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Kirche: vereint durch Christlichkeit

Aus der April 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Kirchen Christi, Wissenschafter, sind in ihrem Bestreben, etwas von der universellen und triumphierenden Kirche widerzuspiegeln, nicht auf Persönlichkeiten oder menschliche „Säulen“ gegründet. Sie haben ihren Ursprung in göttlicher Inspiration — sie keimen zuerst in den Herzen von Männern und Frauen, die zur Wahrheit erwacht sind, ehe sie sich zu Institutionen entwickeln. Ihr Zweck ist, die heilende Botschaft Christi zu demonstrieren und lebendig zu erhalten. Jesus sagte unmißverständlich: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker... und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Und bei einer anderen Gelegenheit: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“ Matth. 28:19, 20; 10:8.

Angetrieben von dem Wunsch, die Welt an ihrer Entdeckung des heilenden Prinzips Christi teilhaben zu lassen, gründete Mrs. Eddy ihre Kirche auf die Worte und Werke des Meisters. Sie schrieb: „Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Mass., soll sich auf den Felsen, Christus, gründen, ja auf die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, die die Welt von Sünde und Tod heilen und erlösen; dadurch soll sie in gewissem Grade die universelle und triumphierende Kirche widerspiegeln.“ Handbuch Der Mutterkirche, S. 19.

Die universelle und triumphierende Kirche ist keine menschliche Einrichtung. Sie ist schon immer eine vollständige und vollkommene Idee im Gemüt gewesen und wird es immer sein: in dem einen Gemüt, Gott, der Quelle aller Schöpfung, aller Intelligenz, alles Guten. Diese geistige Idee, Kirche ist in der Wahrheit verankert, und ihre Einheit wird durch die göttliche Liebe bewahrt. Die Kirche zu erkennen heißt zu sehen, daß der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis immerdar in christusgleichem Sein erhalten wird. Es heißt, des Vaters Liebe zu fühlen, die sich dadurch kundtat, daß Er „seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen“ 1. Joh. 4:9..

Die Mutterkirche, die ihre weltweiten Zweige umschließt, spiegelt die universelle Kirche in dem Maße wider, wie die christliche Liebe von der Mitgliedschaft gelebt und ausgeübt wird. Jede Zweigkirche ist eine individuelle, demokratische Organisation. Jedes Mitglied hat darin eine Aufgabe zu erfüllen, um Gottes unendlichen Plan offenbar werden zu lassen. Mrs. Eddy versichert uns: „Jeder einzelne muß in Zeit und Ewigkeit seine eigene Nische ausfüllen.“ Rückblick und Einblick, S. 70.

Die Leute fragen manchmal: „Warum soll ich mich auf Kirchenmitgliedschaft einlassen?“ Die Antwort liegt in der selbstlosen Unterstützung und Liebe, die wir durch die Kirchenmitgliedschaft geben und empfangen. Zusammenarbeit in christlicher Brüderschaft hilft, das Gesetz der Gerechtigkeit zu erfüllen, das Christus Jesus verkündete, und spiegelt die heilende Gegenwart Christi in unserem Herzen wider; auf diese Weise werden wir, die Kirche und die Welt gesegnet.

In den meisten Fällen kann das, was uns von der aktiven Teilnahme an der Sache der Wahrheit abhält, davon trennt oder daran hindert, als tierischer Magnetismus bezeichnet werden. Aber der tierische Magnetismus (ein Glaube an eine von Gott getrennte Macht oder an ein von Gott getrenntes Leben) vermag diejenigen nicht davon abzubringen, die Gott mehr lieben als sich selbst. Der Meister, Christus Jesus, gab uns folgende Gesetze des Lebens: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Luk. 10:27. Wenn wir die geistigen Möglichkeiten von Kirche wahrnehmen, die uns dazu anregen und inspirieren, die Lehren Christi zu leben, werden wir uns durch nichts der freudigen Energie, Inspiration und Hilfe berauben lassen, die aktive Kirchenmitgliedschaft mit sich bringt.

Der Beitritt in die Bewegung der Christlichen Wissenschaft geschieht nicht automatisch bei der Geburt, noch ist es etwas, was einem durch menschliches Drängen aufgezwungen wird. Mrs. Eddy schreibt: „Wir können uns mit dieser Kirche nur vereinigen, wenn wir neu geboren werden aus dem Geist, wenn wir das Leben erreichen, das Wahrheit ist, und die Wahrheit, die Leben ist, indem wir die Früchte der Liebe hervorbringen — Irrtum austreiben und die Kranken heilen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 35.

Sich mit der Kirche Christi, Wissenschafter, zu vereinigen ist daher weit mehr als ein Glaubensbekenntnis. Es bedeutet eine völlige Umwandlung unserer Beweggründe und Handlungen, einen Wechsel von einer materiellen Grundlage zu einer geistigen — eine Bereitwilligkeit, falsche Annahmen und alte Doktrinen für die Erneuerung des geistigen Verständnisses aufzugeben. Der Kirchenbeitritt ist kein Ritual; unsere Taufe ist geistig, nicht materiell. Der Kirchenbeitritt zeugt von unserem Wunsch, so genau wie möglich den Fußtapfen unseres Meisters zu folgen, in Übereinstimmung mit unserem sich entfaltenden oder sich entwickelnden Verständnis von der Wahrheit.

Wenn wir jedes Mitglied der Kirche respektieren und ihm mit christlicher Zuneigung beistehen (ungeachtet seiner menschlichen Persönlichkeit), helfen wir, die Mitgliedschaft zusammenzuschweißen und die gesamte Bewegung der Christlichen Wissenschaft zu stärken.

Um mit der Bewegung Schritt zu halten, müssen wir flexibel sein. Die Bereitwilligkeit, persönliche Wünsche zurückzustellen, um sich der Mehrheit in der demokratischen Zweigkirchentätigkeit anzupassen, und die Willigkeit, dort zu dienen, wohin wir geführt und wo wir gebraucht werden, entwickelt den christlichen Charakter. Eine falsche Vorstellung von der eigenen Wichtigkeit und von persönlicher Verantwortung — oder auch ein Minderwertigkeitsgefühl und Teilnahmslosigkeit — vermindert unser Verständnis von der Fähigkeit des Gemüts zu regieren und vom Reichtum der Liebe. Wir sollten einen materiellen Begriff von Kirche aufgeben und demütig danach trachten, klarer zu erkennen, wie wir Gottes Willen für Seine Kirche erfüllen können. Eine solche Selbstverleugnung verändert uns und führt und belohnt uns oftmals auf unerwartete Weist. Wenn unsere Kirche sich nicht in der Richtung bewegt, die wir für notwendig halten, täten wir gut daran, uns zu fragen: „Wie rein ist meine Liebe zu meiner Familie? Zu meinem Nachbarn? Zu den Mitgliedern meiner Zweigkirche? Zum Vorstand? Zu den Leuten, mit denen ich jeden Tag zu tun habe? Zu meiner Welt? Umschließe ich sie alle mit christlicher Liebe?“

Das Vertrauen, daß Gemüt und nicht eine Gruppe von Menschen Gottes Plan für die Kirche erfüllt, gibt unserer Kirche Widerstandskraft, wenn auf Persönlichkeit beruhende Stürme aufkommen. Ich erlebte einen Beweis dieser Tatsache, als in einer Kirche, der ich einmal angehörte, ein Streit über Kirchenangelegenheiten entbrannte. Die meisten Mitglieder nahmen einen starren Standpunkt für die eine oder die andere Seite ein. Ein paar Tage später fragten mich Freunde: „Auf welcher Seite stehst du?“ Dadurch, daß ich die Unteilbarkeit der geistigen Idee, der wirklichen Kirche, erkannte, wurde mir klar, daß diese scheinbare Spaltung nichts weiter war als die falsche Annahme einer von Gott getrennten Macht. Ich weigerte mich, an diese Lüge, die Gottes Allmacht verneinte, zu glauben, und hielt an der geistigen Idee eines jeden Beteiligten fest. Das Bemühen, mein Denken in Übereinstimmung mit der geistigen Identität eines jeden Beteiligten zu halten, zwang mich, ein erweitertes Verständnis davon zu erlangen, daß die wahre Kirche geistig ist, daß sie nicht durch Spaltungen geteilt werden kann, sondern immerdar vollständig im Gemüt, in Wahrheit verankert, durch Liebe gefestigt ist. Der Sturm verebbte. Verletzte Gefühle heilten. Schäden wurden behoben. Die Kirche festigte sich.

Mein Wachstum im geistigen Verständnis von der wahren Kirche brachte mir und meiner Familie unerwarteten Lohn. Während dieser Zeit florierte das Geschäft meines Mannes, ich wurde erfolgreicher in meinem Beruf, unser Familiensinn erweiterte sich. Wir zogen dann in eine Großstadt, wo sich für mich neue Wege auftaten, der Sache der Christlichen Wissenschaft zu dienen.

In unserer mobilen Gesellschaft mögen auch wir unsere Mitgliedschaft von einer Kirche in eine andere übertragen. Wenn wir dann das zurücklassen, wofür wir lange und hart gearbeitet haben, mag es uns oft scheinen, als gäben wir etwas von unserem Selbst auf. Welchen Trost bringt da die Erkenntnis, daß wir keinen Teil unseres wahren Selbst in Christus aufgeben. Wenn wir uns von persönlichen Bindungen lösen, vereint uns das um so enger mit der göttlichen Liebe. Die Bereitschaft, sich von einer angenehmen, vertrauten Umgebung zu trennen und voller Eifer und Erwartung vorwärts zu schreiten, gibt uns neue Inspiration, anregende Aufgaben. Wo immer wir auch hingehen, der Wert unserer Erfahrung und unseres Wachstums geht mit uns, um genutzt zu werden. Wir können versichert sein, daß die göttliche Liebe uns niemals in eine Umgebung bringt, wo wir nicht gebraucht werden oder in der unser geistiges Verständnis sich nicht erweitern kann.

Ganz gleich, wohin wir gehen, mit welchen Umständen wir uns auseinandersetzen müssen, wir können uns immer von Der Mutterkirche und ihrer großen Liebe umgeben fühlen. Unsere Führerin, Mrs. Eddy, versichert uns: „Auf dem Felsen erbaut, wird unsere Kirche den Stürmen der Jahrhunderte standhalten: sollte auch das materielle Gebäude in Staub zerfallen, das eigentliche würde fortbestehen — die geistige Idee würde leben, ein immerwährendes Abbild des göttlichen Prinzips, das sie widerspiegelt.“ Vermischte Schriften, S. 140.


Befleißige dich, vor Gott dich zu erzeigen
als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter,
der da recht austeilt das Wort der Wahrheit.

2. Timotheus 2:15

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