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Geistiges Heilen — das gibt es wirklich

Aus der November 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Am 20. Juli 1969 Ging Neil Armstrong auf dem Mond spazieren. Millionen Menschen sahen die Fernsehübertragung, und weitere Millionen hörten Armstrongs historische Worte: „Für einen Menschen ist dies ein kleiner Schritt, für die Menschheit ein gewaltiger Sprung."

Stellen Sie sich vor, Sie lebten in einem Teil der Welt, in dem Flugzeuge unbekannt sind, von Raumschiffen ganz zu schweigen? Wenn Ihnen jemand sagte, Menschen seien zu der weißen Kugel am Himmel geflogen, seien darauf spazierengegangen und wieder zurückgeflogen — es würde unmöglich oder lächerlich klingen. In Ihrer Erfahrungswelt hat es so etwas noch nicht gegeben, und deshalb müßten Sie schon unvoreingenommen sein und bereit, althergebrachte Anschauungen aufzugeben, ehe sie überhaupt die Möglichkeit eines solchen Ereignisses zugeben könnten.

Ist es bei Berichten über geistiges Heilen nicht oft das gleiche? In der Bibel wird berichtet, daß Christus Jesus alle Arten von Krankheit heilte. Konkrete Fälle finden wir in den vier Evangelien beschrieben. Diese Heilungen werden jedoch mitunter als Wunder abgetan oder ausschließlich der Zeit zugewiesen, in der Jesus auf der Erde wandelte. Die Christen übten aber das geistige Heilen noch etwa bis dreihundert Jahre nach Christus aus, und heute praktizieren sie es wieder und erfüllen damit die Verheißung ihres Meisters: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater."

Im Gegensatz zu einem Spaziergang auf dem Mond — etwas, wozu nur wenige Gelegenheit hatten oder haben werden — kann jeder geistige Heilung erfahren. Sie ist die natürliche Auswirkung der Tätigkeit des geistigen Gesetzes, das uns von den sogenannten materiellen Gesetzen erlöst.

Um die heilende Kraft Gottes zu erfahren, ist eine grundlegende Veränderung unseres Verständnisses von Gott und Mensch erforderlich. Traditionelle religiöse Vorstellungen, nach denen Gott in einem endlichen Körper steckt oder dem höchsten Wesen menschliche Eigenschaften zukommen, verbergen die göttliche Natur und ihre heilende Macht. Im Alten Testament offenbarte Gott sich Mose als der Ich bin, als das höchste Wesen, das keine physische Form hat. Jesus erweiterte diese rein geistige Auffassung von Gott, als er sagte: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten."

Die Erkenntnis, daß Gott unendlicher Geist ist, hilft uns, den Menschen der Schöpfung des Geistes völlig geistig zu sehen. Auf diese greifbare geistige Individualität bezog sich Jesus, als er jene bemerkenswerten Worte sprach: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist."

Bei der Entdeckung der wissenschaftlichen Grundlage des Christentums stellte Mrs. Eddy fest, daß das Aufgeben der traditionellen Auffassung von einem anthropomorphen Gott und einem physischen Menschen zugunsten eines geistigen Verständnisses von Schöpfer und Schöpfung ein wesentlicher Bestandteil der Ausübung des christlichen Heilens ist, wie es von Jesus gelehrt wurde.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, schreibt Mary Baker Eddy über die Ereignisse, die sie zu ihrer Entdeckung führten: „In jungen Jahren wurde die Verfasserin Mitglied der orthodoxen Kongregationalistischen Kirche. Später sah sie ein, daß ihre eigenen Gebete sie nicht zu heilen vermochten, ebensowenig wie die Gebete ihrer frommen Eltern und der Kirche; als aber der geistige Sinn des Glaubensbekenntnisses in der Wissenschaft des Christentums erkannt wurde, da wurde dieser geistige Sinn eine gegenwärtige Hilfe." Diese grundlegende Veränderung des Denkens vom Materiellen zum Geistigen ist es auch, die unseren eigenen Gebeten geistige Kraft verleiht.

Ziemlich überraschend für mich konnte ich eines Morgens auf einem Auge kaum sehen. In der Vermutung, meine Kontaktlinse beschädigt zu haben, suchte ich einen Augenarzt auf. Nachdem er mir gesagt hatte, daß die Linse in Ordnung sei, untersuchte er das Auge. Seine Prognose lautete, daß es sich um ein bleibendes Leiden handelte, das man nicht mit Medikamenten behandeln könne, und daß eine Operation wenig Hoffnung biete.

Ich war nicht erschrocken und hatte keine Furcht. Nach Verlassen seiner Praxis telefonierte ich sofort mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft und bat um Behandlung durch Gebet. Ich selbst betete auch. Standhaft und regelmäßig wandte ich mein Denken vom körperlichen Augenschein ab und hin zur geistigen Anschauung von mir selbst als Bild Gottes.

Als ich eines Abends einen Bekannten bitten mußte, mich von einer Geschäftssitzung in mein Hotelzimmer zurückzubringen, weil ich den Weg nicht sehen konnte, wurde mir plötzlich bewußt, wie äußerst notwendig konsequentes Verhalten war. Ich hatte dafür gebetet, zu erkennen, daß Gottes Herrschaft sich in klarem Sehen ausdrückt; ich war aber gleichzeitig frustriert, selbstgerecht und voller Furcht gewesen, wenn geschäftliche Angelegenheiten außer Kontrolle zu geraten schienen. Wenn Gott tatsächlich über allem stand, dann besaß Er nicht nur Herrschaft über mich, sondern über jeden. Ich sah ein, daß ich den wesentlichen Gehalt meines Gebets stärker zum Ausdruck bringen und mich darum bemühen mußte, bei einer geistigen Betrachtung anderer, auch der Geschäftspartner, zu bleiben. Ich konnte bei täglichen Angelegenheiten wissen, daß Gottes absolute Herrschaft sich in Seiner geistigen Schöpfung, dem Menschen, vollkommen manifestiert.

Ich entschloß mich, meinem Sehvermögen keine Beachtung mehr zu schenken und die Qualität meines täglichen Denkens und Erlebens mehr zu beachten. Ich begann, Stolz, Furcht, Frustration und Ungeduld zurückzuweisen, weil diese Gefühle nicht meiner wahren göttlichen Natur entsprachen. Mitten im äußerst geschäftigen Tagesablauf (und nicht nur während einiger ruhiger Augenblicke zu Hause) bemühte ich mich, konsequent über das menschliche Erscheinungsbild hinauszuschauen, bis ich die Nähe Gottes und das Wirken Seiner allmächtigen Kraft spüren konnte. Ich war so damit beschäftigt, nach dem geistigen Augenschein zu suchen, daß ich mich nicht genau daran erinnern kann, wann die körperliche Heilung stattfand. In weniger als einem Monat verschwand der Zustand für immer. Auch mein Verhältnis zu Arbeitskollegen verbesserte sich.

Geistiges Heilen gibt es wirklich. Wenn Sie die Glaubwürdigkeit auch nur eines Falles als Beweis für die heilende Macht Gottes anerkennen können, dann haben Sie Ihr Denken für die unendlichen Möglichkeiten göttlichen Heilens geöffnet.

Was aber, wenn plötzlich der größte Teil der Welt bezweifelte, daß Neil Armstrong tatsächlich auf dem Mond umhergegangen ist? Er und alle, die an der Mission beteiligt waren, wissen, was wahr ist. Und so ist es mit dem Christlichen Heilen. Diejenigen, die die Heilmethode Christi Jesu gesehen oder sie erfahren haben, kennen die Wahrheit dessen, wovon sie Zeuge waren. Der Segen geistigen Heilens steht jedem zur Verfügung, der bereit ist, jene ersten geistigen Schritte zu tun.

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