Unsere Familie Wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch meine Mutter mit der Christlichen Wissenschaft bekannt. Damals war meine Mutter wegen starker innerer Blutungen operiert worden, und man hatte ihr gesagt, sie könne nie Kinder bekommen. Doch sie wurde geheilt, als sie sich an die Christliche Wissenschaft wandte.
Für die körperlichen Heilungen, die ich durch christlich-wissenschaftliche Behandlung erfahren habe, bin ich zutiefst dankbar. Aber ebenso dankbar bin ich, daß sich mein Charakter gewandelt hat, meine Motive reiner geworden sind, daß ich starke Minderwertigkeitskomplexe überwinden konnte und Fähigkeiten entdeckt habe, die ich im Dienste Gottes anwenden kann.
Ich habe Gottes Führung auf mancherlei Weise erleben dürfen. Zum Beispiel war ich bis relativ spät in meinem Leben noch nie in einem Flugzeug gereist. Ich hatte zwar nicht direkt Angst vorm Fliegen, aber als der Tag meines ersten Fluges näherrückte, wurde ich immer nervöser. Nun wandte ich mich aus vollem Herzen an Gott und bekräftigte in meinem Denken, daß ich als Seine geliebte geistige Idee stets in Sicherheit bin. Das beruhigte mich.
Vierzehn Tage vor dem Flug stieß ich dann auf ein Zeugnis in einem Christian Science Sentinel, das von einem Freund von mir geschrieben war, der schon lange in den USA lebte. Der Zeugnisgeber berichtete über das gleiche Problem, das auch mir zu schaffen machte. Besonders inspirierend fand ich die Verse aus den Psalmen: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten“ (139:9, 10). Ich war mir nun der Führung Gottes so gewiß, daß ich ohne Furcht fliegen konnte.
Vor kurzem bemerkte ich eine Narbe auf der Netzhaut, die mein Sehvermögen auf einem Auge sehr einschränkte. Beim Lesen war die Schrift teilweise völlig verschwommen. Sofort begann ich im Gebet die Wirklichkeit dieses Zustands zu verneinen. Ich ließ die Behinderung nicht in meinem Denken Wurzeln schlagen oder sich breitmachen, obwohl der Zustand sehr wirklich schien und mir Beschwerden machte.
Ich hatte das Gefühl, daß ich mir über die geistige Natur des Sehens und des Sehvermögens klarer werden mußte und nicht in Gedanken bei der Verletzbarkeit des menschlichen Augenlichts verweilen durfte. Mehrere hilfreiche Stellen kamen mir in den Sinn. Am meisten überzeugten mich jedoch die Worte aus Wissenschaft und Gesundheit: „Das sterbliche Gemüt sieht, was es glaubt, ebensogewiß, wie es glaubt, was es sieht. Es fühlt, hört und sieht seine eigenen Gedanken“ (S. 86). Diese beiden Sätze halfen mir zu verstehen, daß das, was sich mir als Realität aufdrängen wollte, nichts weiter war als ein falsches Bild in meinem Denken. Durch diese Erkenntnis konnte ich meine Gedanken im Gebet zu dem Verständnis erheben, daß das geistige Sehvermögen, mit dem Gott den Menschen als Sein vollkommenes Kind ausgerüstet hat, nicht verdunkelt oder geschwächt werden kann. Vielmehr übersteigt dieses geistige Sehvermögen jede materielle Sehfähigkeit und ist völlig davon getrennt.
Ich weiß noch, wie sehr mich der Gedanke inspirierte und ermutigte, welch großes Erbarmen unser Meister zeigte, als er den blinden Bartimäus heilte, der ihn so beharrlich immer wieder gerufen hatte (siehe Mk 10:46–52).
Meine Heilung trat nicht sofort ein. Aber ich betete weiter und ließ mich nicht von Furcht oder Enttäuschung übermannen. Nach einigen Wochen jedoch, in denen ich ständig Fortschritte machte, hörte ich auf, wegen dieser Sache zu beten, und daraufhin trat ein Stillstand ein. Also nahm ich mein Gebet wieder auf, denn ich sah nun ein, daß Beharrlichkeit vonnöten war. Und eines Tages bemerkte ich, daß ich ganz normal lesen konnte. Die Heilung war vollständig.
Ich bin immer wieder dankbar für alle, die in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften über ihre Inspiration und ihre Heilungen berichten, und ebenso für die gewissenhafte Arbeit der Redakteure. Besonders dankbar bin ich für das Leben und Wirken von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, die der Welt das ursprüngliche christliche Heilen wiedergegeben hat.
Croydon, Surrey, England
