Als Junge, Frisch verheiratete Studentin hätte ich eigentlich dem Leben freudig entgegensehen müssen. Ich „hatte alles" — einen hingebungsvollen Ehemann, liebevolle Eltern, einen gerade erworbenen akademischen Grad und aktive Mitgliedschaft in einer protestantischen Kirche. Warum sollte ich gerade jetzt in meinem Leben in tiefe Depressionen verfallen? Ich konnte es mir nicht erklären. Ich suchte Erleichterung, indem ich häufig zu Ärzten ging, Beruhigungsmittel nahm und einmal sogar um Mitternacht die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses aufsuchte. Nichts half; ich wurde noch deprimierter, und es zeigten sich beunruhigende Symptome bei mir.
Eines Morgens nach einer sehr qualvollen, schlaflosen Nacht kam mir der Gedanke: „Geh zum Leseraum der Christlichen Wissenschaft." Ich hatte von der Christlichen Wissenschaft durch meine Mutter gehört, die sich ein wenig dafür interessierte. Da ich Biologie studiert hatte, bezweifelte ich ernsthaft, daß etwas, was sich Christliche Wissenschaft nannte, wirksam sein konnte. Aber in meiner Verzweiflung ging ich doch zum Leseraum. Die Bibliothekarin war sehr hilfsbereit. Ich war skeptisch und stellte prüfende Fragen. Sie unterhielt sich mit mir und lieh mir das Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy.
Ich nahm es mit nach Hause und fing an zu lesen. Ich erinnere mich noch, daß ich beim Lesen das Gefühl hatte, als würde mein ganzes Sein mit Wärme und Licht erfüllt. Für den Rest des Tages war ich frei von Depressionen. Am nächsten Abend traten einige alte Symptome auf. Aber als ich wieder in Wissenschaft und Gesundheit las, verschwanden sie, und sie sind nie wieder aufgetreten.
Meine Liebe zu der protestantischen Kirche, die ich besuchte, war groß, und so bemühte ich mich sehr, das, was ich in Wissenschaft und Gesundheit lernte, mit meinen damaligen religiösen Anschauungen zu vereinbaren. Ich suchte zwei sehr liebenswürdige und hingebungsvolle Geistliche meines Glaubens auf. Sie glaubten, daß Probleme und Krankheit (etwas, wovor ich mich damals besonders zu fürchten schien) im größeren Gefüge der Dinge Gottes Wille seien. Aber ich lernte in der Christlichen Wissenschaft, daß Gott ein liebevoller Gott ist, der kein Böses kennt, weil es keine Furcht, keinen Haß, keine Sünde und dergleichen in Gott geben kann, der Liebe ist. Ich hatte viel in der Bibel geforscht und schon immer gern von den Heilungen Christi Jesu gelesen. Jetzt sah ich, wie sie im täglichen Leben praktisch angewandt werden und nützlich sein konnten. Von da an begann ich, mich ernsthaft mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen.
Seit dieser ersten Einführung in die Christliche Wissenschaft sind viele Jahre vergangen, und diese Jahre wurden dadurch bereichert, daß ich mehr von Gottes großer Liebe lernte. Mir wurde über alle Maßen durch das Verständnis geholfen, das ich durch die Christliche Wissenschaft von Gott erlangt habe.
Norwich, Connecticut, USA