Es Ist Noch nie so deutlich gewesen: die Welt braucht unsere Gebete, unsere Hingabe und unsere Heilarbeit. Wie können wir uns auf die großen Aufgaben vorbereiten, die vor uns liegen?
Die Heilige Schrift legt großen Wert auf geistige Bereitschaft. „Was der Mensch sich in seinem Herzen vorsetzt und was die Zunge reden wird, kommt vom Herrn"
Nach der englischen King-James-Bibel, heißt es in den Sprüchen. Dies ist eine sehr tröstliche Verheißung für alle, die sich ernsthaft bemühen, Gottes göttliches Gesetz im täglichen Leben zu demonstrieren. Wenn wir erst einmal einen Schimmer von der faßbaren Wirklichkeit der unendlichen Güte und allmächtigen Liebe Gottes erlangt haben, möchten wir selbstverständlich wirksamer dabei mithelfen, die Nöte der Menschheit zu stillen.
Wenn Christliche Wissenschafter der Kirche Christi, Wissenschafter, beitreten, verpflichten sie sich im vollsten Sinne des Wortes zu praktischem Christentum — das heißt, sie wollen Christus Jesus nachfolgen, indem sie ihren Glauben durch ihre Werke beweisen. Sie sind sich darüber klar, daß die göttliche Forderung, die Kranken und Sündigen zu heilen, eine ernsthafte Hingabe in sich schließt, eine Vorbereitung des Herzens und tägliche Erneuerung, wie wir sie erleben, wenn wir Gott und Seinem Christus näherkommen.
Der Klassenunterricht, den Mary Baker Eddy im Handbuch Der Mutterkirche vorsieht, ist ein wesentlicher Bestandteil der Kirche, die sie ins Leben rief, um „die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen".
Klassenunterricht ist ein natürlicher Schritt für alle, die willens sind, der Christlichkeit nachzueifern, die Jesus so vollkommen vorlebte und die er seine Nachfolger in der Bergpredigt lehrte. Demut, tiefes Erbarmen und ein Hungern und Dürsten nach den unvergänglichen Dingen des Geistes bereiten das Denken für diesen geistigen Unterricht vor. Der Meister machte klar, daß Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes in jeder Kleinigkeit des menschlichen Lebens (und das schließt eine gesunde Moral ein) wie auch die Befolgung der Goldenen Regel Voraussetzungen für jeden Anhänger Christi sind.
Niemals sollte Selbstverherrlichung oder Ehrgeiz der Grund sein, warum ein Schüler am Klassenunterricht teilnehmen möchte, sondern allein tiefe Liebe zu Gott und zur Menschheit. Ein Herz, das beständig ehrlich und demütig zu Christus, Wahrheit, hinstrebt, wird am ehesten mit selbstloser Liebe erfüllt.
Wenn der Schüler den Gedanken an den Klassenunterricht liebevoll hegt und um Führung betet, wird Gott das Gebet erhören. Der Lehrer, der Zeitpunkt und die erforderlichen Geldmittel werden sich zeigen. Einige Schüler finden ihren Lehrer ganz in ihrer Nähe; andere fühlen sich zu einem Lehrer hingezogen, der auf der anderen Seite des Globus lebt. Wenn Lehrer und Schüler sich in ihrem ernsthaften Gebet vereinigen, daß Gottes Wille — und nicht menschliches Planen — sie führen möge, wird weise gewählt und werden gute Lösungen gefunden.
Die wichtige Frage: „Was kann ich vom Klassenunterricht erwarten?" wird im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, und in Mrs. Eddys anderen Werken beantwortet. Der Klassenunterricht beruht auf dem Kapitel „Zusammenfassung" im Lehrbuch. Dieses Kapitel erläutert die wissenschaftliche Methode des Heilens. Es zeigt dem Schüler das unendliche Wesen Gottes, Seine Allheit, die Vollkommenheit Seiner Schöpfung und das bereits gegenwärtige und wirkliche geistige Wesen des Menschen als Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes.
Wenn die Schüler bis zu einem gewissen Grade die Allheit Gottes, des göttlichen Prinzips, und die immergegenwärtige Wirklichkeit und Allerhabenheit der Regierung Gottes erfaßt haben, dann lernen sie von dieser absoluten Grundlage aus, wie man falsche Suggestionen überwindet. Sie beginnen zu verstehen, daß jede Macht außer Gott, dem allmächtigen Guten, völlig unwirklich ist.
Die Kenntnis von Christi Jesu revolutionärer Heilmethode und die Vorbereitung des Schülers auf diese heilige Arbeit des ChristusHeilens sind der Kern des Unterrichts. Am Ende der Klasse sollte ein Schüler sich bewußt sein, daß die Macht des Christus, der Wahrheit, im menschlichen Bewußtsein — und nicht bloß eine menschliche Fähigkeit — es ihm ermöglicht, das anzuwenden, was ihm vermittelt wurde. Wenn er sich die wissenschaftlichen Regeln, die er gelernt hat, zunutze macht, dann merkt er immer mehr, welche Freude es ist, die Wissenschaft des Christus im eigenen Leben zu beweisen.
Eine junge Frau, die gerade Klassen Unterricht in der Christlichen Wissenschaft gehabt hatte, hatte den innigen Wunsch, mehr und wirksamer helfen zu können. Bis dahin war sie Grundschullehrerin gewesen. Obwohl sie gerne mit kleinen Kindern arbeitete, sehnte sie sich doch danach, ihren Mitmenschen noch besser zu dienen.
Sie sprach mit ihrem Lehrer der Christlichen Wissenschaft über ihren Wunsch. Der Lehrer lenkte ihre Gedanken zu Gott hin und erinnerte sie an Mrs. Eddys Worte in Wissenschaft und Gesundheit, daß die Wahrheit immer „ihre eigene unsterbliche Idee entfaltet". Die junge Frau betete ernsthaft, bis sie alles menschliche Planen aufgeben und darauf vertrauen konnte, daß Gott immer das Gute entfaltet. Bald darauf wurde sie gebeten, eine der jüngeren Klassen in der Sonntagsschule der christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche zu unterrichten, deren Mitglied sie war. Einige ihrer Schüler baten sie, mit ihnen gemeinsam über körperliche Probleme zu beten, die ihnen zu schaffen machten. Die Heilungen folgten schnell.
Dann baten auch Freunde und Kirchenmitglieder um christlichwissenschaftliche Behandlung. Aber zu diesem Zeitpunkt verdiente die junge Frau nicht einmal genug, um ihre laufenden Rechnungen bezahlen zu können. Sie wandte sich an Gott und betete täglich um Führung. Kurze Zeit später rief der Rektor einer Schule an, an der sie einige Jahre zuvor unterrichtet hatte, und fragte sie, ob sie bereit wäre, vormittags an seiner Schule eine Klasse für lernbehinderte Kinder zu unterrichten. Sie nahm die Stellung an. Dies ließ ihr die Nachmittage frei für die Ausübung der Christlichen Wissenschaft, für Studium und für Gebet für ihre Stadt und die Welt. Als ihr Lehrauftrag mit dem Schuljahr endete, hatte die junge Frau genug zu tun, um die Christliche Wissenschaft hauptberuflich ausüben zu können. Bald war ihr Name im Christian Science Journal eingetragen.
Der Klassenunterricht soll die Schüler darauf vorbereiten, die Christliche Wissenschaft besser und erfolgreicher auszuüben, und er soll ihnen das geistige Rüstzeug dazu vermitteln. Wir wissen, daß unsere Führerin von den Mitgliedern ihrer Kirche erwartete, daß sie Heiler sein sollten. Das Kirchenhandbuch erklärt: „Das Heilen der Kranken und Sünder durch die Wahrheit demonstriert, was wir in bezug auf die Christliche Wissenschaft behaupten, und nichts kann diese Demonstration ersetzen. Mein Rat ist, daß jedes Mitglied dieser Kirche danach streben soll, durch seine Praxis zu demonstrieren, daß die Christliche Wissenschaft die Kranken rasch und völlig heilt, und dadurch zu beweisen, daß diese Wissenschaft dem Wert, den wir ihr beimessen, vollständig entspricht."
Wenn wir uns demütig auf diese wichtige Heilarbeit vorbereiten, erleben wir, daß wir ständig mehr von der unermeßlichen Wirklichkeit der Güte Gottes und Seiner zärtlichen Fürsorge für alle Seine Kinder wahrnehmen. Wir teilen den Trost der göttlichen Wissenschaft mit anderen, und dabei fühlen wir, wie die Macht des Christus mit uns wirkt. Als treue Ausüber der Wissenschaft des Christentums helfen wir mit, unsere Welt zu verändern. Der Tag wird kommen, an dem sich alle mit ihren Fragen ganz natürlich an Gott, die Quelle alles Guten, wenden werden, um die geistigen Antworten zu erhalten, die sie brauchen. Unsere Arbeit bereiter diesem Tag den Weg.