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SIE ERWÄGEN KLASSENUNTERRICHT?

Unsere Entwicklung als geistige Heiler

Aus der September 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Warum Kommt Jemand zu dem Schluß, daß es nötig, ja äußerst wichtig ist, alles beiseite zu legen und sich zwei Wochen einem Kurs geistigen Studiums zu widmen? Ein solches Vorhaben mag sehr wohl bedeutende Opfer, Gebet und eine Neuordnung der Prioritäten erfordern. Was veranlaßt jemanden zu diesem Schritt?

Für den Christlichen Wissenschafter, der den Elementarunterricht erwägt (wie er im Handbuch Der Mutterkirche von unserer Führerin, Mary Baker Eddy, vorgesehen ist), ist das Verständnis, warum wir Klassenunterricht haben sollten, genauso wichtig wie der Wunsch, daran teilzunehmen. Was ist das richtige Motiv? Wenn wir uns ein angenehmeres Leben, ein gewisses „Prestige“, Anerkennung von anderen oder Freundschaft erhoffen, weil wir uns einsam fühlen, dann ist es noch verfrüht, uns zu bewerben. Solche Motive sind im Grunde eigennützig.

Wie steht es damit, wenn man Klassenunterricht nehmen will, um zu entscheiden, ob die Christliche Wissenschaft wirklich die Wahrheit ist und ob sie heilt? Ein Schüler sollte sich eigentlich bereits ständig auf die Christliche Wissenschaft verlassen und ihre heilende Macht erfahren haben, bevor er mit der Klasse beginnt. Ist es richtig, Klassenunterricht zu nehmen, um von einem körperlichen Leiden befreit zu werden? Mrs. Eddy warnte davor, Klassenunterricht mit der Absicht zu nehmen, geheilt zu werden.

Was ist also der Zweck des Elementarunterrichts in der Christlichen Wissenschaft? Grundsätzlich soll er eine besondere Gelegenheit bieten, mehr über die Lehren Christi Jesu zu lernen — und darüber, wie er heilte. Er bietet denjenigen, die sich der Christlichen Wissenschaft verpflichtet haben und sie lieben, die Möglichkeit, einen wichtigen Schritt vorwärts zu tun, um als Heiler mehr leisten zu können, um besser vorbereitet zu sein, sich selbst, den Familienangehörigen und anderen zu helfen, die sich an sie wenden.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, befindet sich ein Kapitel mit Fragen und Antworten, das den Titel „Zusammenfassung“ trägt. Mrs. Eddy hat dieses Kapitel als Grundlage für den Unterricht bestimmt, und ursprünglich diente es als ihr eigenes Unterrichtsmaterial. Als Antwort auf die Frage „Willst du Krankheit erklären und zeigen, wie sie geheilt werden kann?“ schreibt sie: „Eine erschöpfende Antwort auf obige Frage bedingt Lehren, das den Heiler befähigt, das Prinzip und die Regel der Christlichen Wissenschaft oder des metaphysischen Heilens zu demonstrieren und sich selbst zu beweisen ...“

Heilung durch Gebet in der Christlichen Wissenschaft ist kein blinder Glaube und klein bloßes Hoffen auf ein gutes Ergebnis. Wenn jemand einem anderen durch christlich-wissenschaftliche Behandlung (eine bestimmte Art heilenden Gebets) hilft, braucht derjenige, der betet, kein vages Gefühl bei seinen Gebeten zu haben. Christlich-wissenschaftliche Behandlung ist ein klares Einströmen geistiger Erkenntnisse über das, was tatsächlich wahr ist in bezug auf Gott und Sein Kind — über die gegenwärtige geistige Wirklichkeit. Dieses verständnisvolle Gebet beruht auf der absoluten und unveränderlichen Wahrheit von Gottes Allheit und Güte und somit auf der Wahrheit von der Vollständigkeit und Vollkommenheit des Menschen als der Widerspiegelung Gottes. Solche geistige Bewußtwerdung heilt. Klassenunterricht vertieft das Verständnis, daß diese Bewußtwerdung ihren Ursprung im göttlichen Gemüt hat und daß das geistige Gesetz Heilung bewirkt.

Gott, das göttliche Prinzip, regiert Sein geistiges Universum — Seine Idee, den Menschen, eingeschlossen — durch das geistige Gesetz. Gottes Gesetz wirkt nicht für einige Menschen besser als für andere. Sein Gesetz ist unparteiisch; es ist überall und zu allen Zeiten in Kraft. Der Begriff Christian Science (Christliche Wissenschaft) wurde von Mrs. Eddy nicht einfach als Name für eine Religionsgemeinschaft verwandt, sondern sollte das wirksame Gesetz der heilenden Wahrheit beschreiben, das jeder, der es versteht und ihm entsprechend lebt, erfolgreich anwenden kann.

Ein junger Mann, der Klassenunterricht in Erwägung zog, hatte lange mit Gefühlen der Unzulänglichkeit gekämpft, was das Beten betraf. Er zweifelte nicht an Gottes Allmacht, sagte er, oder an der heilenden Macht der Christlichen Wissenschaft. Er akzeptierte die Christliche Wissenschaft als die Wahrheit, als die Erfüllung der Verheißung Jesu vom Tröster, der, wie Jesus sagte, „euch alles lehren“ wird. Aber er war nicht davon überzeugt, daß er persönlich auf eine Weise beten konnte, die immer Heilung brachte. Natürlich ist er nicht der einzige, der jemals versucht war, solche Gedanken zu hegen.

Das Argument, man sei unzulänglich, ist jedoch grundsätzlich irreführend. Es deutet hinterlistig an, daß es in Wirklichkeit keinen allmächtigen Gott gibt; daß in einem gewissen Vertrauen zu sich selbst als einem unabhängigen, von Gott getrennten Wesen eine Macht liegt. Christus Jesus half seinen Jüngern, ein tieferes Vertrauen in Gottes Allheit zu gewinnen und in ihre Fähigkeit, als Gottes Ausdruck Seine Macht und Seine Absicht widerzuspiegeln. Allmählich verstanden die Jünger immer mehr, daß nicht die körperliche Gegenwart Jesu, sondern die Allgegenwart des Christus, der Wahrheit, den er verkörperte, Verwirrung, Furcht, Sünde und sogar körperliche Mißbildungen aus dem Leben der Menschen entfernt.

Wenn wir klarer erkennen, daß es auch für uns Gottes Wille ist, Sein Gesetz des Heilens zu betätigen, wird sich der Weg für den Klassenunterricht öffnen. Wir werden wissen, welche Schritte wir zur Vorbereitung darauf tun müssen. Wir sollten nichts Geheimnisvolles darin sehen oder keine Scheu davor haben, mit einem autorisierten Lehrer Verbindung aufzunehmen, um über den Klassenunterricht zu sprechen und Fragen zu stellen. Wenn wir über die richtige Vorgehensweise beten und unser ganzes Vertrauen auf Gott setzen, werden wir ganz natürlich bei jedem Schritt Seine liebevolle Führung spüren. Anstatt bei der Wahl des Lehrers, des Zeitpunkts oder des Unterrichtsortes in den Fehler zu verfallen, andere nach ihrer persönlichen Empfehlung zu fragen (selbst wenn Freunde begeistert und wohlmeinend sein mögen), können wir auf unsere individuelle, uns von Gott verliehene Fähigkeit vertrauen, Gottes Stimme im eigenen Bewußtsein zu hören.

Gebet ist ebenso unerläßlich für den Schüler, der sich um Klassenunterricht bewirbt, wie für den Lehrer, der sich entscheiden muß, welche Bewerber er in eine bestimmte Klasse aufnimmt. Das allwissende göttliche Gemüt, das Mrs. Eddy inspirierte, die Bestimmung im Kirchenhandbuch über den Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft einzufügen, ist dasselbe allwissende göttliche Gemüt, das gegenwärtig ist, um gewissenhafte Schüler und Lehrer der Christlichen Wissenschaft zu inspirieren und mit allem zu versorgen, was notwendig ist, damit der Klassenunterricht seinen Zweck erfüllt.

Gebet kann große Hindernisse auflösen, die dem Anschein nach den Weg zur Klasse versperren. Gott sorgt durch Sein Gesetz dafür, daß jedes Bedürfnis auf genau die richtige Weise gestillt wird und alles genau zum richtigen Zeitpunkt geschieht.

Der obenerwähnte junge Mann stellte fest, daß durch seine ruhigen, lauschenden Gebete die nagenden Einflüsterungen, daß er unzulänglich sei, aufhörten. Klassenunterricht war für ihn nur der Anfang zunehmenden Fortschritts und einer befriedigenden Tätigkeit in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Er hat oft Gelegenheit, anderen durch Gebet zu helfen.

Eine Schülerin aus einer Klasse, die Mrs. Eddy unterrichtete, erzählte, daß Mrs. Eddy sie am Ende des Unterrichts fragte, was sie mit dem Gelernten anfangen wolle. Die Schülerin, Mrs. Sawyer, antwortete: „Ich bin mit herrlicher Wahrheit erfüllt. Ich weiß nicht, was ich damit tun soll.“ Wie Mrs. Sawyer berichtete, sagte Mrs. Eddy dann: „Sie werden damit heilen.“  Zitiert in Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Trial (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1971), S. 159. Kurz nachdem sie in ihre Heimatstadt zurückgekehrt war, hatte Mrs. Sawyer gute Erfolge in ihrer Heiltätigkeit.

Wenn ein Schüler sich nach der Erkenntnis der Wahrheit sehnt, die dem Heilen in der Christlichen Wissenschaft zugrunde liegt, und bereit ist, ihrem Prinzip und ihren Regeln zu folgen, ist es an der Zeit, den Klassenunterricht zu erwägen. Unsere Welt braucht mehr Menschen, die erkennen, daß das christliche Heilen kein unerklärliches Wunder ist, auch keine persönliche Gabe einiger weniger, sondern daß es tatsächlich zugleich besteht mit der Offenbarung der Unparteilichkeit und Immergegenwart der göttlichen Liebe.

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