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Gottes Gabe: Freiheit, Selbstregierung, göttliches Gesetz

Aus der Februar 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Liest Man Das Neue Testament, dann erkennt man schnell, daß die Lehre des frühen Christentums gar nicht kompliziert war. Die Theologie Christi Jesu und seiner ersten Nachfolger war ganz einfach.

Der Meister lehrte, daß es einen Gott gibt, der gut ist und der die Quelle des Lebens ist; daß sein wahres Selbst, der Christus als Gottes eingeborener Sohn, unsere wahre Identität als Gottes Kinder offenbart. Und er lehrte auch, daß die Wurzel alles Bösen in der Welt das fleischliche Argument ist, daß wir nicht Gottes Kinder, sondern daß wir sterblich und von Gott getrennt seien.

In den drei kurzen Jahren seines öffentlichen Wirkens veranschaulichte Jesus beispielhaft, wie jeder einzelne von uns diese ersten beiden Punkte seiner Lehre verstehen und ihre heilende Wirkung erfahren kann und wie wir uns aus der Entfremdung und dem Leiden, die sich aus dem dritten Punkt ergeben, befreien Können.

Warum scheint dann das Christentum so kompliziert zu sein, wenn es das doch gar nicht ist? Warum scheint es heutzutage so schwierig zu sein, unser ganzes Leben vom Christentum durchdringen zu lassen? Das Hindernis nennt der Apostel Paulus „fleischlich gesinnt sein". Das ist einfach eine Bezeichnung für den menschlichen Eigenwillen, die falsche Annahme, daß Menschen eine Fähigkeit besitzen, die Gott gleichkommt oder die sich Gott, dem unendlichen Guten, entgegenstellen kann.

Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß jeder einzelne eine direkte Verbindung zu Gott hat und die angeborene geistige Fähigkeit besitzt, Böses mit Gutem zu überwinden; und daß diese Fähigkeit die uns allen von Gott verliehene Geistigkeit ist. Alles, was mit Furcht, Dominierung, geistiger Unwissenheit oder Sünde zusammenhängt, wird nicht vom göttlichen Gesetz gestützt und ist daher von Grund aus machtlos.

Als Mary Baker Eddy die Christliche Wissenschaft entdeckte, erkannte sie, daß Gottes Gesetz des Guten immer verfügbar ist. Sie sah, daß nichts und niemand auf der Welt den Menschen von seiner Zuflucht, nämlich Christus, Wahrheit, trennen kann. Aber ihr wurde auch klar — und das war eine bittere Lektion —, daß menschlicher Eigenwille oder Sünde die Gotteserkenntnis eines Menschen verdunkeln kann. In der Verderbnis solcher Sünde und bevor die Sünde zerstört ist, kann es einem irregeleiteten Sterblichen vorkommen, als besäße er wirklich die Macht, Böses zu tun.

Deshalb benutzte Mrs. Eddy eine Bezeichnung für das Böse, die sowohl seine Handlungsweise wie auch seine illusorische Natur beschreibt: tierischer Magnetismus. Diese Bezeichnung ist zwar ein Synonym für Hypnotismus, sie dient aber dazu, alle Aspekte des Bösen zu beschreiben, darunter Haß, Furcht, Fluch und jeden Glauben an Krankheit oder Tod. Im tieferen Sinne folgt also eine christliche Heilung auf unser Erwachen aus dem Schlaf oder Traum vom Bösen zu der allmächtigen Wirklichkeit der göttlichen Liebe.

Die göttliche Liebe durchbricht die Illusion, die uns glauben macht, das Böse habe, individuell oder kollektiv, Macht oder Autorität. Eine der wundervollen Wahrheiten, die die Christliche Wissenschaft offenbart, ist, daß die Macht Gottes, des Guten, nicht von menschlichen Priestern vermittelt wird und eine menschliche Person den Christus auch nicht ersetzen kann. Das heißt, daß diese geistig gute Macht nicht einem Sterblichen gegeben wird und daß sie nicht von Sterblichen weggenommen werden kann. Sie steht allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung, und die Erkenntnis dieser Tatsache macht es Männern und Frauen möglich, einen allerhabenen Gott zu haben — Leben, Wahrheit und Liebe, unendlich und göttlich.

Wie wunderbar ist es auch, daß die Christliche Wissenschaft jeden von uns befähigt, geistig zu wachsen und die unendliche Güte Gottes zu verstehen. Ihre Kirche kennt keine ordinierten Geistlichen. Das Fundament ihres Erziehungssystems ist, daß jemand, der sich voll und ganz der Lehre des Meisters verpflichtet, wie sie sich durch das geistige Verständnis der Heiligen Schrift darstellt, Gottes vollkommene Liebe spüren kann. Er kann sich die Macht der Wahrheit zunutze machen, um menschliche Disharmonien zu heilen.

Der einzige persönliche Gottesdienst, den die Wissenschaft kennt, ist, Gott von Herzen zu lieben und Ihm zu gehorchen. Ein solcher Gottesdienst läßt unsere Nächstenliebe wachsen und lehrt uns, daß wir nichts Böses zu fürchten brauchen, da Gott nur gut ist. Heilung erwächst also aus der Christlichkeit und dem geistigen Verständnis, das ganz natürlich das Böse als Person, Ort oder Ding ablehnt, selbst in der Maske des Guten. Es verweigert dem Bösen die zwei Dinge, die es haben möchte: Aufmerksamkeit und persönliche Kontrolle über unser Leben. Wenn ihm das nicht zuerkannt wird, schwindet das Böse schließlich ohnmächtig dahin.

Das christliche Heilen wird unter den Menschen wieder aufgerichtet werden, wenn wir danach streben, unser Leben mit der geistigen Bedeutung der Heiligen Schrift in Einklang zu bringen — mit der Wissenschaft des Christus, wie sie in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy erklärt wird — und wenn wir in Gehorsam gegenüber der christlichen Disziplin des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy leben.

Ja, die christliche Disziplin des Kirchenhandbuchs führt zur Freiheit und erhält dem Menschen sein wahres Recht, nämlich sich unter der Herrschaft Gottes geistig selbst zu regieren. Gehorsam gegenüber dem Kirchenhandbuch stützt die Integrität und Freiheit des einzelnen und sichert seinen geistigen Fortschritt. Wenn sich eine Gruppe von Männern und Frauen zusammenfindet, um auf dieser geistigen und moralischen Grundlage eine Gemeinde zu gründen, dann werden sie, wie Jesus es beschrieb, ein Licht in der Welt, das ihren „Vater im Himmel preisen" wird.

Mrs. Eddy beschreibt den Geist einer solchen Kirche sehr treffend in einem der Glaubenssätze der Christlichen Wissenschaft, einer Regel, die jedes Mitglied sich zur Richtschnur seines Lebens gemacht hat: „Und wir geloben feierlich zu wachen, und zu beten, daß das Gemüt in uns sei, das auch in Christus Jesus war; anderen zu tun, was wir wollen, daß sie uns tun sollen, und barmherzig, gerecht und rein zu sein" (Kirchenhandbuch).

In einem Leben, das so im Verständnis der geistigen Schöpfung Gottes gelebt wird, liegt die Macht, Sünde, Krankheit und Tod zu überwinden. Dies ist die Gabe Gottes, die Kraft Seines Christus, und wir erlangen sie durch eine geistige Gesinnung und durch christliche Liebe. Niemand kann sie einem anderen geben, noch kann eine Person sie einer anderen nehmen. Es ist Gottes Gabe, und wir haben sie, wenn wir uns Seinem Gesetz unterordnen und Seine geistige Liebe demonstrieren.

Du sollst den Herrn, deinen Gott,
lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele
und von ganzem Gemüt.

Matthäus 22:37

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