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Unsere tägliche Gelegenheit

Aus der September 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Begegnungen Mit Christlichen Wissenschaftern (speziell bier bei uns in der ehemaligen DDR) brachten mich immer und immer wieder auf das Thema des Bibelstudiums — eigentlich im weitesten Sinne auf das Anwenden der Christlichen Wissenschaft und auf die Bereitschaft zur eigenen Aktivität für die Christliche Wissenschaft (auch für die kirchenarbeit).

Mir erscheint Ermutigung in diesem Sinne ganz dringend notwendig. Es gilt, so viele alte Denkgewohnbeiten zu überwinden und neue Wege zu suchen. Vielleicht kann mein Artikel dazu beitragen und die Menschen anregen, noch bewußter und konsequenter unsere Gelegenheiten zu nutzen.

•„Ich stecke bis zur Nasenspitze in Arbeit und weiß nicht, wo ich beginnen soll. Ich habe einfach keine Zeit, die Bibellektion zu lesen.“

•„Ich bin so unruhig. Ich kann mich gar nicht auf das konzentrieren, was ich in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy lese. Und ich verstehe absolut nichts.“

•„Wenn mein Mann (meine Frau, mein Zimmergenosse, meine Freundin... ) sieht, daß ich in diesen Büchern lese, kriege ich Ärger."

Vielleicht haben Sie diese oder ähnliche Äußerungen schon einmal gehört als Begründung dafür, warum jemand die Gelegenheit zum regelmäßigen Bibelstudium nicht nutzt. Sie weisen darauf hin, wie die sterbliche Suggestion sich oftmals unter dem Deckmantel unserer eigenen Gedanken Gehör verschafft.

Zumeist kommen diese Suggestionen in Form von störenden äußeren Umständen. Sie behaupten, sie könnten unsere ganz natürliche Neigung, durch das Studium der Bibel ein tieferes Verständnis von Gott zu gewinnen, unterbinden. Und dabei wirken diese „guten Gründe" so überzeugend, nicht wahr? Doch würden wir diesen Argumenten Glauben schenken, wenn wir wirklich über sie nachdächten? Christus Jesus sagte einmal: „Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes." Betrachten wir uns also die „Störfaktoren" einmal etwas genauer.

Stimmt es zum Beispiel, daß uns durch das Bibelstudium Zeit verlorengeht, die wir für andere Dinge — wie Schlafen — besser nutzen könnten? Dieses Studium ist keine zusätzliche Pflicht, sondern bietet einen friedvollen, inspirierten „Einstieg" in den Tag. Auf dieser geistigen Grundlage entfaltet sich unser Tagewerk harmonischer und sinnvoller; wir sind produktiver. Dieses Studium bringt unser Bewußtsein in Einklang mit dem göttlichen Gesetz und bringt nicht nur unsere göttlichen Eigenschaften und Fähigkeiten, sondern auch die unserer Mitmenschen ganz natürlich zum Vorschein.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, morgens eine Stunde früher als erforderlich aufzustehen, um in Ruhe die Bibellektion zu studieren. Und ich habe erfahren, daß ich abends viel zufriedener und dankbarer auf mein Tagewerk zurückblicken kann, das ich jetzt mit weniger Kraft- und Zeitaufwand, aber mit mehr Freude bewältige. Der Verzicht auf die eine Stunde Schlaf am Morgen wird mir auf vielfältige Weise zum Segen für den ganzen Tag.

Beim zweiten Argument „Ich bin so unruhig.. . “handelt es sich um eine Wirkung, die sich hier als Ursache ausgeben möchte. Was liegt der Unruhe zugrunde? Menschlicher Eigenwille, das Gefühl, daß wir mit Gott oder mit uns selbst hadern, der Glaube an mehr als den einen Gott, Geist. Wenn wir aber bereit sind, Gottes Gesetz zu erforschen, für uns anzuerkennen und es als höchste Autorität zu akzeptieren, dann können wir die Ruhelosigkeit überwinden. Wir lassen uns auch nicht so leicht in Versuchung führen, uns drängenden Umständen zu ergeben oder selbst durch menschliche Bemühungen Änderungen bewirken zu wollen, wenn geistige Wahrheiten unser Denken beschäftigen und wir sie für uns wirken lassen. Die göttliche Wahrheit gibt uns ganz natürlich Frieden. Sie ist auch allmächtig. Gottes geistige Wahrheit, die unser Denken erfüllt, bringt eine ungeahnte gedankliche Freiheit und innere Ruhe und somit wiederum ein Bewußtsein, das für die geistige Tatsache empfänglich ist.

In ihrem Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes rät Mrs. Eddy: „Geliebte Christliche Wissenschafter, haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, daß sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können. Es ist klar, daß einem Gemüt, das schon voll ist, nichts hinzugefügt werden kann. Ein von Güte erfülltes Gemüt hat keine Tür, durch die das Böse eindringen und keinen Raum, den es ausfüllen kann. Gute Gedanken sind ein undurchdringlicher Panzer; damit angetan, seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt.“ Sollten wir dann nach unserem Studium immer noch das Gefühl haben, kaum einen Gedanken der Bibellektion bewußt und verstanden zu haben, können wir getrost sein. Allein schon unser Gehorsam und das aufrichtige Bemühen haben, wie jede andere ehrliche Arbeit, ihren Lohn.

Die Wahrheit wirkt als Schutz und immergegenwärtige Hilfe, auch wenn wir sie noch nicht völlig verstehen. Das anzuerkennen und zu glauben heißt, daß wir auf das Wirken des göttlichen Gesetzes vertrauen, daß wir den Kern der Lehren Christi Jesu berührt haben.

Wir können uns absolut darauf verlassen, daß uns göttliche Ideen den ganzen Tag begleiten. Und wie ein Lied, das wir frühmorgens im Radio gehört haben und das uns immer und immer wieder in den Sinn kommt, können göttliche Ideen mit Sicherheit immer wieder kommen, wenn wir sie brauchen. In dem Bewußtsein, daß Gott uns liebevoll mit jedem richtigen Gedanken versorgt, können wir Furcht, Unruhe, Hektik und bange Sorge von uns abschütteln und uns Seiner Liebe anvertrauen.

Nun zum dritten Beispiel. Ist es tatsächlich weise oder vernünftig, das Bibelstudium zu unterlassen, weil wir besorgt sind, was andere über uns denken mögen, oder gar weil wir Streitigkeiten vermeiden wollen? Diese Frage sollten wir vielleicht mit einer anderen Frage beantworten: Bedarf nicht diese Haltung anderen gegenüber an sich der Heilung? Da sie auf der Annahme beruht, es gebe viele einander widerstreitende Gemüter, stößt uns diese Haltung geradezu mit der Nasenspitze auf die Notwendigkeit, die Wirklichkeit von Gott als dem göttlichen Gemüt — dem einen und einzigen Gemüt — gründlicher zu erkennen. Und zur Erlangung dieser heilenden Erkenntnis ist das Studium der Heiligen Schrift unerläßlich.

Es kann doch nur eine fatale, vorgetäuschte Umkehrung der Wahrheit sein, zu glauben, wir stifteten Unfrieden, wenn wir der biblischen Forderung folgen: „Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt.“ Gewiß ist es nicht auszuschließen, daß wir auf Widerstand gegen die Christliche Wissenschaft stoßen. Doch wenn wir uns von diesem Widerstand nicht beirren lassen und zuversichtlich unseren Standpunkt behaupten, werden wir wie Daniel durch seinen Sieg in der Löwengrube für unsere Aufrichtigkeit und Treue belohnt werden. Durch unser Bibelstudium werden wir die geistige Sanftmut erlangen, um die Geduld und Liebe aufzubringen, die diesen Widerstand überwinden und heilen.

Wenn wir die stärkende, inspirierende geistige Kraft aus den Bibellektionen annehmen, werden wir uns ganz natürlich für die Lösung aller Probleme an Gott wenden. Die Christlichen Wissenschafter erkennen folgenden Glaubenssatz in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy an: „Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserem geeigneten Führer zum ewigen Leben erwählt.“ Nutzen wir die Gelegenheit, „Anhänger der Wahrheit“ zu sein. Nehmen wir Gottes liebevoll geöffnete Hand an, und lassen wir uns vom inspirierten Wort der Bibel führen, das wir durch die göttliche Wissenschaft finden. Wenn uns noch weitere „gute Gründe“ bekannt sind, die uns vorgaukeln wollen, wir hätten in unserem Leben weder Zeit noch Gelegenheit zum Bibelstudium, dann können wir solche Suggestionen jetzt als materielle Fabeln umkehren. Wir werden viel Grund zur Freude und Dankbarkeit haben.

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