Mit Dem Herannahen der Weihnachtszeit erklingen Weihnachtslieder, und die Herzen sind beflügelt von der neu-alten Botschaft: „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“ Lametta, Adventskränze und Lichter schmücken die Straßen, Geschäfte und Häuser. Alles sieht so einladend aus!
Aber manchmal fühlen sich die Menschen vom Glück der Weihnachtszeit (oder irgendeiner anderen Zeit) übergangen. Sie mögen denken, daß es ihnen aus irgendeinem Grund nicht mehr vergönnt sei oder daß die Festzeit eben einfach nicht für sie sei. Einem einsamen Herzen mag es ziemlich egal sein, ob es Weihnachten oder Sommer ist. Doch es gibt ein Heilmittel für Einsamkeit, das immer hilft, ganz gleich, welche Jahreszeit es ist. Wir finden es in einem praktischen Verständnis von Gott — in dem, was Gott ist und wie dieses Verständnis in unserem Leben angewandt werden kann.
Die Bibel sagt, daß Gott Liebe ist, daß Er ganz und gar gut und immer gegenwärtig ist. Also ist der Mensch von Gott, Liebe, untrennbar. Da Gott immer gegenwärtig ist, kann der Mensch niemals von Liebe, Gott, getrennt sein. Wo immer der Mensch ist, da ist auch Gott. Und was Gott, dem Guten, unähnlich ist, gehört nicht zu Seinem Menschen.
Hier könnte ein Skeptiker sagen: „Wie kann Gott mich vor Einsamkeit bewahren? Ich kann Ihn weder sehen noch berühren. Ich brauche etwas Greifbares und Konkretes. Er weiß nicht einmal, daß ich existiere.”
Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjen s’aiens) lehrt, daß der Mensch existiert, weil Gott existiert, und Gott, Liebe, kennt und liebt den Menschen, weil Er ihn geschaffen hat. Ja, es ist möglich, verstehen zu lernen, daß der Mensch ganz und gar geistig ist und zugleich mit Gott besteht. Er hat tatsächlich sein Sein in Gott. Sie und ich, wir sind in unserem wahren Wesen dieser Mensch. Ferner ist die göttliche Liebe die Quelle aller Zärtlichkeit, Zuneigung, Schönheit, Erkenntnis und Liebe. Liebe sorgt für ihre eigene Schöpfung. Liebe liebt. In dem Wissen der göttlichen Liebe um ihre eigene Schöpfung, den Menschen, und in ihrer Fürsorge für ihn gibt es keine Entbehrung, keine Trennung vom Guten, keinen Mangel an Freundschaft oder Verstehen.
Wenn wir die Vorstellung akzeptieren, daß Gott immergegenwärtige Liebe ist und wir untrennbar von Ihm sind, müssen wir müssen wir auch die Gegenwart von irgend etwas Gott Unähnlichem wie etwa Einsamkeit leugnen. Wir erkennen dann Einsamkeit mehr als das, was sie ist: nämlich die falsche Vorstellung, daß wir von Gott getrennt sein können. Das ist eine Suggestion, die wir nicht zu akzeptieren brauchen! Wenn wir beharrlich beten und uns bei unseren Überlegungen auf eine geistige Grundlage stützen, dann werden wir unsere eigentliche Geistigkeit und Einheit mit Gott, der göttlichen Liebe, fühlen.
Der Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, war Einsamkeit nicht unbekannt. Als sie vor mehr als einem Jahrhundert die Christliche Wissenschaft begründete, sah sie sich oft vor harte Prüfungen gestellt, und mehr als einmal stand sie allein da. Aber sie erkannte auch, daß das Gegenmittel gegen Einsamkeit in dem wachsenden Verständnis besteht, daß der Mensch untrennbar ist von Gott, der göttlichen Liebe, die immer bei uns ist und für uns sorgt.
Über die natürliche Einheit des Menschen mit Gott schreibt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „In der göttlichen Wissenschaft sind Gott und der wirkliche Mensch untrennbar als göttliches Prinzip und göttliche Idee.” Diese Untrennbarkeit von Prinzip und Idee, Gott und Mensch, Vater und Sohn, Ursache und Wirkung löscht die Suggestion von Einsamkeit völlig aus. Da wir nie von Gott getrennt sein können, können wir niemals vom Guten getrennt sein. Nichts kann jemals diese Einheit von Gott und Mensch erschüttern.
Christus Jesus wird manchmal als der Mann voller Schmerzen bezeichnet, und ganz gewiß kannte auch er Einsamkeit. Selbst seine Jünger verstanden seine Mission nicht. Mißverstanden, verfolgt und verleumdet, sah unser Meister und Wegweiser ganz richtig voraus, daß seine Nachfolger ihn noch vor seiner Kreuzigung verlassen würden. Wie uns im Johannesevangelium berichtet wird, sagte er: „Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein laßt. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.” Jesus kannte besser als je einer vor oder nach ihm die liebevolle Berührung der göttlichen Gegenwart und Liebe. Er war sich der Untrennbarkeit von Gott und Mensch so vollständig bewußt, daß er sagen konnte: „Ich und der Vater sind eins.”
In der Einheit des Menschen mit Gott gibt es keine Einsamkeit und keine zerrütteten Familienverhältnisse. Da gibt es nur die unzerstörte — unzerstörbare — Einheit des Menschen mit seinem göttlichen Ursprung, Gott.
Laßt uns also im Gebet unsere Untrennbarkeit von der göttlichen Liebe beanspruchen. Laßt uns die Suggestion von Einsamkeit zur Weihnachtszeit oder zu jeder anderen Zeit zurückweisen und als eine Lüge sehen, denn sie ist ja nichts anderes. Laßt uns unsere Herzen weit öffnen für diejenigen, die Gottes Immergegenwart noch nicht kennen oder fühlen, denn Gott in Seiner Allheit und Großzügigkeit sorgt nicht nur für uns, sondern auch für andere, denen wir vielleicht helfen können.
Wenn wir unser Leben auf diese geistige Grundlage stellen, werden für uns die fröhlichen Weihnachtsklänge zu lieblichen Gesängen, die uns verkünden, daß die göttliche Liebe immer bei uns ist und für uns alle sorgt. Solche Klänge können nie blechern in unseren Herzen klingen.
Zur Weihnachtszeit werden wir von ihm, der alle Dinge überwand, in tröstender Weise daran erinnert, daß die Lösung für unsere Probleme, wie groß und bedrohlich sie auch erscheinen mögen, in einem erleuchteten Verständnis von Gott und Seiner zärtlichen Liebe zu jedem einzelnen von uns liegt.
