Vor über fünfzig Jahren wurde ich Mitglied Der Mutterkirche. Ich hatte die Christliche Wissenschaft mehrere Jahre lang studiert und ihre Lehren als die Lebenseinstellung, die unser Meister, Christus Jesus, lehrte, angenommen.
Meine Familie und ich hatten in den arbeitsreichen Jahren, in denen ich Ehefrau, Mutter und Büroangestellte war, viele Beweise von Gottes heilender und stärkender Macht erlebt. Kopfschmerzen, Erkältungen, Grippe, ein Knochenbruch und Verstauchungen, sogenannte Kinderkrankheiten sowie Jähzorn und Eigensinn wurden geheilt. Der Platz läßt es nicht zu, von all den Heilungen und der Hilfe, die ich all die Jahre hindurch empfangen habe, zu berichten; ich möchte jedoch einige Heilungen erwähnen, die mir besonders viel bedeuten.
Unser jüngerer Sohn, er war damals im neunten Schuljahr, wurde eines Tages beschuldigt, in der Schule gestohlen zu haben. Der Rektor rief mich an jenem Abend an und teilte mir mit, daß eine Geldbörse mit einem Zehn-Dollar-Schein gestohlen worden sei und er allen Grund habe, unseren Sohn des Diebstahls zu verdächtigen. Er bat mich, die Kleidung und Schulbücher meines Sohnes nach dem Geld zu durchsuchen und ihn gründlich ins Verhör zu nehmen. Ich tat dies, und unser Sohn schien gar nicht zu wissen, wovon ich sprach. Mein Mann war nicht zu Hause, und als ich mir bewußt wurde, wie ernst diese Anschuldigung war, wandte ich mich dem Lied Nr. 382 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft zu und betete ernsthaft, um den vollen Sinn seiner Botschaft für uns, unseren Sohn und die ganze Schule zu erkennen. Die zweite Strophe hatte für mich besondere Bedeutung:
Denn als der Wahrheit Kind
Bist sündlos du und rein;
Du wandelst unbefleckt
Auf Christi Weg allein.
Am nächsten Morgen rief der Rektor an und forderte mich auf, den Jungen vor Schulbeginn in sein Büro zu bringen. Er fügte aber hinzu, daß ich nicht mit ihm hineinkommen könne. Ich sollte dann den Rektor von meinem Büro in der Stadt aus anrufen. Ich tat dies in der Gewißheit, daß der Junge unschuldig war und Wahrheit sich seiner annehmen würde. Als ich den Rektor anrief, sagte er, daß unser Sohn in seinem Büro sei, aber nicht verhört werden würde. Ein anderer Junge sei gerade mit der Geldbörse und dem Geld hereingekommen und habe gestanden. Wie dankbar wir doch waren!
Vor fünf Jahren wurde ich zu einer Zeit großer Anfechtung sehr krank. Die Krankheit wurde nicht ärztlich diagnostiziert, doch der Zustand brachte Schlaflosigkeit, Nervosität, Gewichtsverlust und Symptome von Herzbeschwerden mit sich, die schmerzhaft und beängstigend waren. Ich hatte manchmal das Gefühl, daß ich sterben würde. Ich stand mehrere Monate lang mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft in Verbindung und ging schließlich für kurze Zeit in ein Sanatorium für Christliche Wissenschafter. Ich wandte mich oft dem Bericht Mrs. Eddys in Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 108 zu, in dem sie ihre Heilung beschreibt. Er beginnt folgendermaßen: „Als ich dem Anschein nach der Grenze des sterblichen Daseins nahe war und schon im Schatten des Todestales stand, erkannte ich folgende Wahrheiten in der göttlichen Wissenschaft: daß alles wirkliche Sein in Gott ist, dem göttlichen Gemüt, und daß Leben, Wahrheit und Liebe allmächtig und immergegenwärtig sind.“ Ich kehrte erfrischt nach Hause zurück und war bald gesund. Die Richtigkeit von Mrs. Eddys Erklärung (ebd., S. 66): „Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes“ wurde in meiner Erfahrung bewiesen, und mein Leben ruht jetzt auf einer göttlicheren Grundlage.
Ich bin meiner Mutter dankbar, daß sie mich dazu veranlaßte, das Studium der Christlichen Wissenschaft aufzunehmen; ich bin dankbar für Christus Jesus, unseren Wegweiser und unser Vorbild, und für Mrs. Eddy, die keine Mühe scheute, ihre wunderbare Offenbarung mit der Welt zu teilen. Ich bin dankbar für Klassenunterricht und für die Freude, zu verschiedenen Zeiten in einer Zweigkirche und einer Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung tätig gewesen zu sein.
Eastland, Texas, USA