Vom Deutschen Forschungsdienst, Berichte aus der Wissenschaft, Nr. 43/87
„An den Vorstellungen, die man sich gemeinhin von der geistigen Entwicklung im Alter macht, sind Korrekturen nötig. Entgegen dem Klischee nimmt das Denkvermögen mit zunehmendem Alter nicht generell ab... So faßt eine Forschergruppe um Professor Paul B. Baltes, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, in dem ... Buch Human development and the life course den aktuellen Kenntnisstand zusammen. Neuere Längsschnittstudien, bei denen eine größere Gruppe von Personen über Jahrzehnte wissenschaftlich begleitet wurde, belegen diese anhaltende, gleichbleibende Intelligenz: Bis ins siebte und achte Lebensjahrzehnt ließen Intelligenztests keine sonderlichen Einbußen erkennen...
In den Ergebnissen neuer Gedächtnistests klingt mithin jene Kompetenz an, die man seit jeher ,Weisheit' nennt. Bei den Aufgaben, bei denen es weniger auf das Erinnern einzelner Details als auf das Behalten des ,Sinnganzen' ankam, waren die Alten den Jungen überlegen."
Anmerkung der Redaktion: Einige wissenschaftliche Studien über die Fähigkeiten von „Senioren“ belegen, was schon vielen aus der Erfahrung bekannt ist — daß das Verstreichen der Jahre nicht gleichbedeutend ist mit Abbau, sondern daß es durch rege Tätigkeit, heranreifende Weisheit und selbstlosere, heilende Liebe gekennzeichnet sein kann.
Nachdruck mit Genehmigung des Deutschen Forschungsdienstes
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