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Ich Wurde Von Eltern erzogen,...

Aus der Dezember 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich Wurde Von Eltern erzogen, die nur ein rechtschaffenes, einfaches Leben zu führen wußten. Später heiratete ich, und zehn Jahren hatten wir unser erstes Kind. Zu jener Zeit glaubte ich nicht an Gott und hatte volles Vertrauen auf den menschlichen Willen. Ich drängte mit aller Macht in die falsche Richtung.

Als unser Sohn vier Jahre alt war, brachte ich ein Mädchen zur Welt. Im darauffolgenden Jahr wurde mir klar, daß ich mehr brauchte als menschlichen Willen, um meine Probleme zu lösen, und ich wurde von dem wenigen, was ich über Gott wußte, angezogen. Ich dachte damals, daß es das beste wäre, unseren Sohn in die Sonntagsschule einer christlichen Kirche zu schicken. So fragte ich eine Freundin, ob sie von einer Kirche in der Nachbarschaft wüßte. Sie antwortete mir, wenn ich wolle, könne ich mit zu ihrer Kirche gehen.

Die Kirche, die ich mit meinen beiden Kindern — mit hoffnungsvollem und etwas furchtsamem Herzen — besuchte, war Erste Kirche Christi, Wissenschafter, Tokio. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, welch frischen seelischen Auftrieb ich gewann, als ich an der Wand die Inschriften las: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Christi Jesu Worte aus dem Johannesevangelium) und: „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Not gestillt und wird sie immer stillen“ (aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy).

Das gab mir viel Mut, und ich begann ein neues Leben unter der Leitung dieser Wahrheit. Aber bald danach geriet mein Leben in eine sturmbewegte See. Und je mehr ich danach strebte, Gott näherzukommen, desto weiter schien ich in die entgegengesetzte Richtung zu sinken, bis die Dinge ihren Tiefpunkt erreichten. Meine zwanzigjährige Ehe zerbrach, und ich mußte meine beiden Kinder, die damals sieben und elf Jahre alt waren, allein großziehen. Ich war sprachlos angesichts dieser Herausforderung, die mir so grausam erschien, daß ich glaubte, sie nicht ertragen zu können.

In jenem November, als ein bitterkalter Wind blies, suchte ich unter geradezu unmöglichen Bedingungen ein Zimmer. Ich brauchte sofort eine Unterkunft und konnte daher die Antwort „Nein, das ist unmöglich“ nicht akzeptieren. Mir war klar, daß ein richtigeres Verständnis von Gott und Heim dieses Problem lösen würde und daß meine gegenwärtige Zwangslage von mir forderte, das zu beweisen.

Ich fragte mich, mit welcher göttlichen Wahrheit ich die Versuchung überwinden könnte zu glauben, es gebe keine Hoffnung, dies sei das Ende. Aber an dem Punkt hielt ich inne. Mir wurde ganz klar, daß ich mich fest an das klammern mußte, was ich bereits von Gott und meinem Leben in Ihm wußte, damit ich nicht aus der Bahn geworfen wurde.

Da bemerkte ich, wie mein Sohn, der gerade in die fünfte Klasse gekommen war, im Büro des Maklers umherging und sich Anschläge anschaute, die an die Fensterscheiben geklebt waren. Ich sah in dem Jungen, der eine Wohnung suchte, eine Botschaft von Gott. Mein ganzes Bewußtsein änderte sich in diesem Moment. Es war ein ganz natürlicher Vorgang. Das Wort unmöglich und alle damit verbundenen Gedanken verschwanden einfach aus meinem Bewußtsein. Ich erkannte in dem Augenblick, daß mein Sohn mehr tat, als nur eine materielle Form, Zimmer genannt, zu suchen. Er vertraute darauf, daß sich die göttliche Liebe in Form eines Heims kundtun würde. Ein tiefer Frieden kam über mich. Gleichzeitig unternahm ich alle nur möglichen menschlichen Schritte.

Je schwieriger unsere Suche schien, desto stärker fühlte ich mich zur göttlichen Liebe hingezogen. Ich erkannte die folgende einfache Gleichung: Wenn die Materie im Denken weniger vorherrscht, füllt die göttliche Liebe den Raum mit geistigem Verständnis. Als ich das materielle Ziel, eine „Wohnung“ zu finden, aus den Augen verlor, konnte ich mein geistiges „Heim“ klarer erkennen.

In jener Woche ging ich auf dem Rückweg von der Kirche an einem Immobilienbüro vorüber, das aus irgendeinem Grund an dem Sonntag geöffnet war. Der Makler kam heraus. Wir sprachen miteinander, und er sagte: „Wir haben ein Zimmer, das für Sie genau richtig zu sein scheint!“ Als ich es mir ansah, fand ich, daß es fast allen unseren Anforderungen gerecht wurde, nur hatte es kein Telefon. Aber dann dachte ich, daß ein Telefon doch nur verschwenderisch sei. Also traf ich alle Vorkehrungen, um das Zimmer zu mieten.

Am gleichen Tag überreichte mir eine Freundin aus meiner Studienzeit einen Umschlag. Sie sagte: „Es ist gerade genug Geld darin für ein Telefon. Du wirst arbeiten müssen, und ein Telefon ist für eine berufstätige Mutter mit kleinen Kindern eine Notwendigkeit. Es tut mir leid, daß ich dir den Betrag in kleinen Scheinen und in Münzen geben muß. Ich bin einfach einem plötzlichen Einfall gefolgt.“ Dieser unerwartete Ausdruck der Freundschaft war eindeutig Teil von Gottes Fürsorge.

Seitdem wir unser „Heim“ gefunden haben, geht es unserer kleinen Familie gut. Unser Zimmer fließt über mit Dankbarkeit. Ich habe eine produktive Beschäftigung, und die Kinder sind gesund und gehen gern zur Schule.

Ich bin überzeugt, daß es meinen beiden Kindern und mir nur deswegen heute so gut geht, weil eine christlich wissenschaftliche Kirche da war, als wir sie brauchten, und wir uns an die Christliche Wissenschaft klammern konnten. Es ist mein Lebensziel, den Willen Gottes zu verstehen und praktische Wege zu finden, dem göttlichen Willen zu gehorchen.

Für alle, die ebenfalls nach diesem Ziel streben, ist die Bibel reich an Wahrheiten, die uns den Weg weisen; und Wissenschaft und Gesundheit ist angefüllt mit Anleitungen — wie ein Kochbuch, das uns lehrt, wie man die Wahrheit „eßbar“ (anwendbar) macht. Ich benutze diese beiden Bücher in der gleichen Weise, wie ich jeden Tag drei Mahlzeiten zubereite. Ein Kochbuch führt uns nicht zum Ziel, wenn wir es nur anschauen! Daher tue ich, was diese Bücher mir auftragen. Ich bemühe mich, mein Leben wie ein treuer Nachfolger Christi Jesu zu führen.

Unsere Familie hat so viel von Gott empfangen. Ich bin beinahe überwältigt von der Fülle unserer Segnungen.


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