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Eine „reifere“ Gesundheit in reiferen Jahren

Aus der Juni 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft stellt die Annahme in Frage, daß fortgeschrittenes Alter der Gesundheit Begrenzungen auferlegt. Ja, die göttliche Wissenschaft stellt solch eine Vorstellung geradezu auf den Kopf und zeigt uns, daß es selbstverständlich für uns ist, mit den Jahren in eine bessere Gesundheit hineinzuwachsen, wenn wir uns aus einer geistigen Perspektive betrachten.

In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Männer und Frauen reiferer Jahre und größerer Aufgaben sollten zu Gesundheit und Unsterblichkeit heranreifen, anstatt in Dunkelheit und Trübsinn zu verfallen.“ Natürlich ist es möglich, daß „reifere Jahre“ für jeden etwas anderes bedeuten. Ein zehnjähriges Kind denkt vielleicht, ein Achtzehnjähriger habe absolute Reife erreicht! Von welchem Standpunkt man auch ausgehen mag, es ist klar, daß der Verlauf von Jahren an sich nicht ausreicht, um zu besserer Gesundheit heranzureifen. Wenn jedoch diese Jahre mit „größeren Aufgaben“ angefüllt sind, dann haben wir eine Basis, von der aus wir in zunehmendem Maße gute Gesundheit und Wohlbefinden demonstrieren können.

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, welchen Wert die im Laufe der Zeit bei größeren Aufgaben gelernten Lektionen für Sie haben? Sollten Sie sie nicht sorgfältig beachtet haben, dann haben Sie vielleicht etwas übersehen, was Ihrer Gesundheit sehr förderlich sein kann.

Manche Leute neigen dazu, auf ein Ereignis zurückzublicken und mehr Gewicht auf die kleinere Lektion, die sie gelernt haben, zu legen. Erinnern Sie sich zum Beispiel an eine schwierige Situation in Ihrer Zweigkirche, durch die Sie vielleicht gelernt haben, in Ihren Meinungsäußerungen zurückhaltender zu sein? Oder legen Sie mehr Wert auf die größere Lektion, nämlich daß Sie erkannt haben, wie Sie besser mit Gott Gemeinschaft haben und darauf vertrauen können, daß Er Seine Absicht ausführt?

Wenn Sie der Meinung sind, Sie hätten vor Jahren gelernt, daß man manche Dinge einfach nicht einer Mitgliedschaft aufdrängen kann, die nicht bereit ist, sie zu akzeptieren, dann ist jetzt vielleicht der Moment gekommen, ganz neu darüber nachzudenken. Vielleicht können Sie tiefere Einsichten gewinnen. Denken Sie daran, was Sie über christliche Eigenschaften wie Geduld, Respekt und freundliche Ermunterung gelernt haben.

Wenn uns im Laufe der Zeit gelegentlich physische Probleme zu schaffen machten, war das menschliche Gemüt vielleicht vom plötzlichen Verschwinden der Schmerzen beeindruckt. Doch bestand die wichtigere Lektion nicht in der geistigen Erneuerung, de die tiefe und reine Erkenntnis mit sich brachte, daß das wahre Sein geistig, schmerzlos und beständig ist?

Denken Sie an Zeiten, wo Sie glaubten, Sie würden die monatlichen Rechnungen nicht bezahlen können. Aber irgendwie wurden sie doch immer bezahlt. Auf die eine oder andere Weise hatten Sie herausgefunden, daß Gott wirklich für Sie sorgt. Doch die bedeutendere Lektion lag in einer inneren Sicherheit und der verstärkten Überzeugung, daß Gott Substanz ist — die ewige Quelle wahrer Versorgung.

Mit anderen Worten: Wenn wir sorgfältig betrachten, wie sich die Jahre unseres Lebens entwickelt und welche geistigen Faktoren wir in unsere Tätigkeiten eingebracht haben, dann werden wir vielleicht erkennen, daß wir den Fortschritt, der gemacht wurde, und die größeren Lektionen, die wir dabei gelernt haben, höher anerkennen müssen. Diese Perspektive weist uns auf natürliche Weise in Richtung einer „reiferen“ Gesundheit.

Wir sollten die Lektionen, die unsere Geistigkeit vertieft haben, gewiß nicht unterschätzen. Und wir sollten auf keinen Fall glauben, die Schwierigkeiten, die wir überwinden mußten, hätten uns hart oder zynisch gemacht. Ob wir es merken oder nicht, die Erfahrungen, die wir als Christen (auch in schwierigen Zeiten) machen, lassen uns reifer und stärker werden. „Fortschritt wird aus Erfahrung geboren“, erklärt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit. „Wenn der sterbliche Mensch reift, gibt er das Sterbliche um des Unsterblichen willen auf.“ Einer der großen Werte im Leben ist „Erfahrung“. Wir alle sind in einem gewissen Grade erfahren. Es kann jedoch sein, daß wir unsere Erfahrungen höher wertschätzen müssen. Und je mehr wir bereit sind, den Wert der größeren Aufgaben und Erfahrungen, durch die wir wachsen, zu erkennen, desto leichter können wir die Sterblichkeit überwinden und schon hier ein unsterbliches Bewußtsein von Gesundheit entwickeln.

Wir brauchen die Ernte dessen nicht zu vernachlässigen, was in unserem Leben herangereift ist. Die Kämpfe, die wir ausgefochten, die Herausforderungen, die wir gemeistert, die Probleme, die wir in Angriff genommen haben — sie alle haben uns in gewisser Weise auf die vollkommenere Demonstration von Gesundheit und Wohlbefinden vorbereitet. Wir lesen in der Offenbarung: „Ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.“

Eine materielle Vergangenheit hat keinen Einfluß auf unsere Gesundheit; die reiche Entfaltung des Denkens (unsere größten Erfahrungen) beeinflußt unsere Gesundheit. Wenn Gesundheit lediglich ein materieller Zustand wäre, dann würden reifere Jahre nichts zu unserem Wohlbefinden beitragen. Aber da Gesundheit eine lebendige Eigenschaft des Denkens ist — wie Freude oder Güte oder Zuneigung —, leisten die Erfahrungen, die uns Gott näher bringen, einen natürlichen Beitrag zu der Form unseres Denkens, die man Gesundheit nennt. Solche Erfahrungen sind aktive Bestandteile unseres wachsenden Wohlbefindens.

Wenn wir klarer erkennen, daß unser Leben aus Jahren wahren Reifens besteht, werden wir feststellen, daß unsere Gesundheit durch diese Jahre nicht zerrüttet werden kann — im Gegenteil, sie wird auf erfreuliche Weise „reifer“ werden.

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