Vor Einiger Zeit verspürte ich das Bedürfnis, über ein bestimmtes Weltproblem zu beten, aber ich fühlte mich dabei unzulänglich. Und als ich versuchte, über diese Situation zu beten, wurde ich immer rastloser und frustrierter, anstatt Frieden zu finden. Eines Morgens jedoch wurde mir mit einer bis dahin unbekannten Demut klar, daß dieser Wunsch zu beten von Gott anerkannt würde! An die Stelle der quälenden Frustration trat vertrauensvolle Erwartung. Ich vertraute darauf, daß Gott die Antworten bereithielt — und zwar nicht nur für mich, sondern für alle Seine Geschöpfe.
Als ich mich später am Abend zum Schlafengehen fertigmachte, kam mein Sohn zu mir und bat mich, für ihn zu beten. Er klagte über Schmerzen im Knöchel und Fuß und zeigte mir eine Stelle, die er sich an dem Tag beim Rollschuhlaufen wundgescheuert hatte. Knöchel und Fuß waren geschwollen, und einige andere Stellen waren wund.
Sofort begann ich zu beten. Dabei erinnerte ich mich an eine kleine Begebenheit an diesem Tag, als mein Sohn Besuch von einem Freund hatte. Er hatte seine Schwester immer wieder aus den Spielen mit seinem Freund ausgeschlossen. Wir hatten auch darüber gesprochen, aber dennoch grollte er ihr. An jenem Abend bekräftigte ich in meinem Gebet, daß Gottes Regierung gut, harmonisch und immer gegenwärtig ist. Deshalb gibt es keinen Raum für das Böse, für Reibereien, Wundsein, Ausgeschlossensein. Gott, die göttliche Liebe, ist die einzige Macht und schließt jeden einzelnen ein. Ich konnte sehen, daß unser Sohn seinem wahren, gottähnlichen Wesen nach liebevoll und großzügig war.
Am Morgen war unser Sohn geheilt. Er hatte keine Beschwerden mehr, und den ganzen Tag über spielte er fröhlich mit seiner Schwester. Am nächsten Tag traten wir eine zweitägige Autoreise an; früher hatte es während solcher Fahrten immer Streitereien zwischen den Kindern gegeben, aber diesmal verlief die Reise völlig harmonisch.
Voller Freude erkannte ich, daß meine Gebete für diese Situation sich auch auf das Weltproblem anwenden ließen, mit dem ich vor kurzem einfach nicht fertig geworden war! Falsche Vorstellungen waren ja auf weltweiter Basis nicht wahrer, als sie es innerhalb meiner eigenen Familie waren! Ich bilde mir nicht ein, ganz allein die Weltkrise geheilt zu haben, aber ich verstand etwas besser, daß wir über jede Situation wirksam beten können — daß es für jedes Problem eine geistige Lösung gibt und daß wir sie finden können, wenn wir uns wirklich der Wahrheit über die unverbrüchliche Beziehung des Menschen zu Gott bewußt werden.
Als ich vor ein paar Jahren die letzten Vorbereitungen für einen Familienurlaub treffen wollte, fiel mir beim Anziehen am Morgen auf, daß eine kleine Beule, die ich schon jahrelang am Rücken gehabt hatte, größer geworden war und schmerzte. Fälschlicherweise dachte ich, dieses Problem zeigte sich deshalb an meinem Körper, weil ich nur mit großen Bedenken verreiste und meine vielen Verpflichtungen hinter mir ließ. Als ich in diese Falle unkorrekter Folgerungen und der Selbstverdammung ging, schienen sich die Schmerzen und die Besorgnis noch zu steigern.
Es ging mir gar nicht gut, als wir das Flugzeug bestiegen. Schließlich wandte ich mich an Gott und fragte, was ich hier zu lernen hatte. Augenblicklich kam mir der Gedanke, daß es nur eine Ursache gibt. Gott ist die einzige Ursache; deshalb können Sorgen keine Ursache sein, ebensowenig Schuldgefühle oder irgend etwas anderes. Die Schmerzen verschwanden, und als ich weiter betete, wurde mein Rücken wieder ganz glatt und normal. Für diese Heilung bin ich sehr dankbar.
Melbourne, Victoria, Australien
