen genutzt. Sie waren die Antwort auf die Gebete eines Propheten und des Meisters selbst.

Die meisten Menschen in der Welt beten — wenn auch nicht immer in formellen Worten. Ein solches Gebet schließt oftmals die Bitte um etwas ein, wie z. B. Nahrung, Unterkunft, Kleidung. Manchmal sieht es so aus, als würden diese Gebete nicht erhört. Dafür gibt es keine einfache Erklärung. Aber wenn die Menschen ihr materialistisches Denken aufgeben und ein wahres Verständnis von Gott, Geist, gewinnen, werden die Gebete ganz gewiß mit größerer Regelmäßigkeit erhört.

Die Bemerkung über falsches Beten im Brief des Jakobus mag uns mehr lehren, als lediglich einen klaren Unterschied zwischen Begierden und Notwendigkeit zu machen: „Ihr bittet und empfanget nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich darum, daß ihr’s in euren Lüsten verzehren wollt.“ Jak. 4:3;

Zweifellos führt Begehren zum Verbrauchen. Hat die menschliche Gesellschaft keine höheren Ziele als materialistischen Konsum, wird sie ganz gewiß in eine Sackgasse geraten. Selbst vom Standpunkt der menschlichen Ökonomie aus betrachtet, ist ein System, das seine Reichtümer — und zwar sowohl die materiellen Reserven wie auch die Talente — ausschließlich für die Produktion von Konsumgütern einsetzt, in Schwierigkeiten. Das Erfinden und Herstellen immer besserer Dinge, die für die Menschen nützlich sind, verlangt fortgesetzte Forschung und den Einsatz von Geldmitteln und Talenten.

Grundlegendes Forschen ist sogar noch notwendiger, wenn es sich um die göttliche Wirtschaft handelt, in der Geist die Quelle der Versorgung ist. Sehen wir in unserem Leben in jedem kleinen Anzeichen vom Guten einen Hinweis auf die sich entfaltende Unendlichkeit, und schauen wir auf die Quelle dieses Guten, um mehr über das Geistige zu lernen? Wenn wir das tun, nutzen wir die geistigen Reserven — Reserven, die sich nie erschöpfen.

Identifizieren wir das Gute nur mit dem, was materiell in Erscheinung tritt, beschränken wir es auf das, was verbraucht ist oder wird. Die Christliche Wissenschaft besteht darauf, daß grundlegendes geistiges Forschen notwendig ist — eine metaphysische Beweisführung, die von der Allheit des Geistes, Gottes, ausgeht —, um die Bedürfnisse des einzelnen und der ganzen Welt zu stillen. Angewandte Forschung auf menschlicher Ebene, die Verbreitung technologischer Kenntnisse, eine bessere Verteilung von Gütern, das Ausschalten von Verschwendung — solche Maßnahmen allein werden die Welt nicht vom Mangel erlösen, so hilfreich sie auch sein mögen.

Die geistigen Reserven und das geistige Gesetz müssen demonstriert werden, um beständige Versorgung zu garantieren. Das macht uns natürlich zu erstklassigen Nutzern und nicht bloßen Verbrauchern. Der Reichtum mächtiger Ideen verbleibt stets im Gemüt; und diese Ideen enden niemals in der Sackgasse der Materie. Wir nutzen sie; wir verbrauchen sie nicht.

Wir mögen zwar versucht sein, dies für einen recht unpraktischen Weg zur Überwindung der Nöte der Menschheit zu halten, aber er ist tatsächlich außerordentlich gut geeignet, uns sowohl zu langfristigen wie unmittelbaren Lösungen zu führen.

In dem Maße, wie wir das Wesen der unendlichen Wirklichkeit besser verstehen, ändert sich natürlich auch die Vorstellung, die wir von uns selbst haben; und das mag zu einem völlig neuen Lebensstil führen. Wir entwickeln geistige Eigenschaften von bleibendem Wert. Begehren, die nur vorübergehende Befriedigung versprechen, werden aus unserem Denken und Handeln mehr und mehr verdrängt. Wir beginnen, unsere Neigung zu krassem Verbrauchertum aufzugeben.

Durch eine solche moralische Lebensweise können wir das mentale, geistige Wesen wahrer Substanz immer besser verstehen lernen. „Reinheit, Selbstverleugnung, Glaube und Verständnis müssen alle wirklichen Dinge auf ihren gedanklichen Nenner, Gemüt, zurückführen, das dem Gesetz Gottes entsprechend teilt, unterteilt, vermehrt, vermindert, einsetzt und erhält“ Rückblick und Einblick, S. 28;, schreibt Mrs. Eddy.

Elisa demonstrierte das Gesetz des Gemüts, das erhält; Jesus bewies das Gesetz des Gemüts, das vermehrt. Für die Witwe und für die Fünftausend hatte das außerordentlich praktische Folgen.

Diese beiden Ereignisse — und es gibt viele andere — strafen die Behauptung Lügen, daß die verbrauchbare Materie wahre Substanz sei. In dem Maße, wie wir Geist als die wahre Substanz verstehen und uns auf ihn verlassen, werden wir Gottes Ideen nutzen, anstatt begrenzte Materie zu verbrauchen.

Die Frage, ob wir Verbraucher oder Nutzer seien, ist grundlegend. Aber sie muß auf verschiedenen Stufen beantwortet werden. In diesem Augenblick können wir beginnen, unsere Abhängigkeit von der Materie aufzugeben und uns auf Geist zu verlassen; wir können das Gesetz des Geistes nutzen, um einen Mangel zu stillen.

Nur so können wir Mrs. Eddys Worte in Wissenschaft und Gesundheit wahrhaft bestätigt finden: „In der wissenschaftlichen Beziehung von Gott zum Menschen sehen wir: was einen segnet, segnet alle, wie Jesus es an den Broten und den Fischen zeigte — da Geist und nicht die Materie die Quelle aller Versorgung ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 206.

Die Antwort auf unsere Frage lautet ganz einfach: Abhängigkeit von der Materie macht uns zu Verbrauchern und führt uns zu einer materialistischen Art des Verbrauchertums. Abhängigkeit vom Geist ermöglicht es uns, das Gesetz Gottes zu verstehen und zum Wohle der ganzen Menschheit zu nutzen.

Das ist die beste Methode, unsere Welt einerseits vom Mangel und andererseits von übermäßigem Konsum zu befreien. Für viele ist geringere Verschwendung ein moralisch zwingender und sofort möglicher erster Schritt — aber kein Endziel —, der zu einer höheren Demonstration von Gottes Gesetz mit seinem universalen Segen führt.

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