An einem Sonnabend kam Pierre vom Spielen rein.
„Mir geht's nicht gut", sagte er. Er war ganz heiß, und sein Kopf tat ihm weh.
Seine Mutter wollte das Allerbeste für Pierre tun. Sie beschloß, daß sie zusammen beten sollten. Pierres Mutter wußte, daß Gottes Liebe bei ihnen war, und sie wußte auch, daß wir durch Gebet Seine Liebe spüren können. Pierre legte sich auf die Couch, und seine Mutter setzte sich neben ihn.
„Gott hat keine Krankheit gemacht, Pierre. Er liebt dich, und Er hat dich vollkommen geschaffen, und Er erhält dich auch vollkommen. Du bist Sein Kind, geistig und ganz und gar heil, nicht materiell und voller Schmerzen."
Pierre hörte zu. Er kannte diese Wahrheitsgedanken aus der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft.
„Erinnerst du dich an die Geschichte von Daniel in der Löwengrube?" fragte ihn seine Mutter, und Pierre nickte. Er kannte diese Geschichte auch aus der Sonntagsschule.
„Daniel fürchtete sich nicht vor den Löwen. Er wußte, daß er unschuldig und gut war, und er hörte nicht auf, an Gott zu glauben. Er war sich sicher, daß Gott ihn retten würde — sogar aus einer Grube voller Löwen. Also, Pierre, du kannst es genauso machen wie Daniel. Du bist gut und unschuldig, und du liebst Gott. Deshalb kannst du sicher sein, daß die ,Löwen' Kopfschmerz und Fieber dir einfach nicht schaden Können."
Und dann hatte die Mutter noch eine andere Idee: „Weißt du was? Stellen wir uns doch einmal vor, daß du jetzt Daniel heißt."
Pierre fand das eine gute Idee.
„Nun, Daniel", sagte die Mutter, „dann erzähl' mir doch mal, was da in der Grube passiert ist."
„Also erst tat es dem König sehr leid, weil er Daniel mochte — ich meine, weil er mich mochte. Er hoffte, daß Gott mein Leben erhalten würde. Und als ich in der Löwengrube war, schickte Gott Seinen Engel, der den Löwen das Maul zuhielt. Sie hatten überhaupt keine Macht. Es gibt also gar keine Löwen, die mir nahe kommen oder mir schaden können."
Dann sprang Daniel — der eigentlich ja Pierre war — von der Couch. Er fühlte sich wohl und ging wieder raus zum Spielen. Was er über Gottes Liebe und Fürsorge erkannt hatte, hatte ihn geheilt.
Anmerkung der Mutter:
Was Pierre und ich erlebten, war, daß Gehorsam gegen Gott Harmonie bringen kann, wo Angst und Schmerz zu sein scheinen. Als ich betete, war ich von der Unschuld unseres Sohnes als des Kindes Gottes überzeugt. Wir akzeptierten beide die Tatsache, daß der Mensch niemals von Gott oder dem Guten getrennt ist, ganz gleich, wie die Situation auch aussehen mag. Gott ist wirklich Alles-in-allem, und diese Wahrheit ist mächtiger als jede Furcht.