Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Heilung für unsere Stadt

Aus der November 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Wir Wahre Christen sind, lassen uns die Probleme in unserer Gesellschaft nicht gleichgültig. Wir können die Sünde und das Leiden um uns herum nicht ignorieren, und zweifellos möchten wir etwas dagegen tun. Die Kirchen in unseren Städten und Gemeinden leisten oft wirksame Hilfe. Der Zweck der Kirche Christi, Wissenschafter, ist es insbesondere, zu erheben, zu heilen, zu erlösen und zu erneuern, und zwar nicht nur uns selbst, sondern auch alle um uns herum. Folgende Begebenheit, die sich auf einer Mittwochabend-Zeugnisversammlung zutrug, ist ein Beispiel dafür, daß das Gebet in der Kirche Auswirkungen auf die Außenwelt hat und Heilung bewirkt.

An dem betreffenden Abend ging es in der Lesung aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy um das Ringen der Menschen um Freiheit. Es wurde beschrieben, wie Menschen in der Bibel von Sklaverei und Tyrannei frei wurden. Zum Beispiel zeigt die Bibel, wie die Königin Ester mit Geduld und Liebe, Mut, Weisheit und Gehorsam dazu beitrug, ihre jüdischen Landsleute vor drohender Vernichtung zu bewahren. In der Lesung aus Wissenschaft und Gesundheit wurden die sündigen Elemente des sterblichen Denkens aufgezeigt, die uns zu Sklaven und Gefangenen machen, unter anderem menschlicher Wille, falsche Vorstellungen über Gott, Mesmerismus, Despotismus, Tyrannei und die Ansprüche der materiellen Sinne. Und es wurden die geistigen Ideen bekräftigt bzw. die Wahrheiten über Gott und die Beziehung des Menschen zu Ihm, die diese Annahmen berichtigen und zerstören.

Ein junger Mann kam gerade noch rechtzeitig, um den letzten Teil der Lesung zu hören, darunter auch Christi Jesu Anweisung, daß wir unsere Feinde lieben sollen. Als die Gemeinde aufgefordert wurde, von Heilungen zu berichten oder Anmerkungen zur Christlichen Wissenschaft zu machen, ging er zum Pult vor, legte einen Hammer darauf nieder und sagte zu dem Leser: „Sie haben heute abend ein Menschenleben gerettet. Ich war im Begriff, einen Mann zu töten, beschloß aber statt dessen, hierher zu kommen." Dann verließ er den Kirchenraum. Ein Ordner folgte ihm und ermutigte ihn freundlich, zurückzukommen und die Heilungszeugnisse zu hören, die von den Anwesenden gegeben wurden. Der junge Mann willigte ein. Dieser Ordner gab dann ein Zeugnis zum Thema Feindesliebe, in dem es unter anderem um die Heilung eines Beziehungsproblems ging. In mindestens zwei weiteren Zeugnissen ging es um die Feindesliebe, und die Zeugnisgeber berichteten von eigenen Erfahrungen zu diesem Thema.

Unser Gebet für die Kirche führte an jenem Abend zu dieser Heilung in unserer Stadt. Beim Verlassen der Kirche sagte der Mann, daß er niemanden mehr töten wolle und seinen Hammer nicht zurückhaben wolle. In unserem Gottesdienst waren die zerstörerischen Elemente im menschlichen Denken für die ganze Welt behandelt worden, und das hatte eine konkrete Wirkung in unserer unmittelbaren Umgebung gehabt. Eine Heilung war erfolgt.

Immer wenn ich an die Herausforderungen denke, denen sich eine Kirche gegenübersieht, die ihrer Stadt Heilung bringen möchte, fällt mir der biblische Bericht über Josua und die Stadt Jericho ein. Die Darstellung im New Westminster Dictionary of the Bible, dem neuen Westmin-ster-Bibellexikon, macht deutlich, daß die Stadt als uneinnehmbar galt. Es heißt dort über Jericho: „Da sie stark befestigt war und das Tal des unteren Jordan sowie die Übergänge in die westlichen Berge beherrschte, mußten die Israeliten sie unbedingt einnehmen, wenn sie weiter vordringen wollten."

Manchmal scheinen auch die Probleme, denen sich unsere Städte und Gemeinden gegenübersehen, unlösbar zu sein; aber daß wir sie lösen, ist für den Fortschritt der Menschheit ebenso wichtig wie für unser eigenes geistiges Wachstum. Und die Geschichte von Jericho enthält einige hilfreiche Hinweise, wie wir das bewerkstelligen können.

Als die Israeliten Gottes Befehl gehorchten, waren sie in der Lage, die Mauern von Jericho zum Einsturz zu bringen. Man könnte sagen, daß die Mauern des Widerstandes gegen ihr weiteres Vordringen in sich zusammenbrachen. Bedauerlicherweise gehorchten die Israeliten der Führung Gottes nicht immer und erlitten etliche schwere Rückschläge. Zu diesem Ungehorsam kam es normalerweise, weil sie sich vom Geist abwandten und einer materiellen Auffassung von Gottesdienst huldigten. Anstatt Gottes Macht und Gegenwart zu vertrauen, ließen sie sich von dem, was sie vor Augen hatten, entmutigen oder irreführen und wandten sich der Götzenanbetung oder einer falschen Form des Gottesdienstes zu. Damit gefährdeten sie ernsthaft ihr Vorankommen.

Wir müssen beim Beten und bei unserer Kirchenarbeit sehr darauf achten, daß wir uns nicht zu der gleichen Gedankenhaltung verleiten lassen. Wie wichtig es ist, richtig zu urteilen, macht Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit deutlich, wenn sie schreibt: „Ihr, die ihr über des Himmels Gestalt urteilen könnt — über das materielle Zeichen —, wieviel mehr solltet ihr über das mentale Zeichen urteilen und die Zerstörung von Sünde und Krankheit bewerkstelligen durch die Überwindung der Gedanken, die Sünde und Krankheit hervorrufen, sowie durch das Verständnis der geistigen Idee, die sie berichtigt und zerstört."

Folgendes ist die Aufgabe eines jeden von uns in der Christlichen Wissenschaft: das „Jericho" von Sünde und Krankheit — jeden Glauben an eine von Gott getrennte Macht — zu überwinden, in uns selbst, in unserer Stadt und in unserer Welt. Das ist auch die kollektive Aufgabe jeder Kirche: als Mitgliedschaft zusammenzustehen, im Gehorsam gegen Gott und in Befolgung christlicher Grundsätze bei der Behandlung von Problemen. Dann werden wir wie die Kinder Israel — die zusammenstanden und „ein großes Kriegsgeschrei" erhoben, als sie vorwärtsgingen — die Annahmen von Leben, Intelligenz, Wahrheit und Substanz in der Materie, die sich als die Mauern des Widerstandes gegen den geistigen Fortschritt zeigen, einstürzen sehen. Die Allmacht und Allgegenwart Gottes wird offenbar werden. Wenn sich solche Heilungen ereignen, erblicken wir das „Gelobte Land".

Ein weiteres Kennzeichen einer heilenden Kirche ist ihre Fähigkeit, das Verständnis von Christus, Wahrheit, rein zu halten. Das schützt uns davor, selber in ein Denken oder Verhalten abzugleiten, das nicht geistig ist. In Wissenschaft und Gesundheit wird betont, wie wichtig es ist, ein Leben zu führen, das auf Geist gegründet ist. Es heißt dort: „Die starken Stricke wissenschaftlicher Demonstration, wie Jesus sie geflochten und geschwungen hat, sind immer noch vonnöten, um die Tempel von ihrem eitlen Handel weltlicher Anbetung zu reinigen und sie zu geeigneten Wohnstätten für den Allerhöchsten zu machen."

Wenn wir unser Bewußtsein durch Gebet von materiellem und weltlichem Denken befreit haben, offenbart sich uns die Allheit Gottes. Das ist das geistige Bewußtsein, das heilt. Diejenigen, die der Heilung bedürfen, fühlen sich vom Christus, der Wahrheit, die wir ausdrücken, angezogen. Interessanterweise kamen, gleich nachdem Jesus die Geldwechsler und Taubenhändler aus dem Tempel getrieben hatte, die Lahmen und Blinden herein, um geheilt zu werden. Aufgrund unserer Hingabe zur Christlichen Wissenschaft können wir erwarten, daß sich die Menschen zu unserer Kirche hingezogen fühlen und dort Heilung finden.

Folgende Stelle aus dem Buch des Propheten Jesaja habe ich besonders gern, weil sie zeigt, wie der heilende Christus allen, die die Wahrheit suchen, die „Bahn" bereitet. „Und es wird dort eine Bahn sein, die der heilige Weg heißen wird. Kein Unreiner darf ihn betreten; nur sie werden auf ihm gehen; auch die Toren dürfen nicht darauf umherirren... sondern die Erlösten werden dort gehen. Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein."

Wenn wir verstehen, daß der Widerstand gegen die Wahrheit zuerst in unserem eigenen Denken überwunden werden muß, erkennen wir auch, daß der heilende Christus sehr wohl fähig ist, die Ansprüche dieses Widerstandes in unserer Gesellschaft anzufechten und zu zerstören. Wenn wir konsequent und freudig für uns, unsere Kirche und unsere Stadt beten, werden wir entdecken, daß eine Welt, die der Heilung bedarf, den Weg zu unserer Tür findet.

Herr, du bist mein Gott, dich preise ich;
ich lobe deinen Namen.
Denn du bist der Geringen Schutz gewesen,
der Armen Schutz in der Trübsal,
eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze.

Jesaja 25:1, 4

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / November 1991

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.